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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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an der Hand erreichten sie schließlich den Park. Zu Erins Erleichterung war ihre Lieblingsbank frei, und sie setzten sich. „Man braucht viel Geduld mit Kindern“, murmelte sie. „Wenn man zu streng mit ihnen ist, löst das nur Wutanfälle aus.“
    „Ja, das glaube ich gern. Allerdings fürchte ich, dass ich als Kind auch immer sehr temperamentvoll gewesen bin“, gestand Christo. „Meine Stiefmutter behauptet, ich sei als Kind eine ziemliche Herausforderung gewesen.“
    „Erzähl mir etwas, das ich mir noch nicht selbst zusammengereimt habe“, erwiderte Erin lachend. Dabei betrachtete sie geistesabwesend sein Haar, das der Wind leicht zauste und das so sehr an die kurzen Locken ihres Sohns erinnerte. Als sich ihre Blicke trafen, spürte sie einen Stich im Herzen und wusste in diesem Moment, dass sie nie von Christo Donakis loskommen würde. Das lag nicht einfach nur daran, dass er der Vater ihrer Kinder war. Nein, es lag daran, dass ihr seine Charakterstärke, Entschlusskraft und Hartnäckigkeit so gut gefielen. Vielleicht war er arrogant, gleichzeitig aber auch enorm anpassungsfähig, erfindungsreich und bereit, aus seinen Fehlern zu lernen.
    „Ich sollte dir von meiner Ehe erzählen“, begann er zögernd.
    „Du redest nie über deine Exfrau“, warf sie ein. Dass Christo sie in sein Privatleben einweihen wollte, irritierte sie. Es sah ihm so gar nicht ähnlich.
    „Warum sollte ich? Wir waren ein paar Wochen verheiratet und sind jetzt geschieden“, sagte Christo höhnisch.
    „Kanntest du sie gut, bevor ihr geheiratet habt?“, hakte Erin nach.
    „Das dachte ich zumindest“, erwiderte er leicht sarkastisch. „Außerdem dachte ich, es sei an der Zeit, mich zu verheiraten. Meine Stiefeltern Vasos und Appollonia hatten mir damit schon seit Jahren in den Ohren gelegen. Es war das einzige Mal, dass sie mich in meinem Leben zu etwas gedrängt haben, und ich wollte ihnen einen Gefallen tun“, gab er zu. „Ich habe Lisandra bei einem Essen im Haus meiner Stiefeltern getroffen, kannte sie vom Sehen allerdings schon länger. Wir beide hatten das Single-Dasein satt. Und so haben wir drei Monate später geheiratet.“
    „Was ist schiefgelaufen?“ Erin sprach leise, da sie den Schatten bemerkt hatte, der über sein Gesicht gehuscht war.
    „Ungefähr ein Jahr nach unserer Hochzeit beschloss Lisandra, ein Kind haben zu wollen. Ich war begeistert, denn es schien mir der natürliche nächste Schritt.“ Er kniff die Lippen zusammen. „Als sie schwanger wurde, war sie überglücklich. Kurze Zeit später änderte sie ihre Meinung.“
    „Änderte ihre Meinung?“, fragte Erin besorgt.
    „Meine Frau entschied, dass sie für ein Kind doch noch nicht bereit sei. Sie fühlte sich zu jung, um Verantwortung zu übernehmen, und litt unter den körperlichen Veränderungen während der Schwangerschaft. Sie war zu dem Entschluss gekommen, dass die Lösung für ihre Zweifel und Ängste ein Abbruch sei.“
    Erin stieß den angehaltenen Atem hörbar aus. „Ach, Christo!“
    „Ich versuchte, sie von dem Schritt abzubringen, und erinnerte sie daran, dass wir uns ein Kindermädchen leisten konnten, damit sie sich von dem Kind nicht in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlte.“ Bittere Reue verfinsterte seine Miene. „Aber meine Überredungskunst hat versagt. Als ich geschäftlich verreisen musste, ließ sie den Abbruch vornehmen. Ich war am Boden zerstört. Unsere Familien wurden informiert. Meine Stiefmutter, die nie eigene Kinder bekommen konnte, erlitt einen Nervenzusammenbruch. Lisandras Eltern waren zwar ebenfalls verzweifelt, stellten sich aber hinter die Entscheidung ihrer Tochter, weil sie ihr im Leben schon immer alles hatten durchgehen lassen.“
    „Und du?“, fragte Erin schuldbewusst, da sie nicht vermutet hatte, dass eine echte menschliche Tragödie hinter der Scheidung stehen könnte.
    Christo zuckte die Schultern. „Ich konnte Lisandra die Abtreibung nicht verzeihen und bat sie schließlich um die Scheidung.“
    „Christo, es tut mir leid, wirklich aufrichtig leid“, murmelte Erin und legte eine Hand tröstend auf seinen Arm. „Es muss schlimm für dich gewesen sein.“
    „Ich habe dir die Geschichte nur erzählt, damit du begreifst, dass ich Lorcan und Nuala nie allein lassen werde. Wenn du das von mir erwartest oder es dir sogar erhoffst, muss ich dich enttäuschen.“
    Erin erbleichte, da sie nicht wusste, wie seine Worte gemeint waren.

8. KAPITEL
    Christo war Machtlosigkeit nicht gewohnt, aber

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