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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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grinste. „Und ich dachte, du weißt alles“, spottete er.
    „Wer ist Patrick Fitzgerald?“, fragte Carmella.
    „Melly liest keine Bücher, stimmt’s, Schatz? Nur Promizeitschriften.“
    Sie trat ihm unter dem Tisch auf den Fuß, und Ramon schnappte ihr lachend den Teller weg, auf dem ein kleines Brötchen lag. „Vorsichtig, du könntest dreißig Gramm zunehmen, indem du es ansiehst. Lucys Vater hatte überall seine Finger drin. Er war schon zu Lebzeiten eine Legende. Aber eigentlich war er Verleger. Der einflussreichste Verleger der Welt. Er war …“ Ramon blickte Lucy an.
    „Mein Vater ist im vergangenen Jahr gestorben“, erklärte sie Carmella. „Er hatte sich schon vom Geschäft zurückgezogen.“
    Santiago ärgerte sich über sich selbst, weil er die Verbindung nicht früher hergestellt hatte. Er war dem Mann nie begegnet, doch Ramon hatte recht. Patrick Fitzgerald war in Finanzkreisen eine Legende gewesen. Er hatte einen Verlag gegründet, der zum größten und erfolgreichsten der Welt geworden war und sich noch immer im Besitz der Familie befand.
    Unerwartet hatte Santiago Mitleid mit dem Mann, der sein Privatleben streng abgeschottet hatte. Es musste die Hölle für ihn gewesen sein, dass seine Tochter öffentlich gedemütigt worden war und jedermann ihre schmutzigen Geheimnisse erfahren hatte. Und natürlich waren am Lebenswandel der Kinder natürlich immer die Eltern schuld!
    Santiago konnte schon nicht mehr zählen, wie viele Nächte er wach gelegen und seine Entscheidungen als Vater im Nachhinein bedauert hatte. Und Gabriella war noch nicht einmal ein Teenager!
    Wenn Patrick Fitzgerald noch am Leben wäre, hätte er ihn vielleicht angerufen und gefragt, wie er seine Tochter erzogen hatte. Damit er genau das Gegenteil davon tun konnte.
    Was aber auch immer Lucy Fitzgerald antrieb, Geld war es also offenbar nicht. Santiago blickte sie an, gerade als das Hausmädchen neben ihrem Stuhl stehen blieb.
    „Oh, es tut mir so leid, Miss … Ihr schönes Kleid. Ich werde …“
    Die Blutspritzer auf ihrem Kleid ignorierend, stand Lucy auf. „Vergessen Sie es. Ihre Hand!“ Sie nahm der jungen Frau die Kehrschaufel ab, legte sie auf einen freien Stuhl und drückte eine saubere Leinenserviette auf die Schnittwunde.
    „Nein, Miss, mir fehlt nichts, ich bin nur ungeschickt.“
    „Entschuldigen Sie, ich weiß Ihren Namen nicht …“
    „Sabina.“
    „Die Wunde muss gesäubert werden, Sabina. Es könnten Glassplitter darin stecken. Und sie muss verbunden werden.“
    Die junge Frau sah verwirrt aus, und Lucy wandte sich verärgert den anderen am Tisch zu. Ihr Spanisch reichte nicht aus, um das eben Gesagte zu übersetzen. „Würde mir bitte jemand helfen?“
    Es war Santiago, der als Erster reagierte. Er stand auf und sprach spanisch mit dem verängstigt wirkenden Hausmädchen. Lucy war nicht in der Lage, dem Wortschwall zu folgen, bemerkte jedoch, wie anders seine Stimme klang, wie freundlich und sanft.
    Jetzt lächelte Sabina sogar, und dann sagte Ramon irgendetwas, was ihr ein schwaches Lachen entlockte.
    Noch immer hielt Lucy die Serviette an die Wunde, aber das Hausmädchen hatte nur Augen für Santiago. Es himmelte ihn an. Lucy schaute weg. Fanden ihn alle Frauen wundervoll? War sie die Einzige, die erkannte, wie er wirklich war?
    „Sie können loslassen, Miss Fitzgerald.“
    Beim Klang seiner tiefen Stimme schreckte sie aus ihren Gedanken auf.
    „Josef wird sich darum kümmern.“
    „Wie bitte? Oh, natürlich.“ Lucy nickte dem Mann zu und hob die Hand von dem provisorischen Verband. „Man muss fest drücken.“
    „Josef weiß, was zu tun ist, Miss Fitzgerald.“
    Nachdem Santiago sie herablassend gemustert hatte, sprach er noch einmal sanft mit dem Hausmädchen, bevor es von Josef aus dem Raum geführt wurde.
    „Vielleicht möchten Sie sich waschen?“
    Ihr brannte das Gesicht. Santiagos Augen waren auf die Blutflecke in ihrem Dekolleté gerichtet, und zu ihrem Verdruss erregte sie sein kühler, kritischer Blick.
    „Und es ist klar, dass Sie mir die Rechnung für die Reinigung des Kleids schicken.“ Tatsächlich begriff Santiago gerade, dass diese Frau ihm Rätsel aufgab. Ihr teures Kleid war ruiniert, und bei einem egozentrischen Luxusgeschöpf wie ihr hatte er eigentlich mit einem Wutanfall gerechnet. Aber nein, was tat sie? Benahm sich fast wie Mutter Teresa! Und er hatte ihren Gesichtsausdruck gesehen – ihre Sorge war echt gewesen, oder sie war die beste Schauspielerin, die er

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