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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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ohne dass man sie beruhigen konnte.“
    „Babys weinen nun einmal“, sagte William.
    Überrascht, dass er für sie Partei ergriff, schaute Emmeline zu ihrem Vater. Vielleicht hatte ihm der Wein Mut gemacht, der Königin Widerworte zu geben.
    Als König William den Blick seiner Tochter bemerkte, glättete sich seine Stirn. „Du siehst heute Abend bezaubernd aus, Emmeline.“
    Gerührt von dem Kompliment, lächelte sie zurück. „Vielen Dank, aber das liegt an dem Kleid.“
    „Nein, es liegt an dir“, erwiderte er. „Du bist erwachsen geworden und siehst genauso aus wie … sie.“
    „Wie wer, Vater?“
    „William!“, tadelte Claire.
    Aber der König hob nur abwehrend die Hand. „Wie … deine Mutter.“
    Eine Gänsehaut breitete sich auf Emmelines Armen aus. Sie sah erst zu Claire, dann zu ihrem Vater. „Ihr wisst, wer meine Mutter war?“
    „Ja“, sagte William nach kurzem Zögern. „Und in Anbetracht der morgigen Hochzeit haben wir beschlossen, dass du endlich die Wahrheit erfahren sollst.“
    Emmelines Puls raste, ihre Hände zitterten. „Wie hieß sie? Was war sie für ein Mensch? Habt ihr sie näher gekannt?“
    „Natürlich kannten wir sie“, antwortete Königin Claire schroff. „Wir hätten ja nicht irgendein Kind adoptiert, aber bei dir war es etwas anderes.“
    „Inwiefern?“, fragte Emmeline neugierig.
    Königin Claire nahm ihr Glas und trank einen Schluck Wein. „Du warst ein königliches Baby.“
    Das Blut schien in Emmelines Adern zu gefrieren. „Königlich?“
    „Deine Mutter war Prinzessin Jacqueline“, sagte ihr Vater und erhob sich. „Meine Schwester.“
    Emmeline schüttelte den Kopf. „Nein, das … kann nicht sein.“
    „Es stimmt“, erklärte Claire rundheraus. „Sie war die kleine Schwester deines Vaters. Wie viele Jahre warst du noch älter? Zehn?“
    Der König stützte die Hände auf den Tisch. „Zwölf“, sagte er mit ernster Miene. „Meine Eltern haben sie sehr geliebt. Ich ebenfalls. Niemand konnte ahnen, dass es so enden würde … Ein schrecklicher Fehler.“
    In Emmelines Kopf drehte sich alles. „Aber meine Tante ist mit zwanzig Jahren an einer seltenen Herzkrankheit gestorben.“
    „Das war die offizielle Geschichte, um die schmutzigen Details von Jacquelines Tod zu vertuschen“, sagte Claire sichtlich zufrieden. „Deine Mutter war unverheiratet schwanger geworden, und ihre Eltern mussten sie fortschicken. Sie starb bei deiner Geburt. Jetzt weißt du Bescheid.“
    Für einen Moment herrschte betretenes Schweigen, dann sprach Emmeline: „All die Jahre habt ihr mir die Wahrheit verschwiegen. Warum?“
    „Es schien nicht weiter wichtig“, antwortete Claire.
    Empört atmete Emmeline aus. „Für dich vielleicht nicht. Mir bedeutet es alles.“ Sie stand auf. „Ich habe ein Recht darauf, zu wissen, wer ich bin. Und ich habe ein Recht darauf, der Mensch zu sein, der ich sein will.“ Mit einer angedeuteten Verbeugung in Richtung ihrer Eltern erklärte sie: „Ich werde mein Dessert später einnehmen. Jetzt ziehe ich mich kurz zurück.“
    Dann wandte sie sich mit einem umwerfenden Lächeln an Makin: „Würdest du mich bitte begleiten, Schatz?“
    Diesen Moment würde Makin sein Lebtag nicht vergessen. Am liebsten hätte er applaudiert.
    Emmeline war einfach umwerfend. Majestätisch.
    Schweigend hatte er mit angehört, wie ihre Eltern Emmeline die Wahrheit über ihre Mutter erzählt hatten. Er war empört, dass William und Claire sich ausgerechnet diesen Tag dafür ausgesucht hatten.
    Aber sie hatten es nun mal getan, und Emmeline hatte die Situation würdevoll gemeistert.
    Dafür liebte er sie.
    Sie war mit jedem Zoll die Prinzessin d’Arcy, Tochter der verehrten Jacqueline.
    Ihre Mutter wäre stolz auf sie gewesen.
    Makin erhob sich und knöpfte die dunkle Smokingjacke zu. „Selbstverständlich“, erwiderte er und bot Emmeline den Arm an.
    Mit zitternden Beinen verließ Emmeline den Speisesaal, zutiefst dankbar, dass Makin sie stützte.
    Auch als sie die Freitreppe hinaufstiegen, hielt sie sich noch an ihm fest. Ohne ihn hätte sie das alles nicht überstanden.
    Er gab ihr Selbstvertrauen. Mut. Stärke.
    Sie waren an ihrem Zimmer angelangt, und Emmeline schluckte. „In diesem Schloss wird einem niemals langweilig, nicht wahr?“
    „Nein“, gab Makin zu, öffnete die Tür und folgte ihr ins Zimmer.
    Unruhig lief Emmeline auf und ab. Sie war die Tochter von Prinzessin Jacqueline. Und ihre Mutter war gestorben, nachdem sie ihr das Leben geschenkt

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