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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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respektieren, sondern auch mögen.
    Das konnte sie sich allerdings nicht erlauben.

4. KAPITEL
    „Es wäre mir lieber, wenn ich in einem anderen Zelt schlafen würde“, sagte Iris.
    „Du möchtest bei Fremden wohnen?“, erkundigte Asad sich skeptisch.
    „Das habe ich nicht gemeint.“
    „Es ist aber die einzige Alternative.“
    „Dann ist es vielleicht die beste Lösung.“ Sosehr es ihr auch widerstrebte, es war immer noch besser, als mit ihm in einem Zelt zu schlafen.
    „Nein“, entgegnete er.
    „Du bist noch herrischer als damals“, warf sie ihm vor.
    Damals hatte es ihr allerdings nichts ausgemacht. Er hatte sie dazu überredet, Dinge zu tun, die sie sich sonst niemals zugetraut hätte. So hatten sie zum Beispiel zusammen einen Tanzkurs besucht oder Partys, zu denen man sie allein niemals eingeladen hätte.
    „Schon möglich“, räumte Asad ungerührt ein. „Überrascht es dich, Iris? Schließlich bin ich ein Scheich.“ Für ihren Geschmack klang er viel zu belustigt.
    „Sei doch vernünftig, Asad.“
    „Das bin ich. Du bleibst hier.“
    Iris wollte gerade widersprechen, als ein Geräusch am Eingang ihre Aufmerksamkeit erregte. Eine Sekunde später kam ein kleines Mädchen mit langen schwarzen Haaren ins Zelt gerannt und umarmte Asads Beine. „Papa!“
    Er hob sie hoch, drückte sie liebevoll und küsste sie auf die Wange. „Na, mein Schatz, hattest du einen schönen Vormittag?“
    Abgesehen von den schwarzen Haaren und dem dunklen Teint, konnte Iris keine Familienähnlichkeit entdecken. Offenbar kam die Kleine nach ihrer Mutter. Bei dieser Erkenntnis krampfte Iris’ Herz sich zusammen.
    „Ich hab dich so vermisst, Papa. Ich hab sogar geweint.“
    „Wirklich?“
    Das Mädchen nickte ernst. „Großmutter hat gesagt, ich muss stark sein, aber das wollte ich nicht. Warum hast du mich nicht mitgenommen?“
    Asad zuckte zusammen, als würde er bereuen, seine Tochter im Lager gelassen zu haben. „Ich hätte es tun sollen.“
    „Ja. Ich spiel so gern mit meinen Cousinen im Palast. Nächstes Mal komm ich mit.“
    „Ich denke darüber nach.“
    „Papa!“
    „Lass das, Nawar, das ist unhöflich. Ich möchte dir jemanden vorstellen, und du belagerst mich die ganze Zeit.“
    Die beiden zusammen zu beobachten weckte dieselben Gefühle in Iris wie bei Catherine und Scheich Hakim. Asads Liebe zu seiner Tochter war offensichtlich, und das freute sie, denn es bedeutete, dass sie sich damals nicht völlig in ihm getäuscht hatte. Sie hatte geglaubt, er würde einen wundervollen Vater abgeben, und sie hatte richtiggelegen. Die Erkenntnis, dass er dieses Kind mit einer anderen Frau bekommen hatte, tat jedoch weh.
    „Oh, tut mir leid.“ Als die Kleine sich umdrehte und sie bemerkte, machte sie große Augen. „Wer bist du?“
    „Nawar!“ , rief Genevieve mahnend, die in diesem Moment mit einem anderen Tablett und in Begleitung einer jüngeren Frau den Raum betrat.
    Diese, offenbar Asads Cousine, war ungefähr fünfzehn Jahre älter als er und hatte sanfte braune Augen.
    Nawar wirkte zerknirscht. „Entschuldigung“, sagte sie und streckte Iris die Hand entgegen. „Ich bin Nawar bin Asad Al’najid.“
    Sie wirkte sehr altklug, und Iris ging das Herz auf. Lächelnd schüttelte sie ihr die Hand. „Ich bin Iris Carpenter. Freut mich, dich kennenzulernen.“ Obwohl sie noch nicht viel mit kleinen Kindern zu tun gehabt hatte, fand sie Nawar außergewöhnlich. „Und du darfst gern Iris zu mir sagen.“
    „Wirklich?“ Die Kleine blickte ihre Großmutter an. „Darf ich?“
    „Wenn sie es dir erlaubt, ja“, erklärte diese energisch.
    „Das ist ein hübscher Name“, sagte Nawar.
    „Danke. Es ist die Lieblingsblume meiner Mutter. Aber deiner ist auch sehr schön. Weißt du, was er bedeutet?“
    „Ja, Blume . Papa hat ihn mir gegeben.“
    Iris hatte keine Ahnung, warum Asad den Namen für seine Tochter ausgesucht hatte. Vielleicht war es Tradition bei den Beduinen, auch wenn es dem widersprach, was sie über diese gelesen hatte.
    „Das hat dein Papa sehr gut gemacht.“
    „Finde ich auch.“ Das Mädchen lächelte schüchtern. „Was bedeutet eigentlich belagern ?“
    Asad stieß ein Geräusch aus, das wie ein unterdrücktes Lachen klang.
    Auch Iris musste sich das Lachen verkneifen. „So etwas wie nerven .“
    Wütend funkelte Nawar daraufhin ihren Vater an. „Ich nerve nicht, Papa.“
    „Manchmal schon, mein Schatz.“
    Als die Kleine schniefte, musste Iris an sich halten, um nicht zu lachen.

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