Julia Extra Band 366
nervös?“, fragte er und strich ihr übers Haar.
„I…ich bin nicht sonderlich erfahren.“
„Alejandro war wirklich der Erste für dich?“
„Ja. Und das war keine besonders schöne Erfahrung.“
„Hast du ihn gern geküsst?“
„Nein. Es hat mir gar nicht gefallen.“
„Küsst du mich gern?“
Eine Röte zog über ihre Wangen. „Ich glaube schon.“
„Du glaubst schon?“ Um seine Mundwinkel spielte ein verwegenes Lächeln. „Dann sollten wir besser Gewissheit erlangen.“ Im gleichen Moment senkte er den Kopf und küsste sie.
Makin sog Emmelines Duft ein, sie roch so frisch und verführerisch süß … Doch er hatte es nicht eilig mit seinem Kuss. Bald würde er alle Zeit der Welt haben, denn sie würde seine Frau werden. Das Schicksal hatte sie für einander bestimmt. Und so küsste er sie, als würde er zum ersten Mal die Linie ihres Mundes und die Weichheit ihrer Lippen erkunden.
Emmeline erzitterte und drängte sich ihm entgegen, aber er wollte nichts überstürzen, sondern zog sie nur fester an sich.
Eines Tages würde sie eine selbstbewusste Frau sein, die mit beiden Beinen fest im Leben stand. Doch in diesem Moment war sie sein Dornröschen, das er mit einem Kuss aufwecken musste, einem Kuss, der ihr bewies, wie schön und begehrenswert sie war.
Niemals würde er ihr wehtun. Ihr Leben lang würde er sie beschützen. Das sollte sie wissen, bevor sie erfuhr, wie sehr er sie begehrte.
Langsam fuhr er mit seiner Zunge über ihre Oberlippe und konnte es sehen und spüren, wie sehr sie das genoss. Er liebkoste ihre Unterlippe auf gleiche Art, und sie stöhnte leise auf.
Als sie ihren Körper immer enger an ihn schmiegte, musste er seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht ihre Bluse aufzuknöpfen und ihren Rock hochzuschieben, damit er ihre Haut spüren konnte. Wie sehr er sich danach sehnte, sie in Besitz zu nehmen. Aber dafür musste sie erst bereit für ihn sein. Nicht nur körperlich, sondern auch emotional.
Das erste Mal war schmerzhaft für Emmeline gewesen. Beim zweiten Mal sollte sie es mit allen Sinnen genießen.
Er hob den Kopf und schaute in ihre Augen, die vor Leidenschaft dunkel glänzten. „Bitte heirate mich, Emmeline.“
„Und was hast du davon, Makin?“
Seine Lippen streichelten ihren Mund und ein elektrisierender Schauer rann über ihren Rücken. „Dich!“
12. KAPITEL
Vor dem feierlichen Abendessen waren Emmeline und Makin in den Lieblingssalon von König William gebeten worden, wo sie mit ihren Eltern einen Cocktail einnehmen sollten. Allerdings ließ Königin Claire auf sich warten.
Emmeline saß neben Makin auf einem zierlichen Sofa, das kaum Platz für sie beide bot. Das alles machte sie nervös.
Seit sie an diesem Morgen erfahren hatte, dass Makin bei ihrem Vater um ihre Hand angehalten hatte, durchlebte sie eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Unter langen Wimpern warf sie ihm jetzt einen misstrauischen Seitenblick zu. Er hatte Macht, er war reich: Er hätte jede haben können. Warum also ausgerechnet sie?
„Wenn dein Vater nicht hier wäre, würde ich dir diesen Blick aus dem Gesicht küssen“, sagte er so leise, dass nur sie es hören konnte.
„Hör auf, dich wie ein Steinzeitmensch zu benehmen“, entgegnete sie tadelnd. „Du bist unmöglich. Und jetzt rutsch zur Seite, ich habe keinen Platz.“
Er war wirklich ein fürchterlich selbstbewusster und ungeheuer attraktiver Mann.
Nicht zum ersten Mal schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, wie es wohl im Bett mit ihm sein würde, und sie spürte ein erwartungsfrohes Prickeln.
„Das nennt man behaglich“, flüsterte er.
„Mir behagt es gar nicht.“ In seiner Nähe konnte sie an nichts anderes denken außer an seine Küsse und an die Art, wie er sie berührte.
Wie sehr es ihr gefiel, wenn er sie berührte und seine Lippen ihren Mund in Besitz nahmen. Noch nie hatte sie einen Mann so begehrt, wie sie Makin begehrte. Denn sie wollte mehr als seine Lippen und seine Hände spüren.
Ein irritierender Gedanke.
„Ich habe den Platz nicht ausgesucht.“
Sie befanden sich in dem Salon, der für engste Freunde der Familie reserviert war. Der Raum hatte eine hohe Decke, und vor den großen Fenstern hingen dunkelgrüne Samtvorhänge. Das Mobiliar bestand aus zierlichen Antiquitäten und Familienerbstücken aus einer Zeit, als die Menschen wesentlich kleiner gewesen sein mussten.
„Ich möchte wissen, was deine Mutter aufhält“, sagte ihr Vater laut. „Vielleicht sollte ich nach ihr
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