Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
Vom Netzwerk:
ungeahnte Wendungen.“
    Wem sagte sie das. „Und was hat bei dir die Wendung herbeigeführt?“
    Sie drehte ihm den Rücken zu und trat an eines der Fenster. „Was für Operationen machst du hier? Ist das der einzige Operationssaal, oder gibt es noch mehr?“
    „Du weichst mir aus.“ Die Frau war frustrierend, das hätte er nie für möglich gehalten.
    Kiki zuckte die Achseln. „Du bist nur daran gewöhnt, immer deinen Kopf durchzusetzen. Aber diesmal nicht.“
    Frustriert musterte er sie, aber sie hatte ihm weiterhin den Rücken zugedreht. Das würde keiner sonst wagen. Aber genau deshalb war Kiki so besonders, er wollte sie gar nicht anders haben.
    „Also machen wir weiter mit dem Ausweichen.“ Stefano straffte die Schultern und fuhr fort, als wenn die Unterhaltung gerade nie stattgefunden hätte. Kikis Schultern entspannten sich leicht. Aha, sie war also angespannter, als sie zeigen wollte.
    „Wir haben noch zwei Operationssäle, aber einer wird nur im Notfall benutzt.“
    Interessiert drehte Kiki sich um. „Was für Notfälle?“
    „Zum Beispiel wenn mehrere Patienten auf einmal eingeliefert werden. Wir haben ein Netzwerk, in den meisten Ländern gibt es Krisenherde, wo Kinder verletzt werden, und dann werden wir kontaktiert. Ich besorge mir die Informationen, und sobald wir einen Transport riskieren können, kommen die Kinder her. Es ist nicht leicht, wenn jemand alles Vertraute hinter sich lassen muss.“
    Das leuchtete Kiki ein. „Natürlich nicht. Wer bringt sie denn her?“
    Gut, sie war ernsthaft interessiert. Stefano entspannte sich ein wenig und erzählte von einigen Fällen.
    „Ich habe ein Team, das sie ein- und ausfliegt. Es arbeitet eng mit einem Beraterteam zusammen, das sich um die politischen Rahmenbedingungen kümmert. Dann wird der Patient hergebracht, sobald er stabil genug ist.“
    „Klingt nach guter und effizienter Arbeit.“
    „Wir versuchen vor jedem Transport, die Eltern oder Verwandte der Opfer ausfindig zu machen, damit sie wissen, dass das Kind lebt und versorgt wird. Wir geben immer einen Kontakt an.“
    Stefano betrachtete Kikis Profil und hätte sie am liebsten einfach in die Arme gerissen und auf den störrischen Mund geküsst.
    „Deine Organisation klingt bewundernswert … aber trotzdem … medizinischer Notfall bei einem Kind … die Familie verloren … Die Kinder müssen doch völlig verängstigt sein.“
    „Dessen sind wir uns bewusst.“ Ein Schatten legte sich über Stefanos Gesicht, aber ehe Kiki noch mehr sehen konnte, wandte er sich ab und trat an eines der Fenster. Halt Abstand, ich bin königlichen Blutes, verriet seine Haltung.
    Jetzt war er damit dran, ein Thema zu vermeiden. „Die anderen Säle schließen hieran an. Aber wir sollten vielleicht gehen, es wird langsam spät.“
    Sie hatte irgendetwas gesagt, das ihn aufgeregt hatte. Die Stimmung hatte sich verändert, aber Kiki wusste nicht, was sie dagegen machen sollte, also folgte sie ihm zur Eingangshalle. Am liebsten wäre sie schnell noch mal in die Kinderabteilung gegangen.
    Aber Stefano entfernte sich weiter und weiter von ihr, und das nicht nur körperlich. „Der Hubschrauber holt uns hier ab. Wir essen im Palast zu Mittag – ich muss ein paar Leute treffen –, danach geht es zurück zum Schiff.“
    Als sie abhoben und über die Wipfel der Olivenbäume in Richtung Palast flogen, kam es Kiki unwirklich vor, dass ein Prinz am Steuerknüppel saß, der ihretwegen hier langflog. Was empfand sie deswegen? Fühlte sie sich geehrt? Aufgeregt? Jedenfalls ging das Erlebnis nicht spurlos an ihr vorüber.
    Aber sie wäre kein menschliches Wesen gewesen, wenn sie so etwas nicht beeindrucken würde. Es war ja nur ein Tag, den sie gemeinsam verbracht hatten. Allerdings musste sie aufpassen, dass sie nicht schwach wurde. Je länger Stefano ihr seine Aufmerksamkeit schenkte, desto mehr fühlte sie sich zu ihm hingezogen – das spürte sie ganz genau.
    Den Tee in den Räumen der Familie einzunehmen war nett gewesen, und Kiki hoffte, dass das Mittagessen ähnlich verlaufen würde, nur diesmal in Gegenwart von Stefano.
    Sie hätte nicht weiter danebenliegen können.
    Das Essen wurde in einem der formellen Räume des Palastes gereicht, und Stefano saß so weit von ihr entfernt, dass sie ihn kaum erkennen konnte. Er war so gefragt, dass er kaum zum Essen kam, weil er ständig von Leuten angesprochen wurde.
    Als sie den Saal betreten hatten, war sie kurz nervös geworden. Immerhin hatte Stefano sie seinem

Weitere Kostenlose Bücher