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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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sehen.“
    „Das kann ich doch tun“, bot Emmeline an, die zu gern die Flucht ergriffen hätte.
    „In deinem Zustand solltest du nicht unnötig herumlaufen“, sagte König William. „Du bleibst schön hier, und ich gehe sie suchen.“
    Nachdem ihr Vater den Salon verlassen hatte, sprang Emmeline auf und lief durchs Zimmer. „Das darf doch alles nicht wahr sein.“
    „Was meinst du?“
    „Unsere Verlobung …“
    „Doch: Ich habe um deine Hand angehalten, und morgen heiraten wir.“ Bewundernd betrachtete Makin sie. „Übrigens siehst du ganz bezaubernd aus.“ Sein Blick wanderte über ihre nackten Schultern zu dem engen rosafarbenen Stoff, der ihre Brüste und den flachen Bauch umschmeichelte, bevor er sich in einen weiten Rock ergoss. „Ich habe dich noch nie so schön gesehen.“
    „Das liegt nur an dem Kleid“, antwortete sie und strich über das perlenbestickte Oberteil.
    „Im Gegenteil. Dieses Kleid wirkt nur so, weil du es trägst“, gab er charmant zurück. „Komm bitte her. Ich habe etwas für dich.“
    Schüchtern sah sie zu ihm hin. Er saß auf dem winzigen Sofa, und sie spürte noch immer die Wärme, die vorhin von ihm ausgegangen war. „Du machst mich so nervös. Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, ist es, als hätte ich Schmetterlinge im Bauch.“
    „Dann komme ich eben zu dir.“ Mit wenigen Schritten war er bei ihr, zog eine kleine Schatulle aus der Hosentasche und öffnete sie.
    Verblüfft starrte sie auf den riesigen Diamantring, der auf einem Bett aus nachtblauem Samt ruhte.
    „Reich mir deine Hand“, sagte er.
    Ihre Hände verkrampften sich. Der Diamant war so groß, dass sie die Augen nicht abwenden konnte. „Den kann ich nicht tragen“, sagte sie heiser.
    „Warum nicht?“
    „Dieser Ring ist viel zu extravagant. Etwas weniger Auffälliges wäre mir sehr viel lieber gewesen.“
    „Das ist der Hochzeitsring meiner Mutter.“
    „Oh.“ Entschuldigend sah sie ihn an. „Das wusste ich natürlich nicht.“ Als Makin statt einer Antwort ihre linke Hand nahm und den Ring ansteckte, zitterte sie.
    Das Licht des Kronleuchters fing sich in dem Stein und ließ ihn glitzern und funkeln.
    Tahnoon Al-Koury hatte ihn Makins Mutter Yvette geschenkt. Jetzt gab Makin ihn an Emmeline weiter. Plötzlich spürte sie einen Stich in ihrem Herzen. „Er ist wunderschön“, sagte sie leise.
    „Genau wie du.“
    Tränen standen in ihren Augen. „Das ist nicht wahr.“
    „Hast du denn noch nie in den Spiegel geschaut?“
    „Doch.“
    „Und was siehst du darin?“
    „Makel und Fehler …“ Sie konnte nicht weitersprechen und biss sich auf die Unterlippe. „Ich bin nicht die schöne Prinzessin aus den Klatschblättern.“
    „Gott sei Dank. Ich will keine Frau, die zwar schön, aber nicht echt ist. Ich will eine Frau, die natürlich ist. Und das bist du.“
    Mehr konnte er nicht sagen, denn im selben Moment ging die Tür auf, und Königin Claire und König William traten ein. Die Königin führte sie in den großen Speisesaal, in dem zur Feier des Tages gedeckt war. Das königliche Porzellan stand auf silbernen Platztellern, und die edlen Kristallgläser reflektierten das Licht der Kronleuchter.
    In der ersten halben Stunde des Abendessens verlief die Unterhaltung schleppend, aber dank des Weins taute Königin Claire beim zweiten Gang etwas auf.
    Nervös beobachtete Emmeline ihre Mutter, die von Alkohol immer sehr gesprächig wurde.
    Makin trank noch von seinem ersten Glas Wein. Was mochte er von ihren Eltern halten?
    Als er ihren Blick auffing, machte ihr Herz einen kleinen Sprung.
    Er sah wirklich fantastisch aus. Schüchtern schaute sie auf ihre linke Hand, die in ihrem Schoß ruhte, und bewunderte noch einmal den Verlobungsring mit dem großen weißen Stein.
    Morgen Abend wären sie Mann und Frau. Und nach allem, was er zu ihr gesagt hatte, würde er die Ehe auch vollziehen wollen …
    „Und sag später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt“, hörte Emmeline ihre Mutter. „Von frühester Kindheit an hat sie uns nur Scherereien gemacht. Sie hat mehr geweint als jedes andere Baby.“
    „Dafür kannst du ihr nicht die Schuld geben, Claire“, unterbrach ihr Vater sein Schweigen. „Emmeline war extrem untergewichtig, und die Nanny hat lange gebraucht, um eine Säuglingsnahrung zu finden, die das Kind vertragen hat.“
    „Das zeigt doch nur, dass man es ihr nie recht machen konnte“, parierte die Königin. „Schon als Baby neigte sie zu Gefühlsausbrüchen und hat stundenlang geweint,

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