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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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und zog Stefano zum Fenster. „Es geht ihr gut, und wenn sie größer ist, geht es mir auch wieder gut.“
    „Genau – sieh nur, wie hübsch sie ist!“ Beide betrachteten den robusten Olivensämling im Steintopf. „Du sollst genauso gut gedeihen, also hör auf, an den Nähten rumzuspielen.“
    „Ich mache es nicht mehr.“
    „Gut. Jetzt ab ins Bett mit dir, und ich wasche mir die Hände. Das ist meine Freundin Kiki. Sie ist auch Ärztin, und ich möchte, dass du ihr zeigst, wie gut deine Wunden verheilen. Wenn dir das nichts ausmacht.“
    „Okay.“ Offenbar konnte nichts Jeromes gute Laune trüben, solange sein Held da war.
    Kiki unterdrückte ein Lächeln. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Stefano so gut mit Kindern umgehen konnte. Aber bei Mikey war er auch sehr einfühlsam gewesen. Warum er wohl noch keine eigene Familie hatte, wenn er doch ganz offensichtlich ein guter Vater wäre? Kikis Lächeln schwand.
    „Vielleicht kannst du tagsüber ohne Verband rumlaufen, damit es nicht so juckt?“ Fragend sah Stefano Dr. Herore an.
    Sie nickte. „Das könnte helfen. Er ist sehr geduldig, aber die Verbände sind ihm unangenehm, und er will uns nicht nachsehen lassen.“
    Stefano zog sich Handschuhe an, und eine Schwester rollte den Wagen mit Verbandsmaterial herein.
    Obwohl Stefano zu Kiki sprach, waren seine Worte für das Kind bestimmt. „Es macht mich traurig, wenn Jerome meine Kollegen nicht auf die Wunden gucken lässt, weil mir dann niemand sagen kann, wie es ihm geht, wenn ich anrufe.“
    Jerome sah schuldbewusst aus, aber Stefano blickte weiterhin nur Kiki an.
    „Seit er hier ist, war er immer sehr tapfer. Wir haben Haut von seiner Brust auf sein Gesicht transplantiert, sodass er aussieht wie jeder andere Junge auch, sobald er hier raus ist.“
    „Nur dass ich dein Englisch gelernt habe“, rief Jerome dazwischen.
    „Das ist nicht mein Englisch. Wir sprechen hier alle Englisch, damit ihr Kinder zwei Sprachen könnt. Hier ist die perfekte Gelegenheit, es zu lernen.“
    Jerome zuckte die Achseln. „Es macht mir nichts aus.“
    Kiki kicherte, und der Junge lächelte.
    „Deine Freundin ist nett.“
    „Finde ich auch.“ Stefano hob vorsichtig den Verband ab. Jerome ballte die Fäuste, sagte aber nichts.
    Schnell trat Kiki näher und legte ihre Hand neben seine.
    Jerome biss die Zähne zusammen und griff dann nach ihren Fingern.
    Kiki stiegen die Tränen in die Augen, als sie den tapferen kleinen Jungen sah, der sich so sehr bemühte, sich richtig zu verhalten. Dann merkte sie, dass Stefano sie beobachtete.
    „Habe ich dir nicht gesagt, wie tapfer er ist? Aber wir zählen jetzt erst mal bis fünf – auf Englisch –, bis er weiter zeigt, wie mutig er sein kann.“
    Nach und nach war die Brustwunde freigelegt, und Kiki musste ein Aufkeuchen unterdrücken. Die Narben zeigten ihr, dass der Junge praktisch ein Loch im Brustkorb gehabt haben musste.
    „Ah, alles heilt gut.“ Die Wunde war sauber und trocken. „Dr. Herore wird später die anderen Narben untersuchen, aber jetzt hast du erst mal Ruhe. Du bist auf dem Weg der Genesung, mein tapferer Freund.“
    Jerome ließ Kikis Hand los und richtete den Blick voller Heldenverehrung auf Stefano. „Gut.“ Dann sagte er etwas auf Libanesisch.
    Kiki staunte, als Stefano sich fließend mit ihm unterhielt. Sie wanderte durch den Raum und entdeckte ein kleines Mädchen, das stumm mit einer dick verbundenen Hand in seinem Bettchen saß. Kiki lächelte, aber das Kind sah sie nur aus großen, traurigen Augen an, ohne eine Miene zu verziehen.
    „Wie heißt du denn, meine Kleine?“
    „Sheba“, sagte Dr. Herore, die Kiki gefolgt war, „sie kommt aus dem Dorf. Ihre Mutter besucht sie jeden Tag. Sie hat bei einem Unfall fast ihre Finger verloren, aber Dr. Stefano hat sie wieder angenäht, und wir hoffen, dass sie sie wieder richtig bewegen können wird.“
    „Der Verband ist so dick.“
    „Weil sie sonst die Fäden rauszieht. Wir haben Angst, dass sich die Wunde infiziert.“
    In dem Moment kam eine kleine Frau in den Raum und knickste vor Stefano. Da erst sah Kiki, dass sie hochschwanger war.
    „Ah, Sheba, deine Mama ist da. Buongiorno , Rosa.“
    Die Frau atmete schwer, und Kiki fragte sich, ob sie Schmerzen hatte. Etwas gequält lächelte Rosa Dr. Herore an.
    „ Ciao , Dr. Herore. Wie geht es meiner kleinen Sheba heute?“
    Sie betrachteten das kleine Mädchen, das sich auf die Zehenspitzen gestellt hatte und die Arme nach seiner Mutter ausstreckte.

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