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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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zurückzog.
    Lucy brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen. Als ihr schockiert bewusst wurde, was sie gerade getan hatte, blickte sie Santiago kopfschüttelnd an. Sie wollte leugnen, was passiert war. Weil sie das Verlangen, das er in ihr geweckt hatte, die verwirrenden Gefühle, die der Kuss ausgelöst hatte, nicht akzeptieren konnte.
    Santiago sagte nichts. Die Schatten auf seinem Gesicht betonten die markanten Züge. Allein ihn anzusehen ließ sie sich danach sehnen, ihn erneut zu berühren. „Glaubst du, das beweist irgendetwas?“, forderte sie ihn heraus.
    „Es beweist, dass wir im Bett großartig harmonieren würden.“
    Sie rang erschrocken nach Atem und lief einfach weg.
    Als Ramon zurückkehrte, saß sie im Auto. Er entschuldigte sich vielmals dafür, dass er sie hatte warten lassen. Ihm schien nicht aufzufallen, dass sie ungewöhnlich schweigsam war.

6. KAPITEL
    „Reg dich ab“, sagte Ramon, als Lucy sich besorgt umblickte. „Du wirst ihn nicht sehen.“
    Nur weil Ramon ihr das immer wieder versprochen hatte, war sie hier. Und weil sie seiner Einladung zu einem Ausritt auf einem arabischen Vollblut nicht hatte widerstehen können.
    Zuerst hatte sie das geschafft, aber dann hatte Ramon ihr Zögern richtig gedeutet und ihr versichert, dass sein Bruder um diese Zeit nicht ausreiten würde. „Also brauchst du nicht nervös zu sein.“
    Das verletzte ihren Stolz, und sie widersprach hitzig: „Dein Bruder macht mich nicht nervös. Ich finde ihn einfach …“ Da sie sich ihre Gefühle nicht einmal selbst erklären konnte, endete sie lahm: „Er wird nicht auftauchen.“
    „Ganz bestimmt nicht. Komm schon, mit diesem Ausritt möchte ich mich bei dir bedanken. Du hast deine Seite der Vereinbarung erfüllt, und ja, ich habe verstanden, dass du nicht mehr mitspielen willst … Bist du sicher?“
    „Völlig sicher.“
    „Schade, ich hatte meinen Spaß.“ Ramon zuckte die Schultern. „Ist aber nicht schlimm. Du bist Santiago wirklich unter die Haut gegangen.“
    Bei Weitem nicht so, wie er mir unter die Haut gegangen ist.
    „Ach ja?“ Ihr wurde heiß, als sie an seinen harten, schlanken Körper dachte … daran, wie sich Santiago leidenschaftlich an sie gepresst hatte. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Nimm dich zusammen, Lucy! Der Mann hat dich geküsst – na und?
    „Er war fürchterlich unhöflich zu dir.“
    „Ist das nicht normal für ihn?“
    Ramon schüttelte den Kopf. „Mein Bruder ist immer höflich, selbst wenn er wütend ist. Wenn man Mist gebaut hat, lässt er es einen wissen, ohne laut zu werden.“
    „Ich fühle mich ja so geehrt.“
    „Bist du sicher, dass du nicht mehr willst?“
    „Tut mir leid, Ramon, ich bin hier, um Harriet zu helfen. Ich habe keine Zeit, mich den Beleidigungen deines reizenden Bruders auszusetzen.“
    Doch, sie hatte Zeit. Darauf hatte Harriet hingewiesen, als sie gehört hatte, dass ihre Freundin Ramons Einladung zum Reiten abgelehnt hatte.
    „Ich weiß zu schätzen, was du hier leistest, Lucy, aber du brauchst auch mal eine Pause. Außerdem habe ich deinetwegen schon einen Minderwertigkeitskomplex. So sauber war das Haus noch nie.“
    Lucy hatte sich überreden lassen und war mit Ramon zum Gut gefahren.
    „Tja, eigentlich ist es in Ordnung, wenn wir mit dem Theater aufhören“, sagte er. „Du hast solch einen schlechten Eindruck gemacht, dass es jetzt ganz gleich ist, mit was für einer Frau ich eine Beziehung habe. Sie wird Santiago auf jeden Fall wie eine Verbesserung vorkommen. Deshalb habe ich so oder so gewonnen, Lucy.“
    Sie verkniff sich ein Lachen. „Ich bin froh, dass ich helfen konnte.“ Ihr Sarkasmus entging Ramon. „Dein Bruder wird wirklich nicht in der Nähe sein?“
    „Er reitet, bevor irgendjemand aufgestanden ist. Er hat die Hälfte der Tagesarbeit immer schon vor dem Frühstück erledigt. Der Mann ist ein Roboter. Vielleicht schläft er überhaupt nicht.“
    Lucy teilte die Bewunderung nicht, die in Ramons Worten mitschwang. „Oder er kann nicht schlafen, weil er ein schlechtes Gewissen hat.“
    Über ihre spitze Bemerkung lachte Ramon. „Die meisten Leute sind der Meinung, dass Santiago einer von den Guten ist.“
    Lucy schnaubte verächtlich.
    „Das ist Santiagos Pferd Santana“, erklärte Ramon, als sie den Stall erreicht hatten und Lucy zu der Box ging, in der der prächtige schwarze Hengst stand, auf dem Santiago geritten war, als er Lucy das erste Mal begegnet war. Sollte das wirklich erst vier Tage her

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