Julia Extra Band 368
Erregung beinahe unerträglich wurde, dann schrie sie jedoch seinen Namen, weil die Lust sie wie eine riesige Welle überrollte. „Finn … Finn … oh, ja … jaaaa …“
Finn biss die Zähne zusammen, er wollte, dass Kimber ihren Höhepunkt voll auskostete, bevor er die Kontrolle verlor. Aber als sie laut seinen Namen rief – da konnte er sich nicht länger beherrschen. Ein letztes Mal drang er kraftvoll in sie ein, mit einer Verzweiflung, die er nie zuvor erlebt hatte.
Und die Schauer der Erregung waren noch nicht verebbt, da sehnte er sich bereits wieder danach, diese Frau zu lieben.
10. KAPITEL
Am nächsten Morgen erwachte Kimber mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie rollte sich dorthin, wo Finn neben ihr gelegen hatte, das Laken war noch warm. Durch die offene Tür fiel ein schwaches Licht herein, und vom Deck hörte sie seine Schritte.
Sie sprang aus dem Bett und schlang sich ein Laken um den Körper. Irgendwann zwischen dem ersten und ihrem dritten Liebesspiel hatte sie beschlossen, auf den Malediven nicht von Bord zu gehen. Sie wollte bei Finn bleiben, was immer das bedeutete – ein neues Zuhause, ein neuer Job, eine fremde Sprache erlernen. Ja, sie hatte sich Hals über Kopf in ihn verliebt.
Gil war ein netter Mann. Sie beide hatten jedoch nie das gehabt, was sie mit Finn verspürte.
Übermütig vor Glück wollte sie nach oben laufen, um den Kapitän zurück in ihr Bett zu locken, als sie vor der Treppe auf ein Stück Papier trat. Es war gefaltet, als wäre es aus Finns Brieftasche oder Hosentasche gefallen. Sie hob es auf, strich es glatt – der Ausdruck einer E-Mail. Von Elaina?
Nur darum erlaubte Kimber sich, den Text zu lesen. Und fühlte sich wie betäubt. Sie starrte auf die Zeilen, wollte es nicht wahrhaben. Sie setzte sich, weil ihr die Knie zitterten. Doch so oft sie die Nachricht las, die Bedeutung blieb die Gleiche.
Da sie Schritte hörte, blickte sie zur Treppe. Finn trat in die Kajüte, bereits angezogen. Und jetzt fühlte sie sich in seiner Nähe nur noch klein und dumm. Von unglücklich ganz zu schweigen.
„Ich wollte dich nicht wecken …“ Er sah den Zettel in ihrer Hand und schloss die Augen. „Kimber, lass mich dir das erklären.“
„Nicht nötig“, sagte sie mit belegter Stimme. „Es steht hier ja alles schwarz auf weiß. Ich wurde von dir und meiner Schwester hereingelegt. Sie hat meine Flüge absichtlich umgeleitet. Es war ein Trick, um mich von dem Mann fernzuhalten, von dem sie glaubt, dass er nicht der Richtige für mich ist.“
Finn stützte die Hände in die Hüften und senkte den Blick, doch gab keinen Ton von sich.
„Du musstest gar nicht nach Sri Lanka, um Holz zu kaufen?“
Er seufzte. „Ich brauchte das Holz, aber es wäre nicht nötig gewesen, es an dem Tag zu holen.“
„Also … hätte es genug Platz für meinen Koffer gegeben.“
„Ehrlich gesagt, hätte ich dich auch in einer größeren Cessna fliegen können.“
Oh, das … enttäuschte Kimber erst recht. „Du hättest mich und mein gesamtes Gepäck in einem größeren Flugzeug direkt auf die Malediven bringen können? Aber hast es nicht getan.“
„Nur aus einem Grund – weil deine Schwester mich darum gebeten hatte.“
„Und der Gewittersturm?“
„Tobte in Südamerika.“
„Und was sollte als Nächstes passieren? Wolltest du mir erzählen, wir hätten uns verfahren … oder der Schiffsmotor würde streiken?“
„Nein.“
„Und letzte Nacht? War das eine weitere Verzögerungstaktik?“
Er hatte den Anstand, beschämt auszusehen. „Nein. Ich hatte längst beschlossen, dich heute Morgen im Hafen von Male abzusetzen. Pünktlich um acht.“
Kimber fühlte sich wie der größte Dummkopf aller Zeiten. Sie war kurz davor gewesen, Finn zu sagen, dass sie ihn liebte – und er hatte nur ein paar Tage mit ihr verbracht, weil ihre Schwester ihn dafür bezahlte.
„Gut. Wenn du beschlossen hast, mich vor dem Frühstück auf den Malediven abzuliefern, sollten wir uns beeilen.“
„Kimber …“
„Ich möchte nichts mehr hören“, unterbrach sie ihn. „Mach die Sache bitte nicht noch schlimmer, als sie ist.“
Finn presste die Lippen zusammen, dann nickte er und wandte sich zur Treppe, um hinaufzugehen.
Nun fühlte Kimber sich, als hätte man ihr ein Messer ins Herz gestoßen. Sie wollte jedoch nicht weinen. Und das würde sie auch nicht. Finn sollte nicht erfahren, wie traurig und verletzt sie war. Sie duschte, um ihn sich von ihrer Haut zu waschen. Dann schlüpfte
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