Julia Extra Band 367
seine Freundin boten an, mich hinzufahren, und Toms kleiner Bruder Dennis fragte, ob er mein Hotelzimmer haben könne, um mit seiner Freundin dort zu übernachten. Natürlich habe ich zugestimmt, warum auch nicht? Mit dir hatte ich nicht mehr gerechnet. Schließlich hattest du mir am Telefon gesagt, du würdest vermutlich erst am übernächsten Tag in London eintreffen.“
Mit versteinerter Miene sah er sie an. „Ich glaube dir kein Wort.“
Nach diesem verletzenden Eingeständnis sah Erin endgültig rot, nahm die Weinflasche und goss Christo den Inhalt über den Kopf. Zufrieden sah sie zu, wie die rote Flüssigkeit über sein schwarzes Haar und das markante Gesicht lief. Christo stieß einen griechischen Fluch aus, sprang auf und nahm ihr die Flasche ab. „Bist du völlig verrückt geworden?“, stieß er ungläubig hervor.
Ohne eine Spur von Reue beobachtete sie, wie er das Gesicht mit einer Serviette abtrocknete. „Das muss ich wohl gewesen sein, als ich mich mit dir eingelassen habe. Wie kannst du mir unterstellen, dass ich mit einem anderen Mann geschlafen habe? Wie kannst du das einfach als gegeben hinstellen und mich dafür verdammen? Nach all den Monaten, die wir zusammen waren, verdiene ich mehr Respekt. Wieso hast nie mit mir geredet?“
„Ich weigere mich, diese Diskussion mit dir zu führen. Und jetzt werde ich noch einmal duschen“, erklärte er und ging zur Badezimmertür.
Erin lief an ihm vorbei und stellte sich ihm in den Weg. „Wie kann man nur so stur sein? Ich war in jener Nacht nicht im Hotel!“
„Natürlich warst du dort!“, erwiderte er unbeirrt.
„Nein!“, stieß sie verärgert hervor. „Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ich die Nacht mit einem anderen Mann verbracht habe?“
„Wieso nicht? Ich habe es nicht rechtzeitig zu deiner Geburtstagsparty geschafft, du warst sauer auf mich …“
„Nicht so sauer, dass ich deshalb gleich mit einem anderen ins Bett gegangen wäre! Kaum zu glauben, dass dir allein der Verdacht gereicht hat, mich zu verlassen.“
Seine Miene wurde hart, doch er erwiderte nichts.
„Jetzt begreife ich“, fuhr Erin fort. „Du bist ein solcher Egoist und denkst nur an deinen Stolz. Mich zu verlassen, war der einfachste Weg.“
„Das war nicht der Grund, warum ich nichts gesagt habe“, entgegnete er zornig. „Ich hatte schon längere Zeit meine Zweifel an deiner Treue. Es gab da andere … Dinge …“
„Was für ‚Dinge‘?“, wollte sie wissen.
„Ich will das jetzt nicht mit dir diskutieren …“
„Du uneinsichtiger, arroganter …“, fuhr sie vor Wut zitternd dazwischen. „Während unserer ganzen Beziehung habe ich keinen anderen Mann auch nur angeschaut, aber das hat dir wohl nicht gereicht! Du bist krankhaft eifersüchtig und besitzergreifend.“
In Christos Augen brannte ein wütendes Feuer, als er sie kurzerhand zur Seite schob, damit er ungehindert ins Bad konnte. „Ich habe gesagt, dass ich das jetzt nicht mit dir diskutieren will.“
Erin folgte ihm ins Bad. „Und ob! Du kannst nicht erwarten, dass ich es schweigend hinnehme, wenn du mich der Untreue bezichtigst. Was geht nur in dir vor? Dazu hältst du mich für eine Diebin, hast aber damals kein Wort darüber verlauten lassen. Findest du es nicht ein bisschen seltsam, dass diese Vorwürfe erst nach drei Jahren laut werden?“
Christo zog das weinbefleckte T-Shirt aus. „Inwiefern seltsam?“, fragte er knapp.
„Ich habe langsam den Eindruck, irgendjemand hat die Absicht, mich zu verunglimpfen.“
Sein schöner Mund verzog sich zu einem höhnischen Grinsen, als er die Jeans auszog und achtlos in die Ecke warf. „Das klingt paranoid.“
Erin versuchte, nicht hinzusehen, als er aus den Boxershorts schlüpfte, ertappte sich aber dabei, wie sie einen bewundernden Blick auf seinen sexy Po warf. „Mein Verdacht hat nichts mit Paranoia zu tun.“
„Du hast mich betrogen, und ich habe es herausgefunden. Finde dich damit ab“, riet er ihr, drehte das Wasser an und stellte sich unter die Dusche.
„Ich hätte dir die Flasche an den Kopf werfen sollen.“
Christo riss die Tür der Duschkabine auf und sah sie bedrohlich an. „Mach so etwas ja nicht noch einmal, oder ich garantiere für nichts.“
Wütend blickte Erin ihn an, und ihr Herz machte einen kleinen Salto. Warum nur reagierte ihr Körper wie ein verliebtes Schulmädchen? „Ich wünschte, ich hätte dich wirklich betrogen. So wie du mich behandelt hast, hätte ich allen Grund dazu
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