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Julia Extra Band 365

Julia Extra Band 365

Titel: Julia Extra Band 365 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Lynne Graham , Shirley Jump , Maisey Yates
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überredete, auf magische Weise alles wieder in Ordnung brachte, doch stattdessen stand er wie versteinert da.
    „Du bist müde, ma petite . Ich werde woanders schlafen.“
    Tawny erkannte die eiserne Kontrolle, mit der er seine wahren Gefühle vor ihr verbergen wollte. Vermutlich hatte er gehofft, sie würde so weitermachen, als hätte sich nichts zwischen ihnen geändert. Aber wie sollte ihr das gelingen? Wie sollte sie so tun, als hätte sie nicht gesehen, wie er Tia anschaute?
    Navarre wünschte ihr mit entnervender Höflichkeit eine Gute Nacht, dann ging er. Tawnys Knie zitterten plötzlich so sehr, dass sie sich auf das Sofa vor dem Bett sinken ließ, als hätte sie gerade zehn Runden gegen einen Boxchampion hinter sich.
    Er war fort und sie kein bisschen glücklicher. Hatte sie das Falsche getan? Aber was war denn unter diesen Umständen das Richtige? Alles, woran sie denken konnte, war ihre Desillusionierung. Sie drehte den Kopf und schaute auf das große Bett, das sie in dieser Nacht vielleicht geteilt hätten, wenn sie stärker und pragmatischer gewesen wäre. Plötzlich kam es ihr vor, als würde sie ein schmerzvoll splitterndes Geräusch vernehmen – das Geräusch ihres brechenden Herzens …

10. KAPITEL
    Tawny signierte die Karikatur und lehnte sich zufrieden zurück. Ihre neue Serie hieß „Die englische Ehefrau“ und erschien regelmäßig in einem wöchentlich erscheinenden Hochglanzmagazin. Die französische Presse reagierte ausgesprochen positiv auf ihre Zeichnungen, ja, sie war sogar schon interviewt worden.
    Oberflächlich betrachtet war ihr Leben wundervoll. Als Navarre am Vorabend nach London geflogen war, hatte Tawny ihn nicht begleiten können, weil sie noch Karikaturen fertigstellen musste. Beruflich lief es wirklich hervorragend. Außerdem liebte sie Paris – die grandiose Architektur, die im Sonnenlicht funkelnde Seine, die schicken Einwohner. Sie kannte keine finanziellen Sorgen, hatte ein wunderschönes Dach über dem Kopf und so viele Angestellte, dass sie im Haushalt gar nichts tun musste. Ihre Schwangerschaft verlief auch völlig reibungslos.
    Ihr einziges Problem war ihre Ehe … oder vielmehr die Ehe, die von Anfang an nicht wirklich in Gang gekommen war. Jetzt, mit dem Abstand mehrerer Wochen, wusste sie, dass es ein Fehler gewesen war, Navarre in ihrer Hochzeitsnacht abzuweisen. Ein offener Streit wäre besser gewesen, ja, sie hätte ihn einfach fragen sollen, was die Szene mit Tia zu bedeuten hatte. Stattdessen hatte sie sich hinter ihrem verletzten Stolz verschanzt und damit eine Distanz geschaffen, die sich in einem derart großen Haus nicht mehr überbrücken ließ. Mein Gott, er schlief zwei Korridore entfernt von ihr!
    Oft war Tawny so frustriert, dass sie Navarre am liebsten angeschrien hätte. Es war nicht so, dass er ihr aus dem Weg gehen würde, aber er arbeitete wahnsinnig viel. Trotzdem konnte sie ihm nicht vorwerfen, dass er sie vernachlässigte, denn er bemühte sich, Zeit für sie zu finden und ihr Paris auf eine Art zu zeigen, wie es nur ein Einheimischer konnte. Oft rief er sie an und verabredete sich mit ihr zum Lunch oder zum Dinner. Bei anderen Gelegenheiten ging er mit ihr auf Shopping-Tour. Wenn sie in seiner Gesellschaft war, schenkte er ihr stets seine volle Aufmerksamkeit, und er war außerordentlich charmant. Dennoch fasste er sie nach wie vor nicht an, und das machte sie wahnsinnig.
    Dann waren da noch die ganzen Geschenke, die er ihr mitbrachte – von dem Kunstbuch, das sie begeisterte, bis zu einem Paar Louboutin-Schuhe, das wie reines Gold funkelte, ganz zu schweigen von dem fantastischen Schmuck und den hinreißenden Blumen. Sie verstand ihren Ehemann einfach nicht, wusste nicht, was er von ihr wollte. War er zufrieden mit ihrer Beziehung, so wie sie war? Eine platonische Ehe zum Wohl ihres Kindes? Oder waren die ständigen Geschenke und Ausflüge eine Belohnung dafür, dass sie ihn nicht wegen seiner Beziehung zu Tia Castelli zur Rede stellte? Konnte er wirklich so gefühllos sein?
    Nach einem leichten Lunch spazierte sie durch den Garten, bis es zu regnen begann und sie wieder hineinging. Im Haus überreichte Gaspard ihr ein Paket, das für sie eingetroffen war. Sie trug es nach oben und fragte sich dabei, was Navarre ihr wohl nun schon wieder schenkte. Sie packte eine elegante Schachtel aus, öffnete sie, arbeitete sich durch unzählige Lagen Seidenpapier und enthüllte schließlich die umwerfendste Unterwäsche, die sie je gesehen

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