Julia Extra Band 368
Leinenhose mit Kordelzug. Die wäre leicht und angenehm zu tragen. Und sie brauchte ja noch ein paar Sachen.
„Möchtest du die auch?“, fragte er.
„Und diese weiße Leinenbluse.“ Sie rieb den weichen Stoff zwischen den Fingern. „Die Qualität scheint gut zu sein.“
„Hervorragend.“ Finn nahm seine Brieftasche heraus. „Dafür ist die Gegend bekannt.“
„Würdest du es bitte auf meine Rechnung setzen?“
Er zögerte, dann nickte er. „Klar.“
An einem anderen Stand suchte Kimber sich ein Paar weiche Ledersandalen aus, und sie fand einen Seidenschal, mit dem sie ihr Haar zurückbinden wollte. In einem Drogeriemarkt kauften sie schließlich noch ein paar nötige Dinge. Als sie dort zur Tür herauskamen, musste sie jedoch gähnen.
„Zeit für den Mittagsschlaf, oder?“ Finn rief ein Taxi.
Ja, wirklich. Kaum saßen sie im Taxi, wurde Kimber auch schon von Müdigkeit übermannt. Ihr fielen die Augen zu, und sie sank zur Seite, bis ihr Kopf an etwas Warmen lehnte. Es fühlte sich himmlisch an – und sie schlief lächelnd ein.
Finn blickte auf die Frau, die sich an ihn gekuschelt hatte, und seufzte. Nun wurde es langsam gefährlich. Vielleicht war der Aufenthalt in Sri Lanka doch nicht die beste Idee gewesen. Aber wie hätte er ahnen sollen, dass ihm schon ein Mittagessen mit ihr so viel Spaß machen würde?
Kimber Karlton war süß … humorvoll … sexy – und hoffentlich brav genug, um für einen gesunden Abstand zwischen ihnen beiden zu sorgen.
Das wäre seine Rettung!
Als das Taxi vor dem Apartmenthaus hielt, schüttelte er Kimber, doch sie wachte nicht auf. Also bat er den Fahrer, das Gepäck zu nehmen, und gab ihm die Hausschlüssel. Finn hob Kimber auf seine Arme und trug sie in die Wohnung, wo er sie aufs Bett sinken ließ und ihr die High Heels abstreifte.
Nachdem er den Fahrer bezahlt hatte, verriegelte er die Tür und musste herzhaft gähnen. Schlaf würde ihnen beiden guttun, entschied er, und zögerte nicht länger, sondern streckte sich neben ihr auf dem Bett aus.
Kimber drehte sich und schmiegte sich an ihn, und Finn legte fast instinktiv eine Hand auf ihre Hüfte.
Ja, nach einem erholsamen Schlaf würden sie beide wieder klarer denken.
Und vernünftig sein.
6. KAPITEL
Kimber lag unter Palmen in einer Hängematte, schwang sanft hin und her … eine leichte Meeresbrise streichelte ihre Haut. Es könnte nicht schöner sein. Sie leckte sich die Lippen. Sie war durstig. Und Gil kam über den Strand auf sie zu, mit einem pinkfarbenen Cocktail und einer kleinen blauen Box. Ihrem Ring!
Als Gil vor ihr stand, griff sie jedoch nicht nach der Schachtel, sondern nach dem Glas. Sie war so durstig … so durstig …
Ihre Kehle so trocken. Und sie lag wohl in einem Bett. Denn sie spürte ja einen warmen Körper an ihrem Rücken. Gil. All die Schwierigkeiten auf der Reise zu den Malediven waren nur ein böser Traum gewesen.
Kimber drückte ihre Hand auf seine. Normalerweise war Gil nicht der Typ, der gern schmuste. Im Bett brauchte er viel Platz und ein dickes Kissen. Doch heute … sie genoss es zu spüren, wie er sich an sie kuschelte, seine morgendliche Erektion an ihren Po gepresst.
Er stöhnte, und Kimber riss die Augen auf. Es war nicht mehr früh am Morgen … und das klang nicht – oder fühlte sich an – wie Gil.
Wo war sie hier überhaupt? Dieses Schlafzimmer mit den gelben Gardinen hatte sie noch nie gesehen. Sie überlegte hektisch. Sie war nach Dubai geflogen, Elaina hatte einen Piloten engagiert …
Finn Meyers.
Und das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war die Fahrt im Taxi zu einem Apartment, wo sie einen Mittagsschlaf halten wollten.
Oh, gütiger Himmel.
Finn bewegte sich … nur um sie noch enger an sich zu ziehen. Kimber sprang vom Bett auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.
Finn schreckte hoch. „Hey. Was ist los? Bist du okay?“
Sie musterte ihn. „Wie bin ich hierhergekommen?“
Er setzte sich auf und rieb sich übers Gesicht. „Du bist im Taxi eingeschlafen. Darum musste ich dich ins Apartment tragen.“
„Du hast mich getragen?“
Er runzelte die Stirn. „Ja. Und ich fürchte, du wiegst viel mehr als fünfzig Kilo.“
„Warum hast du bei mir im Bett geschlafen?“
„Weil es das einzige Bett in diesem Apartment ist.“
„Ich dachte, du hättest gesagt, hier wäre genug Platz für uns beide!“
„Ist ja auch ein großes Bett.“
Sie verschränkte die Arme. „Aber du bist … zu nah an mich rangerückt.“
Er
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