Julia Extra Band 366
mich.“
„Aber ich will dich nicht heiraten.“
„Warum nicht?“
Zornig funkelte sie ihn an. „Nun, du bist arrogant, setzt dich über die Wünsche anderer hinweg und hast eine Geliebte.“
„Mit Madeline habe ich bereits Schluss gemacht“, entgegnete er. „Denk doch mal nach. Für das Baby wäre es das Beste.“
„Aber nicht für mich“, sagte sie aufgebracht. „Wenn ich eine arrangierte Ehe gewollt hätte, hätte ich Zale Patek geheiratet. Und ich finde den Gedanken empörend, dass du mit meinem Vater einen Vertrag über mein Leben aushandelst.“
„Du reagierst schon wieder zu emotional.“
„Mag sein“, seufzte sie und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Du weißt genau, dass wir nicht zusammenpassen. Und du hast nur um meine Hand angehalten, weil meine Mutter eine Szene gemacht hat und du dich machtlos gefühlt hast.“
Gelassen trank er einen Schluck Kaffee. „Interessant, dass du es so siehst, aber so war es nicht. Deine Mutter hat eine schreckliche Szene gemacht. Aber ich fühlte mich nicht machtlos, sondern wusste genau, was ich tat.“
Für einen Moment war Emmeline sprachlos. „Du hast es nur aus Mitleid getan“, flüsterte sie dann.
Er sah sie lange an. „Nein, ich habe es getan, weil es das Richtige ist. Wenn du mich heiratest, wird das Baby meinen Namen tragen und nie auf etwas verzichten müssen.“
„Außer auf deine Liebe.“
„Woher willst du das wissen?“
„Weil ich selbst von wohlmeinenden Eltern adoptiert wurde, die mir alles gegeben haben. Nur, dass ich mich nie von ihnen geliebt gefühlt habe. Das werde ich meinem Kind nicht antun. Niemals!“
Ohne eine Antwort abzuwarten, sprang sie auf und lief von der Terrasse auf den Rasen. Ihre hohen Absätze versanken im Gras, bis sie auf den Kiesweg traf, der zum Rosengarten führte.
Wie sehr sie Makin hasste!
Sie hatte ihm vertraut. Wie hatte er sie nur hintergehen können?
Immer wieder umrundete sie den Rosengarten, doch die Bewegung brachte keine Linderung. Sie war fürchterlich aufgebracht. Und das Schlimmste war, dass er tatsächlich recht hatte.
Wenn sie ihn heiratete, würde ihr Kind ein Leben in Luxus führen.
Durfte sie ihrem Kind ein solches Leben versagen, nur weil sie sich so sehr nach Liebe sehnte?
„Ich bin nicht König William.“ Beim Klang von Makins tiefer Stimme schreckte sie zusammen. „Ich bin Makin Tahnoon Al-Koury, und ich bin hier, weil ich es so wollte. Ich hätte dich allein ins Flugzeug setzen können, aber ich bin mitgekommen, um dabei zu sein, wenn du deinen Eltern von der Schwangerschaft erzählst.“
„Du wolltest zusehen, wie ich mich demütige?“
„Nein, ich wollte sehen, dass sich alles zum Guten wendet. Als ich allerdings miterlebt habe, wie deine Mutter dich beschimpft hat, wurde mir klar, dass du jemanden brauchst, der dich beschützt. Und das kann und will ich für dich tun.“
„Weshalb? Du hältst mich doch nur für eine verzogene Prinzessin.“
„In den letzten Tagen habe ich dich besser kennengelernt. Nun weiß ich, dass du in Wahrheit ganz anders bist, und es gibt so viel, was ich an dir mag.“
„Mögen bedeutet nicht lieben. Und du liebst mich nicht.“
Sein Blick wanderte über ihren makellosen Körper. „Ich muss dich nicht lieben, um dich zu begehren. Denn das tue ich.“
Ihr Herz begann zu rasen. „Du meinst … meinen Körper.“
„Ich meine dich.“ Mit diesen Worten trat er einen Schritt auf sie zu und zog sie an sich.
Sie machte sich ganz steif, als sie mit seinem warmen Körper in Berührung kam. Wieder dachte sie an den Kuss im Garten von Raha zurück. Dieser Kuss war wundervoll gewesen – so leidenschaftlich und intensiv. Und er hatte Hoffnung und Begehren in ihr geweckt. Auf keinen Fall durfte sie das noch einmal zulassen. „Nein“, flüsterte sie und versuchte, sich von ihm loszumachen.
Er senkte den Kopf und brachte sie mit seinen Lippen zum Schweigen.
Der Kuss war nicht zaghaft. Makin küsste sie innig. Als seine Zunge in ihren Mund eindrang, erzitterte sie.
Trotzdem: Sie gehörte ihm nicht! Wieder versuchte sie, sich loszumachen, doch er hielt sie fest. Panik überkam sie. Sie würde sich nicht kaufen lassen und ihr Leben von einem Mann abhängig machen.
Ärgerlich biss sie Makin in die Unterlippe.
Er stieß einen Fluch aus und ließ sie los. „Was soll das?“
„Ich bin nicht dein Eigentum.“
„Natürlich nicht. Du bist eine Frau, kein Objekt.“
„Warum verhandelst du dann mit meinem Vater, bevor du mit mir
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