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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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wie in Stein gemeißelt. Sie hätte verängstigt zurückweichen sollen. Stattdessen sehnte sie sich nach ihm.
    „Sie sollten sich daran erinnern, welcher Platz Ihnen zusteht“, warf er ihr im Vorübergehen zu. Zitternd und allein blieb sie zurück. Und bleich wie der Geist, den er in ihr gesehen hatte.

6. KAPITEL
    Am nächsten Morgen fühlte sich Becca nach dem Aufwachen sehr schwach, ohne dafür eine Erklärung zu finden. Sie stellte sich lange unter die heiße Dusche, um dieses unwillkommene Gefühl fortzuspülen.
    Sie befand sich in Theos Welt. Eine Kanne dampfend heißen Kaffees wartete in dem luxuriös eingerichteten Schlafzimmer auf sie, als sie zurückkam. Sie goss sich eine Tasse ein und nahm ein paar Schlucke, bevor sie sich ihrem weiteren Morgenritual widmete und schließlich einen Blick in den Spiegel warf.
    Larissa sah sie an.
    Sie blinzelte, schaute noch einmal hin – und presste die Hand auf ihren Magen, um den Knoten zu lockern, der sich dort gebildet hatte.
    Irgendwie war alles aus dem Ruder gelaufen. Sie hatte sich zu einer Fremden entwickelt, die ihr Gesicht hatte. Daraus konnte nichts Gutes entstehen. Aber sie würde alles wieder in Ordnung bringen.
    Sie klingelte kurz bei Emily an, um sich nach deren Befinden zu erkundigen. Emilys Stimme zu hören war wie ein willkommener Weckruf, der Becca dazu brachte, sich wieder auf den Job zu konzentrieren, den sie hier angenommen hatte. Und dazu gehörte nicht, Larissas Geheimnisse zu ergründen oder – genauer gesagt – die von Theo Markou Garcia. Es durfte keine Rolle spielen, wie faszinierend er war oder wie ihr Körper reagierte, wenn sie an seinen Mund, an seine starken Hände dachte. Sie hatte nichts als ihre Rolle zu spielen, um an das Erbe ihrer Mutter zu kommen und damit Emilys Zukunft zu sichern. Dann könnte sie dieses hohle Glitzerleben endlich wieder hinter sich lassen.
    So war es geplant. Von Beginn an.
    Langsam begann sie sich anzuziehen. Die Kleidung, die Larissa sicher auch tragen würde. Ein auffälliges Kleid und Stiefelchen. Danach widmete sie sich ihrem Make-up, ohne das Larissa keinen Tag beginnen würde. Sie musste sich stets gewärtig sein, fotografiert zu werden, hatte ihr Theo eingeschärft.
    Normalerweise machte sie sich nicht viel aus Make-up, doch an diesem Tag war sie regelrecht dankbar dafür, sich eine Maske anlegen zu können. Denn der vergangene Abend hatte sie viel zu verletzlich zurückgelassen. Aber sie durfte diesem Gefühl nicht nachgeben, weil nur Emilys Zukunft zählte.
    Es spielte keine Rolle, wie faszinierend sie ihn fand. Es durfte nicht sein.
    Daran musste sie sich stets erinnern.
    Theo war beschäftigt, als sie ihn hinter dem massiven Schreibtisch in der Bürosuite seines Penthouses vorfand. Kaum, dass er ihr einen Blick schenkte, als sie den Raum betrat. Er drehte sich sogar in seinem Ledersessel herum und sah aus dem Fenster, während er sein Telefonat fortsetzte.
    Sie war für ihn wohl viel zu unbedeutend, um sich von ihr in seiner Konversation stören zu lassen. Seine Missachtung führte dazu, dass sie sich von Minute zu Minute unbehaglicher fühlte.
    „Ich hoffe, dass Sie heute nicht so sentimental sein werden wie gestern“, sagte er plötzlich kalt und holte sie damit in die Wirklichkeit zurück.
    Becca erstarrte. „Ach ja?“ Als sich seine Augenbrauen gefährlich nach oben zogen, musste sie durchatmen. „Wollen Sie damit sagen, dass es mir nicht zusteht, solche Fragen zu stellen?“ Sie spürte die Spannung, die immer stärker wurde und sie fast zu erdrücken schien.
    „Sieht so aus, als hätten sie Larissas Erscheinungsbild perfekt im Griff“, sagte er einen Wimpernschlag später. Als hätte sie nicht soeben eine Frage gestellt. Sein Blick schweifte über ihre Aufmachung, aber er kritisierte sie nicht. Das wertete Becca insgeheim als Anerkennung – und freute sich darüber.
    Wie schlimm muss es um mich stehen? fragte sie sich, als ihr klar wurde, wie wichtig ihr Theos Anerkennung war.
    „So sieht also Ihr Spiel aus?“ Sie versuchte, ruhig zu bleiben und ihren Ärger über sich selbst hinunterzuschlucken. „Sie hören mir nur zu, wenn es Ihnen passt?“
    „Wenn Ihr kindischer Wutanfall vorbei ist, lassen Sie es mich wissen“, sagte er. Seine befehlsgewohnte Stimme ließ sie erröten, und ein warmer Schauer lief ihr über den Rücken. War sie so sehr darauf aus, ihm zu gefallen?
    „Das möge der Himmel verhüten“, murmelte sie vor sich hin. Sie sah ihn herausfordernd an, was

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