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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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auf. „Hast du überhaupt nachgedacht? Oder wolltest du uns wieder einmal demütigen?“
    „Natürlich nicht“, antwortete Emmeline so ruhig es ging. Sie zwang sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Makin folgte ihr in kurzem Abstand. „Ich würde euch niemals demütigen wollen.“
    „Aber genau das hast du getan! König Patek hat die Verlobung gelöst. Als Grund nannte er unüberwindbare Gegensätze. Wie dürfen wir das verstehen?“, fragte die Königin bitter.
    „Er wollte nur höflich sein. Die Schuld liegt allein bei mir.“
    „Warum nur überrascht mich das nicht weiter?“
    Emmeline ging nicht auf den Seitenhieb ein. „Es tut mir leid, dass ich euch enttäuscht habe, aber ich werde es wiedergutmachen.“
    „Dann sind wir uns ja zumindest insofern einig. Du wirst sofort nach Raguva zurückkehren und Seine Königliche Hoheit um Verzeihung bitten. Wage es ja nicht, ohne Ring am Finger zurückzukommen.“
    „Das kann ich nicht.“
    „Emmeline, du hast keine Wahl. Es ist deine Pflicht, diesen Mann zu heiraten und ihm Erben zu schenken …“
    „Ich bin bereits schwanger, Mutter.“
    In dem großen, ganz in Weiß und Gold dekorierten Salon wurde es für einen Moment totenstill. Dann sank die Königin mit einem Seufzer auf den Stuhl neben ihrem Mann.
    Es dauerte einen Augenblick, bis sie sich wieder gefasst hatte. „Was hast du gerade gesagt?“
    Emmeline sah zu ihrem Vater, der keinen Ton von sich gab, sondern nur grimmig vor sich hin starrte. „I…ich bin …“ Sie holte tief Luft. „… seit fast acht Wochen schwanger.“
    „Bitte sag mir, dass ich mich verhört habe.“ Die Stimme ihrer Mutter war kaum lauter als ein Flüstern.
    „Ich wünschte, ich könnte es.“
    „Natürlich ist es nicht von König Patek.“
    „Nein.“
    „Schlampe“ , zischte Königin Claire.
    Emmeline hörte, wie Makin hinter ihr die Luft scharf einsog. Sie selbst blieb ungerührt stehen. Nichts anderes hatte sie von ihrer Mutter erwartet.
    „Wie konntest du es wagen? Du undankbares Kind! Wie kannst du uns das antun, nach allem, was wir für dich getan haben?“
    Emmeline bemerkte, dass Makin sich neben ihr aufbaute. „Es tut mir leid“, sagte sie ruhig.
    „Das ist alles? Du stürzt uns in den Ruin, und alles, was du dazu zu sagen hast, ist: ‚Es tut mir leid‘?“
    Emmeline hob das Kinn. Tränen würden ihr nicht weiterhelfen. Ganz gleich, wie schmerzhaft es für sie sein würde, sie hatte einen Entschluss gefasst und würde dafür einstehen. „Ich werde die volle Verantwortung tragen.“
    „Darf ich fragen, wer der Vater ist? Oder ist das ein Geheimnis?“
    Bevor Emmeline antworten konnte, trat Makin einen Schritt vor.
    „Ich bin der Vater“, sagte er mit fester Stimme.
    Mit vor Schock geweiteten Augen sah Emmeline ihn an. „Ich bin der Vater“, wiederholte er, „und ich erbitte mir etwas mehr Respekt.“
    Emmelines Knie zitterten, und sie ergriff seinen Arm. „Was tust du?“, flüsterte sie ihm zu.
    „Ich helfe dir“, brummte er.
    Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. „Es wird nicht helfen, glaub mir.“
    „Nein. Es wird Zeit, dass du mir vertraust.“ Dann lächelte er einmal würdevoll in Richtung des Königspaares, nahm Emmeline bei der Hand und führte sie aus dem Saal.
    Als sie im Flur angekommen waren, drohten Emmelines Beine zu versagen. „Weißt du eigentlich, was du gerade getan hast?“, fragte sie.
    „Ja.“ Besorgt sah er sie an. „Ist dir schwindelig?“
    „Ein bisschen.“
    Er legte den Arm um sie. „Ich hätte dich nicht herbringen dürfen!“
    „Aber du hast es getan. Jetzt lass mich bitte los. Mir geht es schon besser.“
    Er ignorierte ihre Bitte und führte sie durch den Flur zur großen Eingangshalle. Am Fuß der großen Freitreppe blieb er stehen. „Ist dein Zimmer oben?“
    „Im ersten Stock, aber ich schaffe es schon allein.“
    „Kommt gar nicht infrage, sonst wirst du noch ohnmächtig. Und ich möchte nicht riskieren, dass dir oder dem Baby etwas passiert.“ Behutsam geleitete er sie hinauf. „Welches Zimmer ist es?“, fragte er, als sie am oberen Treppenabsatz angekommen waren.
    „Dieses.“ Emmeline nickte zu einer Tür. „Du musst dich nicht als Vater des Kindes ausgeben. Ich werde meinen Eltern die Wahrheit sagen.“
    „Die Wahrheit?“, wiederholte er und öffnete die Tür.
    Sie sog den Duft seines herben Aftershaves ein. „Ja“, antwortete sie leise. „Das hast du doch von mir verlangt.“
    „Das war, bevor ich deine Mutter erlebt habe. Was

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