Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
Vom Netzwerk:
je so abgelaufen wäre. Es war seltsam intim, wie sie einander bedienten. In seiner Familie war es immer sehr formell zugegangen, manche würden es sicherlich als distanziert beschreiben. Und doch vermisste er sie alle.
    „Ich nehme an, dass Ihre Mutter genauso wenig gekocht hat wie meine?“
    An seine schöne, immer elegante Mutter zu denken, schnürte ihm die Kehle zu. „Richtig. Sie konnte sehr gut delegieren.“
    Katherines Lachen klang jetzt offener. „Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass ich nicht gesagt habe, ich hätte selbst gekocht.“ Nachdenklich legte sie den Kopf ein wenig schief. „Aber vielleicht werde ich eines Tages kochen.“
    „Wenn Sie bei dem Licht am Ende des Tunnels angekommen sind?“
    „Ja, vielleicht dann. Dann werde ich aus dem Palast ausziehen. Traditionell leben unverheiratete Prinzessinnen im Palast, aber eine geschiedene Prinzessin kann vermutlich wohnen, wo sie will.“
    „Vermutlich?“
    „Niemand in meiner Familie hat sich je scheiden lassen.“
    „Niemand?“
    Sie schüttelte den Kopf, ihr rotgoldenes Haar schimmerte im Licht. „Ich werde ungewöhnlich sein.“
    „Ich bin sicher, das sind Sie schon jetzt.“
    „Sehr zum Leidwesen meines Vaters.“
    „Machen Sie sich keine Gedanken darum, wie er es aufnehmen wird?“
    „Meine Mutter starb, als ich zehn war. Mein Vater wird nicht mehr lange leben.“ Trauer schwang in ihrer Stimme mit. „Und Alexander ist es egal, was ich tue. Sie wissen ja, wie jüngere Brüder sind.“
    „Ja …“ Er war selbst ein jüngerer Bruder gewesen. Der mit Respekt zu dem Älteren aufgeschaut hatte, der dem Älteren nie die Position als Erstgeborener geneidet hatte, weil er sie nie hatte haben wollen. Und jetzt … Er hatte das Leben seines Bruders übernehmen müssen. Er heiratete sogar die Braut, die für seinen Bruder bestimmt gewesen war.
    Nichts gehörte ihm. Die Vorstellung brannte wie heißer Stahl in seinem Fleisch. Es war die stete Erinnerung daran, dass der falsche Mann bei dem Attentat sein Leben gelassen hatte. Malik sollte hier mit Katherine sitzen. Malik sollte das Land regieren, so wie die traditionelle Geburtenfolge es bestimmte.
    „Alexander wird akzeptieren, was ich mit meinem Leben anfange, und glücklich für mich sein.“
    „Haben Sie sich nie gegen die Pflicht gegenüber Ihrem Land aufgelehnt?“
    Einen Moment lang saß sie reglos da, nur der Puls an ihrem Hals schlug schneller. „Ich habe schon vor langer Zeit akzeptiert, dass ich allein zum Nutzen meines Landes heiraten werde. Als ich Malik traf … Es fühlte sich gut und richtig an. Er war ein guter Mann, und die Allianz zwischen unseren beiden Staaten würde Schutz für beide Nationen garantieren.“
    „Und als er starb?“
    „Ich fühlte mich in zwei Hälften gerissen.“ Katherine schaute auf ihre Hände. Als sie von dem Anschlag hörte, war es ihr vorgekommen, als wäre es ihre eigene Familie gewesen. Sie hatte um die S’ad al Dins getrauert, um die ganze Nation, und sie hatte tiefes Mitleid für dem einen Überlebenden empfunden. Sie hatte Malik nicht geliebt, aber er war ein guter Mann gewesen, der alles für sein Land und ihres getan hätte. Und da es immer ihr Schicksal gewesen war, eine für Altina vorteilhafte Ehe einzugehen, hatte sie ein neues Ziel für sich finden müssen.
    Sie hatte die Aufgabe mit aller Entschlossenheit angenommen. In den letzten fünf Jahren hatte sie mehr Freiheiten genossen als jemals zuvor, sie hatte wertvolle Kontakte und Freundschaften geschlossen. Durch ihre Arbeit war ihr Selbstwertgefühl stetig gewachsen. Sie hatte etwas Neues entdeckt. Etwas, das allein ihr gehörte und den Wunsch nach mehr weckte. Sie wollte herausfinden, ob sich damit vielleicht eine Tür für sie geöffnet hatte.
    „Mir war nicht klar, dass Sie so stark für Malik empfanden“, bemerkte Zahir tonlos.
    „Ich empfinde stark für die Vereinbarung zwischen unseren Nationen. Ich habe dafür gekämpft … Weil sie richtig ist.“
    „Und doch waren sie sofort bereit, auf eine mögliche Scheidung einzugehen … Auf den Ausweg, den ich Ihnen geboten habe …“
    Schamesröte stieg ihr ins Gesicht. „Ja.“
    „Warum?“
    „Ich weiß jetzt, dass mir andere Möglichkeiten offen stehen. Etwas, das mehr ist.“
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Und bis dahin opfern Sie sich.“
    „Tun wir das nicht beide?“
    „Stimmt. Ich kenne also nun Ihre Beweggründe. Wissen Sie, warum ich Scheich von Hajar bin? Warum ich das Amt nicht einem entfernten

Weitere Kostenlose Bücher