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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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jedoch – sie hatte es geahnt – keinen großen Eindruck bei ihm hinterließ. „Ich habe die letzten Wochen damit verbracht, mein Leben auf den Kopf zu stellen, aber ich will Ihnen natürlich unter gar keinen Umständen irgendwelche Unannehmlichkeiten bereiten!“
    Es war beinah unerträglich, Theos starren Blick reglos zu erdulden. Sie war sich seiner Absicht sicher, sie klein und dumm dastehen zu lassen. Doch sie konnte nicht vermeiden, dass eine heiße Röte ihre Wangen und ihren Oberkörper erfasste.
    Und trotz allem – ein Teil von ihr gierte nur danach, die Arme auszustrecken und ihn zu berühren.
    Hol ihn der Teufel!
    „Wenn Sie fertig sind“, bemerkte Theo in aller Seelenruhe, „denke ich, dass es Zeit wird für einen Feldversuch.“
    Theo musterte Becca im schmeichelnden Licht, das sich durch deckenhohe Fenster ins Innere ergoss und das SoHo-Restaurant mit der Stimmung des frühen Nachmittags umfing. Strahlend, heiter und schön sah sie aus.
    Und sie war dabei, ihn langsam in den Wahnsinn zu treiben.
    Wegen ihr hatte er nächtelang wach gelegen, was so ungewöhnlich war, dass er es sich erst eingestand, als er mitten in der Nacht grübelnd und mit einem Glas Whisky in der Hand am Fenster gestanden hatte. Und darüber nachdachte, wie sie mit ihm stritt und ihn dabei ansah, als fühlte sie mit ihm.
    Er war sich nicht mehr sicher, was er zu sehen bekam, wenn er den Blick auf sie richtete. Und er hatte sie an Erinnerungen teilhaben lassen, die er noch nie mit jemandem geteilt hatte. Wenn es ihm zu viel wurde, hatte er sie auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht – nichts hatte geholfen. Und doch war er fasziniert von der Art und Weise, wie sie jetzt das schwere Silber in ihren zarten Händen hielt und von den Blicken, die sie um sich warf, wenn sie sich von ihm unbeobachtet fühlte. Warum sollte sie auch nicht? Dies war das angesagteste Restaurant der Stadt. Wenn Theo gewollt hätte, er hätte mühelos alle anderen Gäste mit Namen benennen können. Denn man musste schon sehr berühmt, sehr reich oder beides sein, um hier überhaupt einen Platz zu bekommen.
    „Erzählen Sie mir aus Ihrer Kindheit“, ordnete er an und brach damit das Schweigen, das zwischen ihnen hing. Ihm stockte der Atem, als sie mit der Zunge über ihre vollen Lippen fuhr. War das ein Zeichen ihrer Nervosität? Oder brannte in ihr das gleiche Feuer wie in ihm?
    „Ist das ein Befehl?“, fragte sie ihn mit herausforderndem Blick.
    „Lediglich ein Wunsch.“ Er musste lächeln. Diese Frau gab niemals auf.
    „Ich weiß nicht, ob ich mehr von mir als Mensch preisgeben soll“, fuhr sie spröde fort und zerteilte dann entschieden ihr Steak, der einzige Ausdruck ihres Ärgers. „Das könnte womöglich dazu führen, dass ich für sie als Individuum existiere. Und wo kämen wir denn dahin?“
    Er lächelte breit. „Dass Sie mit Ihrer Gegenwehr immer wieder auf Sand laufen, scheint Sie nicht weiter zu beunruhigen“, murmelte er und dachte: Wie Don Quijote, der mit jeder Windmühle kämpfte. Und er bewunderte die Leidenschaft, die sich dahinter verbarg.
    Sie blickte ihn direkt an und wirkte so ernst. So tapfer.
    „Ich konnte mir lange Zeit nicht vorstellen, dass Sie fähig zu einem Lachen sind“, sagte sie und räusperte sich. Ihr Blick schweifte kurz ab. Dann wandte sie sich ihm mit derselben maskenhaften Miene wie vorher wieder zu. „Ich dachte, dass an Ihnen alles nur aufgesetzt ist.“
    „Was beweist, dass Sie mich nicht kennen.“ Er beugte sich vor. Lässig nahm er ihre Hand und rieb seine Handfläche gegen ihre. „Doch ich versichere Ihnen, dass ich mich besser benehme als ein bissiger Hund.“
    Sie entzog ihm ihre Hand, doch er hatte bereits ihr zartes Zittern verspürt und bemerkt, wie ihre Wangen sich röteten.
    „Warum dieser plötzliche Stimmungswechsel?“, fragte sie. „Gestern Abend noch so missmutig, und jetzt wollen Sie etwas über meine Kindheit wissen. Weshalb?“
    „Warum sollen wir nicht freundlich zueinander sein, Rebecca?“, sagte er leise und bemerkte zu spät die Andeutung in seinen Worten. Sie sollte nicht denken, dass er sie verführen wollte … Oder doch?
    „Es gibt genügend Gründe“, sagte sie heiser. „Zum einen, dass Sie mich ständig mit dem falschen Namen ansprechen. Ich heiße Becca, nicht Rebecca.“
    „Becca ist doch nur die Kurzform.“
    „Meine Mutter hat mich auf den Namen B-E-C-C-A taufen lassen. Punktum.“ Sie legte den Kopf schräg. „Was soll das eigentlich alles?“,

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