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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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sich geschaffen hatte. Weil sie seinen Stolz verletzt hatte. Doch er verkörperte eine reine Kraft, und selbst während des Flashbacks hatte seine Reaktion nur auf Ehre und Tapferkeit beruht. Er hatte nicht an sich gedacht, sondern nur daran, sie zu schützen.
    Und sie hatte ihn dem Spott und der Häme preisgegeben.
    „Was ist an jenem Tag passiert, Zahir?“
    Seine Miene erstarrte. „Lesen Sie die Zeitungsberichte.“
    „Die habe ich gelesen. Ich war damals auch auf der Beerdigung. Ich möchte, dass Sie es mir erzählen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht darüber sprechen. Nicht, ohne es wieder zu durchleben.“
    Katherine fror plötzlich, als sie sich vorstellte, wie jene Hölle für ihn lebendig werden würde. „Einverstanden, Sie brauchen es mir nicht zu erzählen. Aber wir werden daran arbeiten müssen, dass Sie öfter in die Öffentlichkeit gehen.“
    „Ich gehe zu den Anlässen, die die Herrscherpflicht vorschreibt.“ Er kämpfte den Zorn nieder, der ihn überwältigen wollte. In aller Öffentlichkeit eine solche Schwäche zu zeigen, war inakzeptabel. Er verachtete sich dafür. Und Katherine hatte ihn so gesehen, in seiner schlimmsten Verletzlichkeit. Der dünne Schleier, der Gegenwart und Vergangenheit voneinander trennte, war zerrissen, und er hatte die eiserne Kontrolle über sich verloren. Er hatte sich verletzlich gemacht.
    „Aber die Hochzeit wird mehr verlangen als ein oder zwei Anlässe“, warf Katherine ein. „Und wir müssen nach Altina, um den kirchlichen Segen zu empfangen. Sonst sind wir in den Augen meiner Nation nicht offiziell verheiratet. Die Tradition verlangt es. Mein Vater hat mich noch einmal daran erinnert, dass es so im Originalvertrag vereinbart wurde.“
    Die Erwiderung, dass er den Vertrag dann eben ändern lassen würde, lag ihm auf der Zunge, doch er sprach die Worte nicht aus. Damit würde er seine Schwäche endgültig eingestehen. In den letzten fünf Jahren hatte niemand etwas von ihm verlangt. Sie alle waren froh gewesen, das Biest von Hajar allein in seiner Höhle zu wissen. Solange die Staatsgeschäfte reibungslos liefen und die Wirtschaft blühte, interessierte sich niemand für den verwundeten Herrscher. Manche hielten ihn für einen Gott, andere für einen Dämon. Letzteres kam der Wahrheit wohl näher.
    Niemand forderte etwas von ihm, niemand forderte ihn heraus. Nur Katherine. Sie hatte es von der ersten Minute an getan und seither nicht damit aufgehört. Sein Stolz erlaubte nicht, dass er ihre Forderung abwies. Aber es war auch der Stolz, der ihn davon abhielt, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen … Aus Angst, die Kontrolle zu verlieren.
    „Es ist die Menschenmenge“, setzte er an. Er hasste es, darüber zu reden, doch noch unerträglicher war die Vorstellung, Katherine könnte ihn trotz ihrer Beteuerung für verrückt halten. „Das ist das Einzige, was mir von jenem Tag in Erinnerung geblieben ist. Wir fuhren durch die Stadt, es war die Parade zum Nationalfeiertag. So viele Menschen waren auf den Straßen … Zuerst dachte ich, es wären normale Bürger, die über die Barrikaden geklettert waren … Sie scharten sich um den Wagen … Bis ich meinen Irrtum bemerkte …“
    Er brach ab. Musste abbrechen, denn sonst würde er sich – ohne es verhindern zu können – direkt in die schreckliche Situation zurückversetzt fühlen.
    „Sie hätten nichts unternehmen können.“
    Den Satz hatte er immer und immer wieder gehört. Von den Ärzten, von jedem, der ihn in der Klinik besucht hatte. Er hatte ihn schon damals nicht geglaubt.
    „Doch, ich hätte sterben können. Malik hätte überleben sollen. Das wäre besser gewesen.“

5. KAPITEL
    Katherine ließ es zu, dass Zahir sich nach ihrer Rückkehr in den Palast in seine Gemächer zurückzog. Nicht, dass irgendjemand Zahir etwas tun ließ . Er tat genau das, was er wollte, und scherte sich nicht darum, was andere dachten. Erst recht nicht, was sie dachte.
    Nur bei dem Flashback nicht.
    Ihr Herz zog sich zusammen, als sie an den Moment zurückdachte. Er hatte so schrecklich verängstigt und verloren ausgesehen, und dennoch hatte er sie impulsiv beschützen wollen.
    Ich hätte sterben können. Das wäre besser gewesen. Die Worte hatte kein Mann gesprochen, der Mitleid suchte, sie waren auch kein Ausdruck von Schock gewesen. Nein, sie waren sehr sachlich, sehr nüchtern vorgebracht worden, und es war auch sicherlich nicht das erste Mal, dass Zahir diese Gedanken geäußert hatte.
    In Katherines

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