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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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regelrecht an ihr. Katherine war an Leibwächter gewöhnt, auch wenn sie in Europa einkaufen ging, begleitete sie immer ein Sicherheitsteam. Nur waren diese Leute meist nicht so einschüchternd und so … so sichtbar für jedermann.
    Exotische Aromen hingen in der Luft. Katherine atmete tief ein. Es war laut hier, Stimmengewirr, Musik und Lachen bildeten eine bunte Geräuschkulisse. Die vielen Menschen drängten sich durch die engen Gassen, manche bahnten sich rücksichtslos ihren Weg durch die Menge und rempelten auch Katherine an.
    Das würde also für die nächsten Jahre ihre Heimat sein. Es war so völlig anders als alles, woran sie gewöhnt war. Dann sah sie, wie eine Mutter ihr weinendes Kind vom Boden aufhob und es tröstend in die Arme nahm. So anders und doch gleich …
    Katherine lächelte vor sich hin und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Auslagen eines Schmuckhändlers. Gerade bewunderte sie die vielen Ketten auf dem violetten Samtkissen, als eine scharfe Stimme sich über den Trubel erhob.
    „Was ist das hier?“
    Sie drehte sich um. Zahir. Und er wirkte maßlos wütend. „Ich bin das. Beim Einkaufen. Woher wussten Sie, wo ich bin?“
    „Von Ihnen sicherlich nicht, sondern von Kahlah. Warum haben Sie mir nicht gesagt, wohin Sie gehen?“
    Die Menschen blieben stehen und gafften Zahir an. Er hatte Katherine ja erzählt, dass er sich nie in der Öffentlichkeit blicken ließ. Er habe ein Radiogesicht, hatte er gesagt. Seit dem Anschlag waren auch keine Fotos mehr von ihm veröffentlicht worden.
    Dennoch wussten die Leute, wer er war. Manche schauten voller Ehrfurcht zu ihm hin, anderen stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, sie hatten Angst vor dem Biest. Zahir schien es nicht zu bemerken, sein Blick galt allein Katherine.
    Er fasste sie beim Arm. „Es ist nicht sicher.“
    „Ich habe Leibwächter dabei.“
    „Uns haben auch Leibwächter begleitet“, donnerte er. „Es hat nichts genutzt.“
    „Zahir …“
    Immer mehr Schaulustige scharten sich um sie, um das Drama mitzuverfolgen. Und dann bemerkte Katherine es: Den seltsamen Ausdruck, der plötzlich in Zahirs Augen trat, hatte sie schon einmal gesehen, damals in seinem Arbeitszimmer. Es war eine Mischung aus Angst und Wut, es kam ihr vor wie ein ursprünglicher Instinkt. Er war nicht mehr hier in dieser Zeit, bei ihr, nicht mehr hier an diesem Ort. Er wurde von Gefühlen beherrscht, die ihn in den Strudel der Vergangenheit gerissen hatten.
    Er zog sie mit sich durch die Menge, steuerte die Mauer hinter den Marktständen an. Sie stolperte, und er hielt sie mit eisernem Griff aufrecht, riss sie weiter. Sie bogen um die Ecke eines Gebäudes und standen in einem schmalen Durchlass. Zahir presste Katherine an die Wand und stellte sich vor sie, nutzte seinen Körper als lebenden Schild. Er wollte sie schützen, nur wusste sie nicht, wovor. Die Hände hatte er eng neben ihrem Kopf an die Wand gestützt, den Rücken hielt er über sie gekrümmt. Jeder Muskel in ihm war angespannt, sein Atem ging stoßweise.
    „Zahir“, sagte sie leise.
    Er reagierte nicht, stand nur vor ihr, um sie vor der Gefahr zu schützen, in der sie sich seiner Meinung nach befanden. Sie legte eine Hand auf seine Brust und spürte seinen rasenden Herzschlag … seinen Schmerz und seine Angst. Erdrückend, schrecklich, grenzenlos.
    Sie konnte nur ahnen, wie es sein musste, in seiner Haut zu stecken.
    Sie legte die Hand um seinen Nacken. Er hob den Kopf, seine Augen glühten wild, und sie strich mit den Fingerspitzen sacht über seine Wange.
    „Es ist alles in Ordnung. Wir sind auf dem Markt. Es geht mir gut.“
    Unter ihrer Berührung erschauerte er. Für einen langen Moment schloss er die Augen, dann hob er die Lider und schluckte. „Katherine.“
    Er zog sich von ihr zurück. „Gehen Sie zum Wagen. Nein, zu meinem Wagen“, wies er sie heftig an, als sie sich in Bewegung setzte.
    Sie folgte seinem Blick. Die schwarze Limousine gehörte wohl zum königlichen Fuhrpark. Sie glich jener, mit der sie gekommen war. „Sind Sie selbst gefahren?“
    Er zog den Wagenschlag für sie auf. „Ich setze mich nicht mehr hinters Steuer. Die Gründe dafür sollten offensichtlich sein.“
    Katherine stieg ein. Sie zitterte innerlich, Adrenalin rauschte durch ihre Adern, hervorgerufen durch die Situation und Zahirs Nähe. Sie hielt sich zurück, solange sie konnte, dann ertrug sie das drückende Schweigen nicht mehr.
    „Wie oft kommt das vor?“
    Er wandte ihr das Gesicht zu. „Lange

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