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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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gemeinsamen Haus an Rick verkauft und das Geld sofort für eine Rucksacktour durch Asien ausgegeben hatte.
    Und er wusste, dass sie – ohne Job und ohne Wohnung – zurück nach Western Australien gezogen war und bei ihrer Mutter lebte, die es gut meinte, sie aber mit ihrer Fürsorglichkeit erdrückte.
    Alles hatte Sophie ihm jedoch nicht verraten. Ausgerechnet das, was sie an diesem Abend jedem anderen Mann hier erzählt hatte, hatte sie verschwiegen. Warum?
    Die Antwort war leicht. Sie hatte genug von den schockierten Blicken. Beides zusammen, die Katastrophe mit Rick und ihre Unfruchtbarkeit, das war einfach zu viel. Mitleiderregend. Und sie wollte nicht das Mitleid des Lokalbesitzers.
    Außerdem hätte sie ihm das Schlimmste sowieso nicht erzählt. Das, was Rick zu ihr gesagt hatte, würde sie nicht einmal mit ihrem Fremden teilen.
    Moment mal. Ihr Fremder?
    Ach, egal. Entscheidend war, dass sie endlich mit jemandem über all die Erinnerungen und die Wut gesprochen hatte. Und sie war dazu in der Lage gewesen, weil sie ihn nie wiedersehen würde.
    Während sie geredet hatte, war nur wichtig gewesen, dass er ihr zuhörte. Aber jetzt fiel es ihr schwer, sein markantes Gesicht zu ignorieren, seine athletische Figur, die muskulösen Oberschenkel.
    „Warum sind Sie heute Abend zum Speed-Dating gekommen?“
    Fast erschrak sie, als sie nach ihrem wohl mindestens zweistündigen Monolog seine Stimme hörte. Am Anfang hatte er ein paar Fragen gestellt, doch sobald sie richtig in Fahrt gewesen war – und wie! –, hatte er sie reden lassen. Plötzlich wurde sie furchtbar verlegen. Dagegen half ein großer Schluck von ihrem Drink. Sie hatte morgen Zeit genug, sich dafür zu schämen, wie viel sie ihm ziemlich beschwipst erzählt hatte.
    „Aus dem üblichen Grund. Ich wollte jemanden kennenlernen.“
    „Wirklich? Nach allem, was ich eben gehört habe, sind Sie keine Frau, die sich sofort in eine neue Beziehung stürzt.“
    „Ich weiß.“ Ihre Schultern sackten nach vorn. „Es war eine dumme Idee. Aber bis es losging, hielt ich sie für gut. Und ich wollte mein Projekt star…“ Stopp! Ihr Barmann hatte schon mehr als genug über sie erfahren. Nicht nötig, „völlig von der Rolle“ hinzuzufügen.
    „Projekt?“, fragte er.
    Zu spät.
    „Ach, nichts.“ Verzweifelt spürte Sophie, dass sie rot wurde.
    Er beugte sich vor, seine Augen funkelten vor Neugier. „Sie haben gesagt, Sie sind Projektleiterin. Was für Projekte leiten Sie denn normalerweise?“
    „IT“, erwiderte sie und redete schnell weiter in der Hoffnung, ihn abzulenken. „Zuletzt habe ich für eine große Bank in Sydney eine neue Software eingeführt. Und davor habe ich sechs Monate lang an der Umstrukturierung einer Universität gearbeitet. Und … tja …“ Unter seinem unverwandten Blick gingen ihr die Worte aus.
    „War für eines dieser Projekte Speed-Dating erforderlich?“ Er grinste frech.
    Sophie funkelte ihn wütend an. Na schön, er wollte es also tatsächlich wissen? Sie griff nach der großen Handtasche zu ihren Füßen, zog das gefaltete A3-Blatt heraus und breitete es auf der Theke aus.
    „Auf die Idee bin ich durch meine Hochzeitsplanung gekommen. Wenn ich dafür einen Plan hatte, warum dann nicht einen für mein Leben machen?“ Sophie sah nicht auf von der Liste mit Aufgaben und den breiten waagerechten Strichen für Events und Stichtage, während sie sich darauf gefasst machte, dass der Barkeeper sie auslachte. „Ich habe schon immer gern Listen geführt und alles durchorganisiert, deshalb finde ich diesen Schritt ganz natürlich.“
    Da er weiter schwieg, sah sie schließlich auf. Sein freches Lächeln war verschwunden. Stattdessen blickte er sie forschend an.
    Großartig. Sie tat ihm leid.
    Was hatte sie sich dabei gedacht? Sie hatte den Plan nicht einmal ihrer Mutter gezeigt, weil sie es nicht verstehen würde. Niemand würde es verstehen. Besonders nicht ein gut aussehender Barkeeper, für den sie nur ein namenloser Gast war.
    Sie wollte das Blatt Papier wieder zusammenfalten. „Vergessen Sie’s. Es war bloß eine dumme Idee …“
    Er legte die Hand auf ihre. „Nein, war es nicht.“
    Seine Hand war warm, viel größer als ihre, seine dunkle Haut ein starker Kontrast zu ihrer hellen. Die für das australische Klima völlig ungeeignet war. Sophie hatte sich immer darüber geärgert, wie schnell sie sich einen Sonnenbrand holte, aber jetzt mochte sie es, wie zart ihre Haut neben der des Barkeepers aussah. Zart fühlte

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