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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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die Zwillinge noch am selben Morgen nach Griechenland reisen sollten, trieb sie Erin zur Eile. Bevor diese ihre Sachen packte, rief sie bei der Arbeit an, um sich eine Woche freizunehmen.
    „Meinst du, Christo wird dir seine Eltern vorstellen?“, fragte Deidre hoffnungsfroh.
    Erin verzog das Gesicht. Tatsächlich brannte sie nicht unbedingt darauf, die Frau zu treffen, die ihr damals am Telefon klar zu verstehen gegeben hatte, dass sie für ihren Stiefsohn nicht gut genug war. Erin verspürte nicht die geringste Lust, das ältere Paar kennenzulernen. Die Situation war schon schwierig genug, da brauchte sie nicht noch Menschen um sich, die sie verurteilt hatten, ohne sie überhaupt zu kennen. Zweifellos wäre die Nachricht, dass Erin die Mutter von Christos Zwillingen war, für Vasos und Appollonia unangenehm und peinlich.
    In der Limousine, die sie nach London brachte, schliefen die Zwillinge sofort ein, um dann völlig ausgeruht und energiegeladen die Stufen zum Mobila Hotel hinaufzulaufen. Erin, die ein graues Kostüm mit Nadelstreifen trug, folgte ihnen mit beklommenen Herzen ins Foyer.
    „Daddy!“, schrie Lorcan, als er seinen Vater sah, und lief auf Christo zu.
    „Kisto!“, rief Nuala, die sich weigerte, ihren Vater Daddy zu nennen.
    Doch Christo bedachte die Zwillinge mit seinem unwiderstehlichen Lächeln, nahm Lorcan auf den Arm und strich Nuala, die sich an sein Hosenbein klammerte, mit der anderen Hand zärtlich über den Kopf.
    Als Erin den Blick des umwerfenden Vaters ihrer Kinder auffing, verspürte sie eine tiefe Erregung.
    „Ich habe Jenny gebeten, sich in unserem Kinderhort um die Zwillinge zu kümmern, solange wir im Spa sind“, erklärte Christo. Eine junge Frau trat lächelnd hinter ihm hervor, hockte sich vor Nuala hin und sprach leise mit dem Mädchen.
    Christo legte eine Hand auf Erins Rücken, um sie zum Spa zu geleiten. Ihr war unbehaglich zumute, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er mitkommen würde. Sie bezweifelte, dass Sally Jennings in seiner einschüchternden Gegenwart sehr gesprächig sein würde.
    „Willst du wirklich mit Sally sprechen?“, fragte Christo zweifelnd. „Was versprichst du dir bloß von diesem Treffen?“
    „Sally ist der einzige Mensch, der die wahre Geschichte kennt. Ich habe keine andere Wahl“, antwortete Erin leise. Ihre Nervosität stieg, als Christo sich zu ihr beugte, und sein herbes Aftershave sie umfing.
    „Meinetwegen musst du das nicht tun“, flüsterte er. Sie waren vor Erins ehemaligem Büro angekommen, an dem jetzt Sallys Name prangte. „Das ist doch längst vergessen. Du warst jung und hast einen Fehler gemacht.“
    „Behandle mich ja nicht so herablassend!“, sagte Erin aufgebracht. Bevor sie der Mut völlig verließ, drückte sie die Klinke der Bürotür herunter und trat ins Zimmer.
    Sally, eine rothaarige Frau von Anfang vierzig mit hellblauen Augen, stand hinter ihrem Schreibtisch und telefonierte. Als sie Erin erblickte, wich das Blut aus ihren Wangen.
    „Um Himmels willen, Erin“, hauchte sie überrascht und ließ den Telefonhörer auf die Gabel sinken. „Und Mr Donakis …“
    „Bitte versprechen Sie, dass kein Wort unserer Unterhaltung nach draußen dringt“, sagte Christo ruhig.
    Sally schaute verdutzt, dann lächelte sie. „Selbstverständlich, Mr Donakis. Setzen Sie sich bitte. Wie kann ich Ihnen helfen?“
    Erin war so nervös, dass ihre Knie zitterten. Hastig nahm sie Platz und verschränkte die Hände im Schoß. „Sie wissen ja, dass die Wirtschaftsprüfung vor zweieinhalb Jahren gewisse Unregelmäßigkeiten in der Buchführung zutage gebracht hat …“
    „Es gibt Neuigkeiten. Ich habe eine erneute Buchprüfung veranlasst“, mischte sich Christo ein.
    Das Gesicht der älteren Frau wirkte angespannt. „Aber, Mr Donakis, ich dachte, das Thema sei vom Tisch. Sie sagten doch, dass sie es auf sich beruhen lassen wollten.“
    „Ich habe es mir anders überlegt. Da Sie damals ja so hilfreich waren, wollte ich Sie darüber informieren, bevor sich die Buchprüfer an die Arbeit machen“, sagte er.
    Sally ließ den Blick zwischen ihrem Boss und Erin hin- und herwandern. „Sie sind wieder ein Paar, oder?“, rief sie und schaute Erin fast schon tadelnd an. „Und Sie haben mich bei ihm angeschwärzt, stimmt’s?“
    „Angeschwärzt? Ich verstehe nicht …“, unterbrach Christo.
    Sally presste die Lippen in trotzigem Schweigen aufeinander.
    „Während meiner Tätigkeit als Managerin habe ich herausgefunden,

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