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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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waren.“
    „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Bradford perfekt ausgesehen haben soll“, sagte Becca forsch.
    „Wahrscheinlich war ich für seine natürliche Art, Macht auszustrahlen, empfänglich“, erwiderte Theo. Er sah sich als Teenager, der von Bradfords lockerer Art und seinem Selbstvertrauen gefangen genommen war. Die Begegnung hatte seine ganze Welt auf den Kopf gestellt. „Nie zuvor hatte ich so etwas erlebt. Es war wie eine Offenbarung.“
    Wie konnte er ihr sein früheres Leben am besten beschreiben? Wenn er heute daran dachte, schien ihm, als ob ein vollkommen Fremder es für ihn gelebt hätte. Ein Junge, der seiner eigenen Welt entfliehen wollte und dem jedes Mittel dafür recht war.
    „Als ich das Studium der Wirtschaftswissenschaften beendet hatte, kam ich nach New York“, fuhr er leise fort, wobei er die mühsamen Jahre, die dazwischenlagen, übersprang. Die Opfer, die er gebracht hatte, weil er keine Wahl hatte. Und immer noch war er trotz aller Anstrengungen nicht ans Ziel gekommen. Er hatte seine Mutter nicht vor dem Krebs bewahren können, der sie dahinraffte, ebenso wenig wie er damals in Miami seinen Bruder hatte retten können. „Und Larissa war allgegenwärtig.“
    „In welcher Rolle?“, wollte sie wissen.
    „In ihrer eigenen. Als Larissa.“ Damit wandte er sich ihr wieder zu. Um ihr Gesicht zu sehen. Das Gesicht, das ihn so lange Jahre verfolgt hatte. Bis heute, auch wenn es einer anderen gehörte. Becca . „Sie tauchte täglich in der Presse auf. Überall wurde sie fotografiert. Sie war eine der prominentesten Personen in New York.“ Er zuckte die Achseln. „Sie erschien mir wie ein Traum.“
    „Welche Art von Traum?“, fragte sie ihn, ihr Ton eine Spur zu freundlich.
    Er hätte gerne gewusst, was in ihr vorging.
    „Ich denke, man könnte es so formulieren: Sie war die Verkörperung all dessen, was ich mir immer gewünscht habe“, sagte Theo einen Augenblick später. Was hatte es ihm gebracht, Larissa so sehr zu begehren und so wenig zurückzubekommen? Doch damit hatte er schon vor langer Zeit seinen Frieden gemacht, das zumindest redete er sich ein. Eine Kunstfigur konnte man eben nicht lieben. Wenn sie jemals geheiratet hätten, hätten sich die Schwierigkeiten noch vertieft, da war er sich sicher.
    „Und dann hat sich Ihr so tolles Fantasiebild in Luft aufgelöst?“, fragte Becca betont kühl. „Sind alle Männer so, dass sie eine geistlose Frau einer interessanten vorziehen?“
    „Ist das eine Form von Neid?“, fragte er und betrachtete forschend ihr Gesicht. Je öfter er sie ansah, desto weniger konnte er Larissa darin erkennen. „Glauben Sie, ein Mann könnte sich nicht für Sie entscheiden?“
    Sie lachte spöttisch. „Wozu? Um dann auch als Kunstfigur zu enden?“ Ihr Mund verzog sich. „Darauf kann ich verzichten.“
    Er spürte den Schmerz, der zwischen ihnen hing. Am liebsten hätte er sie berührt
    „Ich wollte diese Frau. Das war mir von Beginn an klar.“ Was er nicht verstand, war sein Drang, sich Becca zu offenbaren. Noch nie hatte er sich um die Meinung anderer geschert. Warum sollte er jetzt damit anfangen?
    „Glückwunsch!“ Ihr Blick war finster, doch ihre Worte kamen ihr locker über die Lippen. „Sie haben bekommen, was Sie sich gewünscht haben! Die Frau, die sie schon immer gewollt haben, und obendrein ein ganzes Unternehmen.“
    „Als ich bei Whitney Media anfing, habe ich am ersten Tag verkündet, dass ich eines schönen Tages der Chef sein werde“, sagte er geradeheraus. „Die Personalchefin lachte mir dafür ins Gesicht. Fünf Jahre später hat sie nicht mehr gelacht.“
    „Fünf Jahre?“, fragte sie. „Länger haben Sie nicht gebraucht?“
    „Ich weiß nicht, wie man verliert“, erklärte er. „Wirklich nicht.“
    Becca wusste nicht, warum sie diese Bemerkung so herzerweichend fand. War es nicht seine ganz persönliche Erfolgsstory? Sein Aufstieg zu unermesslichen Höhen? Sollte diese Geschichte nicht von anhaltendem Beifall begleitet werden? Warum stand sie dann kurz davor, in Tränen auszubrechen? Weshalb drängte es sie, ihn zu berühren?
    „Was genau haben Sie gewonnen?“, fragte sie sanft. „Den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Doch ohne die Anteile sind Sie kein Eigentümer. Verlobt mit Larissa und doch allein.“
    Seine Miene verhärtete sich. Doch schnell versteckte er seine Gefühle wieder hinter einer unbeweglichen Maske.
    „Vorsicht“, warnte er in diesem gefährlichen Ton, der sie jedes Mal erzittern

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