Julia Extra Band 367
förmlich in die Arme.
Hier gehörst du her, schien mein Körper mir verstehen geben zu wollen.
„Das nenne ich eine Begrüßung“, sagte George und ließ dabei die Hände über meinen Rücken gleiten.
„Ich bin so froh, dich zu sehen!“ Leidenschaftlich küsste ich ihn. „Und dich, Roly“, fügte ich lächelnd hinzu.
„Du … siehst toll aus“, sagte Roly stockend.
„Wahnsinnig sexy“, ergänzte George lächelnd und hielt mich ein Stück von sich, um mich von Kopf bis Fuß zu betrachten.
Im nächsten Moment stürzte Saffron sich mit einem verzückten Schrei auf uns, meinen Vater im Schlepptau. Roly wurde rot, als sie ihn küsste, doch mein Vater blickte auf meine Hand, die George immer noch hielt.
„Challoner?“, blaffte er, als Saffron Roly wegführte. „Gehören Sie zu der Bankiersfamilie?“
„Nicht mehr“, erwiderte George ruhig. „Ich arbeite nicht mehr für die Bank.“
„Ich hoffe, Sie scharwenzeln nicht um meine Tochter herum, weil Sie sich ein lockeres Leben erhoffen“, erklärte mein Vater unwirsch. „Sie ist zu stur, um auch nur einen Penny von mir anzunehmen!“
Wut stieg in mir auf. „Ich brauche dein Geld nicht, Dad.“
„Nein, du brauchst gar nichts, stimmt’s? Du schaffst immer alles allein!“
Verächtlich wandte er sich ab, während ich mit den Tränen kämpfte. So merkte ich kaum, wie George den Arm um mich legte.
„Ich glaube, dein Vater liebt dich sehr“, meinte er leise.
„Dann hat er eine komische Art, es zu zeigen!“
„Ich weiß“, sagte er sanft, „aber ich habe bestimmt recht.“
Ich schüttelte den Kopf, wollte jedoch nicht mit ihm diskutieren. Für mich zählte nur, dass er da war.
Was eigentlich eine kleine Feier im engsten Familien- und Freundeskreis hätte sein sollen, erwies sich als gigantischer PR-Rummel. Ich sehnte mich danach, dass es endlich vorbei war, und ahnte Schlimmes, was die Hochzeit betraf.
Mit George an meiner Seite war es allerdings viel leichter zu ertragen. Und erst als ich nachts nach einem leidenschaftlichen Liebesakt eng an ihn gekuschelt einschlief, wurde mir bewusst, wie angespannt ich die ganze Woche gewesen war. Ich würde ihn schrecklich vermissen!
„Ich kann es nicht“, verkündete Saffron.
Die anderen Brautjungfern hatten sich in der Nachbarsuite versammelt, und ich richtete gerade ihre perlenbestickte Schleppe.
„Wie bitte?“
„Ich kann nicht heiraten.“ Sie begann zu zittern, als ich sie entsetzt betrachtete. „Aber die Feier kostet Dad Millionen von Pfund, und Glitz hat die Exklusivrechte gekauft … Was soll ich bloß tun, Frith?“
Ich riss mich zusammen und legte ihr den Arm um die Schultern. „Du musst nichts tun, was du nicht willst, Saffron. Aber erzähl mir, was passiert ist.“
„Zwischen Jax und mir ist es nicht so wie zwischen George und dir. Ich habe euch gestern Abend beobachtet – wie ihr euch angesehen oder angelächelt habt. Ich glaube, ich habe den ganzen Abend kein Wort mit Jax gewechselt“, fügte Saffron bitter hinzu.
„Das ist schwierig, wenn so viele Leute da sind“, versuchte ich einzulenken.
„Und er hat auf seiner Tournee mit einer anderen geschlafen“, gestand sie. „Er behauptet, es habe ihm nichts bedeutet, aber das sehe ich nicht so.“
„Und ich auch nicht“, pflichtete ich ihr bei.
„Kannst du es Dad beibringen?“, fragte Saffron leise. „Bitte, Frith, ich kann es nicht. Er wird furchtbar enttäuscht sein.“ Dann brach sie in Tränen aus.
„Okay, ich mache es. Lass mich nachdenken.“
Ich rief George an, der mir versprach, sofort zu kommen. Wenige Minuten später erschien er, gefolgt von Roly. Schnell erklärte ich ihnen die Situation.
„Wir müssen Saffron hier wegschaffen, bevor die anderen es erfahren“, fügte ich hinzu.
„Unbedingt. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass die Reporter sich auf sie stürzen“, sagte Roly. „Ich bringe sie nach Whellerby Hall, und sie kann dort bleiben, bis der ganze Rummel sich gelegt hat und sie weiß, was sie machen will.“
Nachdem Saffron sich in Windeseile umgezogen und einige Sachen eingepackt hatte, schmuggelte George die beiden durch den Lieferanteneingang zu Rolys Wagen. Dann begleitete er mich zur Treppe, wo mein Vater schon nervös auf und ab ging.
„Wo ist Saffron?“, rief er, sobald er mich sah. „Wir haben uns schon um eine halbe Stunde verspätet.“
„Es tut mir leid, Dad, aber sie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sie nicht heiraten will“, erwiderte ich.
„Was?“ ,
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