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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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Verwandten überlassen habe?“ Er sprach zögernd, mit rauer Stimme. „Weil ich der Einzige bin, der sich für sein Volk einsetzt, selbst wenn ich es vom Schreibtisch aus tue. Ich werde bis zum letzten Atemzug für meine Nation kämpfen.“
    Ihr Herz zog sich zusammen, als sie seine Einsamkeit erkannte. Es war reiner Impuls, fast instinktiv, dass sie die Hand auf seine legte. Er zuckte zusammen, aber er zog seine Hand nicht zurück. Er sagte kein Wort, sah nur auf ihre Finger, die sich so hell von seiner gebräunten Haut abhoben.
    „Es tut mir leid wegen vorhin“, wisperte sie.
    Unter ihrer Handfläche spannte er die Finger an. „Ja, mir auch.“
    Sie zog ihre Hand zurück, aber die Wärme seiner Haut spürte sie noch immer. „Ich habe heute mit meinem Vater und mit Alexander telefoniert.“
    „Und?“
    „Mein Vater ist begeistert … nun, auf seine Art eben. Und Alexander … Die Umstände sind ihm nicht wirklich klar, und das ist auch gut so. Er würde nicht wollen, dass ich das seinetwillen tue. Er ist erst sechzehn, er versteht es noch nicht. Und keiner von beiden ahnt, dass es … befristet sein wird.“
    „Ich verstehe. Wann ist Ihnen klar geworden, dass Ihr Vater Ihren Ehemann aussuchen würde?“
    Sie lachte leise. Die Erinnerung an jenen Tag versuchte sie nach Möglichkeit auszublenden. „Ich war elf. Das Thema kam beim Abendessen auf. Meine Mutter war ein Jahr zuvor gestorben, Alexander war noch ein Kleinkind. Mein Vater ließ mich wissen, dass er sich nach einem … ich glaube, er nutzte die Worte ‚passenden Gemahl‘ für mich umschauen würde. Ich war entsetzt. Schließlich hatte ich ein Poster meines Lieblingssängers an der Wand hängen, den ich heiraten wollte. Schon damals ahnte ich, dass ein Popstar nicht in die Kategorie ‚passend‘ fallen würde.“ Ihre Schilderung brachte ihr ein Lächeln von Zahir ein. „Wie sah das bei Ihnen aus?“
    „Malik war es vorbestimmt, eine nutzbringende Verbindung einzugehen.“
    „Richtig, das sollte ich sein.“
    Er sah in sein Glas. „Ich wollte aus Liebe heiraten.“
    Damit bezog er sich auf die Zeit vor dem Attentat. „Das können Sie immer noch. Später.“
    Er schüttelte den Kopf. „Eher nicht. Ich glaube nicht mehr an das Konzept. Und selbst wenn … Ich kann keine Liebe mehr empfinden.“ Er stellte das Glas ab und erhob sich auf unsicheren Beinen. „Danke für das Dinner.“
    „Danken Sie dem Koch.“ Katherine musste an sich halten, um sich ihre Traurigkeit nicht anmerken zu lassen.
    „Das werde ich.“ Er deutete eine Verbeugung an und ließ sie allein am Tisch zurück.

4. KAPITEL
    Seit über einer Woche war Katherine nun in Hajar. Langsam schienen die Palastmauern sie zu erdrücken. Der Wunsch, mehr vom Land zu sehen – oder zumindest etwas anderes als die Räume des Palastes, so prächtig sie auch waren –, wurde immer dringlicher.
    Sie hatte von den eleganten Shoppingcentern in Kadim, der Hauptstadt, gehört, aber außer dem Flughafen und Zahirs Heim kannte sie bisher nichts.
    Doch für heute hatte sie einen Ausflug geplant. Um die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen hatte sich Kahlah gekümmert, innerhalb kürzester Zeit war alles organisiert gewesen. Jetzt, nur eine Stunde später, war Katherine auf dem Weg in die Stadt.
    Mit Zahir hatte sie nicht gesprochen, er war weder in seinem Arbeitszimmer noch im Fitnessraum gewesen, und sie wusste nicht, wo sie ihn sonst hätte finden können. Inzwischen fragte sie sich, ob er den Palast jemals verließ.
    In gewisser Hinsicht glich er einem Gefangenen, dabei hatte er dieses Urteil selbst über sich verhängt. Sie spürte die dunkle Energie in ihm, die unter der Oberfläche brodelte und die er eisern unterdrückte. So wie viele andere Dinge.
    Von der Autobahn aus blickte sie auf die moderne Skyline der Hauptstadt, im Vordergrund lag die Altstadt. Alt und Neu gingen die perfekte Symbiose ein, daraus war eine ganz eigene Atmosphäre entstanden. Katherine war fasziniert.
    Als der Wagen durch die Straßen der Stadt fuhr, drehte sie immer wieder den Kopf. Es herrschte reger Betrieb auf den Märkten, die Menschen gingen ihren täglichen Pflichten und Erledigungen nach, Touristen bummelten an den vielen Läden vorbei.
    „Ich würde mich hier gerne eine Weile umsehen, wenn das möglich ist.“
    Die beiden Sicherheitsleute schauten sich an, nickten dann, und der Fahrer parkte den Wagen. Auf dem Weg über den Bazar blieben die beiden Männer in Katherines unmittelbarer Nähe, sie klebten

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