Julia Extra Band 368
Pferderennen?“
Ginger nickte wehmütig. „Das Rennen ist umwerfend, es findet einmal im Jahr am Strand statt. Die Preisgelder gehen an das Hospital. Drumherum gibt es jede Menge Bälle und Champagnerempfänge. Ich schwöre dir, ich habe in fünf Tagen zehn Pfund zugenommen.“ Ginger grinste.
„Wie auch immer, als Gastgeber hat Stefano eine gute Figur gemacht. Seitdem habe ich eine Schwäche für ihn und kann nicht verstehen, dass du nicht mit ihm spielen willst.“
Kiki lockerte die Schultern und rieb sich den verspannten Nacken. „Weil ich nach dem Spaß alles aufräumen muss.“
„Oh, er hat dich verletzt.“ Mitleidig sah Ginger sie an. „Das tut mir leid. Soll ich Will sagen, dass du beim Essen nicht dabei bist?“
Kiki wusste, dass sie gehen musste. „Es war eine Bitte des Kapitäns. Ich kann nicht ablehnen, nur weil ich einem Passagier aus dem Weg gehen will.“
„Und warum nicht?“ Fragend sah Ginger sie an.
„Stefano wird überreagieren, ich käme ins Bordhospital, und Will hätte die ganze Arbeit.“ Sie seufzte. „Wann geht’s los?“
„Um sieben.“ Ginger rang die Hände. „Die Schwestern sind auch eingeladen. Mmmh … meinst du, du könntest mich dem feschen Miko vorstellen?“
Miko, der immer so aussah, als wüsste er mehr, als Kiki lieb war. „Miko ist ein Herzensbrecher.“
Ginger zuckte die Achseln. „Egal, ich will mich nur von meinem Ex ablenken, nicht heiraten. Ich habe gehört, dass er lustig sein soll.“
Kiki grinste. „Allerdings, das ist er.“
Als Stefano Kiki mit Hobson eintreten sah, hatte er nur noch Augen für sie. Sie war nicht mehr so blass, und das beruhigte ihn.
„Ah, die Mediziner kommen.“ Der Kapitän lächelte. „Aber Sie haben ja schon ein Drama mit ihnen durchgestanden. Dr. Hobson sagte, Ihre Anleitung bei dem chirurgischen Eingriff sei unbezahlbar gewesen.“
Stefano hatte sich an diesem Tag bereits mehrfach nach dem kleinen Patienten erkundigt und wusste, dass es Chris schon besser ging. „Dr. Hobson und Dr. Fender haben maßgeblich dazu beigetragen, das Leben des Jungen zu retten. Und die Schwestern natürlich auch. Sie haben ein hervorragendes medizinisches Team an Bord, Kapitän.“
Der Kapitän sah stolz aus. „Das höre ich gern.“
Er trat vor, um Wilhelm und Kiki zu begrüßen. Ein Kellner brachte Champagner.
Kiki wusste, dass Stefano und der Kapitän über sie gesprochen hatten. Sie sah es an ihren Blicken.
„Ich nehme ein Wasser, bitte“, sagte Kiki und sah den beiden entgegen. Vielleicht hätte ich doch etwas Stärkeres nehmen sollen, schoss es ihr durch den Kopf, und sie zwang sich zu einem Lächeln.
„Prinz Stefano hat ein Loblied auf Sie gesungen, Kiki. Auf Sie alle.“
Das war ein Spiel, das Kiki beherrschte: nett, aber unpersönlich sein. „Wir hatten Glück, so einen brillanten Chirurgen als Berater zu haben, Sir.“
„Prinz Stefano hat mir erzählt, dass es dem Jungen stündlich besser geht. Man kann sogar auf völlige Genesung hoffen. Bislang wollen die Eltern auch nicht die Reederei verklagen.“
Kiki freute sich, und es war ihr egal, ob Stefano das merkte. Nur für diese Information hatte es sich schon gelohnt, dass sie gekommen war. „Wunderbar, Sir, das sind gute Nachrichten.“
Sie wollte ihre Freude mit Stefano teilen, und dafür musste sie ihn nun doch ansehen. Natürlich beobachtete er sie.
Rasch zermarterte sie sich das Hirn nach einem Thema, das von ihrem Erröten ablenken konnte. „Ihr Bruder und seine Frau sind heute nicht hier, Euer Hoheit?“
Finster sah er sie an. „Theros und Marla besuchen eine Show.“
Der Kapitän nickte eifrig. „Sie ist exzellent. Die Mannschaft führt in zwei Tagen auch etwas auf. Sie sollten sich das nicht entgehen lassen, Prinz Stefano. Kiki und Miko tanzen.“ Der Kapitän seufzte und sah sich nach Miko um. „Sie tanzen hervorragend Tango.“
Kiki beobachtete, wie Miko sich durch den Saal auf sie zubewegte, lächelte und flirtete und sich vornehmer gab als der wahre Prinz.
„Sir“, grüßte Miko den Kapitän, als er bei ihnen war, und der Kapitän stellte ihn Stefano vor. „Ich glaube, Sie kennen unseren königlichen Gast, Prinz Stefano, schon.“
Miko verbeugte sich gekonnt, und Stefano nickte ihm zu.
„Ich habe gerade erklärt, wie sehr ich die Show der Besatzung genieße und Ihren Tanz“, fuhr der Kapitän fort.
Miko wandte sich an Kiki. „Das ist allein das Verdienst meiner schönen Partnerin, sie tanzt wie eine Feder.“ Graziös küsste er
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