Julia Extra Band 367
ekstatische Zucken ihres Körpers ab. Benommen schaute Erin hoch in seine wunderschönen Augen, die jede kleinste Reaktion von ihrem Gesicht abzulesen schienen. Sie fühlte sich verletzlich und schämte sich, dass er sie in so kurzer Zeit so bezaubert hatte. „Ich tue das bestimmt nicht freiwillig“, sagte sie grimmig.
„Du lügst.“ Er senkte den Kopf und küsste sie. Ihre Zungen vereinigten sich erneut, und die Leidenschaft dieses einen Kusses ließ sie erbeben.
Schnell streifte Christo ein Kondom über, legte ihre Beine über seine Schultern und war mit einem geschickten Stoß in ihr. Himmel, wie gut er sich anfühlt, dachte sie, wütend auf sich selbst, dass sie nicht einfach nur daliegen konnte, ohne Lust zu empfinden. Das hätte sein Verlangen nach ihr gestoppt. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er nicht weiter gedrängt hätte, wenn sie auf seine Liebeskünste nicht angesprungen wäre. Jetzt wechselte er die Position und stieß so fest und schnell in sie, dass ihr Herz wie wild klopfte. Unter seinen geschickten Stößen bäumte sie sich auf, spürte die immer stärker werdende Hitze. Er pulsierte in ihr und stöhnte ebenfalls laut auf, als der zweite heftige Orgasmus sie schüttelte.
Nachdem sie sich einigermaßen von dem herrlichen Gefühl der puren Lust erholt hatte, zitterte sie. Zu ihrer Überraschung hielt er sie noch immer in seinen Armen und streichelte zärtlich ihren Bauch, während seine Lippen ihre Wange berührten. „Du bist wundervoll. Das lange Warten hat sich gelohnt.“
Nur, dass sie ihn gar nicht hatte warten lassen! Bereits fünf Minuten nach seiner Ankunft waren sie im Bett gelandet. Alles in Ordnung , versuchte sie sich zu beruhigen. Doch sie lag noch immer in seinen Armen und genoss das Gefühl, ihm so nah zu sein. Wie konnte sie sich nur wieder so innig mit Christophe Donakis verbunden fühlen? Beinahe kam es ihr vor, als wären die letzten drei Jahre nie geschehen und sie lebte noch immer in der Zeit, als sie solche kostbaren Momente mit dem Mann genießen durfte, den sie so sehr liebte. Aber ich liebe ihn nicht mehr, redete sie sich grimmig ein. Er hatte sie niemals geliebt und sie nur mit erpresserischen Mitteln dazu gebracht, wieder mit ihm ins Bett zu gehen. Ihr Verstand meldete sich zurück, und sie machte sich von ihm los. Christo stand auf und verschwand im Bad.
Sie lauschte dem Geräusch der Dusche und fragte sich, wie sie nach dem Triumph, den sie ihm geschenkt hatte, jemals wieder mit Selbstachtung in den Spiegel schauen sollte. Natürlich konnte sie sich einreden, dass sie nur zum Wohl ihrer Kinder auf sein Spielchen eingegangen war, doch was sie ihm soeben erlaubt hatte, widersprach einfach ihren Prinzipien. Sie hatte nicht nur an ihrem eigenen Untergang mitgewirkt, sondern es auch noch genossen!
Schlank, braungebrannt und selbstbewusst trat Christo nur mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Badezimmer, als es an der Tür klopfte. „Ich habe Vincenzo gebeten, das Abendessen heraufzubringen“, erklärte er unbekümmert.
Erin sprang nackt aus dem Bett und lief ins Bad, um sich ebenfalls zu duschen. Sie durfte nicht zulassen, dass Christos Gegenwart ihr das letzte bisschen Selbstbeherrschung nahm, das sie eben erst zurückgewonnen hatte. Als sie aus der Dusche stieg, sah sie einen schwarzen Bademantel an der Rückseite der Tür hängen, streifte ihn über, krempelte die Ärmel auf und zog den Gürtel fest.
Christo hatte in der Zwischenzeit enge Jeans und ein weißes T-Shirt angezogen. Ein Servierwagen stand neben dem kleinen Tisch in der Ecke.
„Was möchtest du essen?“ Seine Stimme klang erstaunlich ruhig, nach dem, was soeben zwischen ihnen vorgefallen war.
„Ich bediene mich selbst.“ Erins Magen knurrte, als sie sich, peinlich darauf bedacht, Christo nicht zu nah zu kommen, über den Servierwagen beugte, auf dem verschiedene köstliche Speisen angerichtet waren. Zunächst wunderte sie sich über ihren Hunger, aber dann fiel ihr ein, dass sie in den letzten achtundvierzig Stunden so gut wie nichts herunterbekommen hatte. Ihr war der Appetit vergangen, weil sie jedem Menschen in ihrer Umgebung hatte vorspielen müssen, in ihrem Leben stünde alles zum Besten. Nun wählte sie Tortellini und Panzanella und dazu ein Stück frisch gebackenes Weißbrot.
Ungerührt schenkte Christo zwei Gläser Wein ein und setzte sich auf einen Stuhl. Seine Selbstsicherheit brachte Erin auf. Er hatte ihren Stolz und ihr Selbstvertrauen zunichtegemacht, sodass
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