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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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versuchte den Tumult in ihrem Kopf zu besänftigen. Sie musste diese zwei Wochen irgendwie überstehen. Sie musste! Dann schlief sie ein.
    Als Dru einige Stunden später erwachte, stand sie auf, machte sich zurecht und begann mit ihrer Arbeit, fast so, als wäre sie in ihrem Londoner Büro und nicht mit dem Flugzeug auf Weltreise. Sie saß dabei im Konferenzbereich neben Cayo Vila und reichte ihm Papiere, nahm Telefonate entgegen und besprach mit ihm verschiedene Punkte eines aktuellen Wirtschaftsprojektes.
    „Seine Spielchen nerven mich“, sagte Cayo über einen unbequemen Mitarbeiter aus dem Vorstand. „Am liebsten möchte ich ihn loswerden.“
    „Das ist eine Möglichkeit“, erwiderte Dru, während sie durch einen Dokumentenstapel blätterte. „Eine andere wäre, ihn einfach zu ignorieren. Isolieren Sie ihn. Mit wem soll er dann noch seine Spielchen spielen?“
    Cayo sah sie für einen Moment aus bernsteinfarbenen Augen an, und sein Blick ließ Drus Herz ungewollt höher schlagen.
    „Ja, mit wem?“, fragte er leise.
    Dru sah von ihrem Notebook auf. Noch nie zuvor hatte sie sich so wach gefühlt. Ihr ganzes Wesen war so fein auf ihn eingestellt, dass Dru seine bloße Gegenwart fast körperlich spüren konnte. Ihre Brüste fühlten sich plötzlich heiß und schwer an.
    Ja, sie wollte ihn, musste sie sich eingestehen. Und das mehr denn je.
    Sie waren nun schon siebzehn Stunden unterwegs und noch immer lagen sieben Stunden Flugzeit vor ihnen. Sie unterbrachen die Arbeit und machten im großen Sitzbereich des Jets eine Pause.
    „Warum gerade Bora Bora?“, fragte er sie unvermittelt. „Als ich Ihnen vorschlug, Urlaub zu machen, da hatte ich eigentlich eher an Länder wie Spanien oder Portugal gedacht.“
    Nachdenklich drehte Dru ihr Glas zwischen den Händen und konzentrierte sich kurz auf das beruhigend monotone Geräusch der Triebwerke.
    „Warum nicht Bora Bora?“, entgegnete sie schließlich. „Wenn ich eines bei Ihnen gelernt habe, dann, immer das Beste zu fordern.“
    „Eine interessante Antwort.“ Ein Feuer schien in seinen Augen zu leuchten, und für einen Moment war sie von seinem Blick wie gebannt. Dann verzogen sich seine Lippen zu einem amüsierten Lächeln. „Es freut mich zu erfahren, dass Sie das süße Nichtstun genauso ernst nehmen wie Ihre Arbeit.“
    „Vielleicht ist das aber auch alles, was ich vom Leben will: nämlich unter einer Palme sitzen und aufs Meer schauen“, sagte Dru, obwohl sie allein der Gedanke daran schon ganz rastlos machte.
    „Genau, und sich dabei von vorne bis hinten bedienen lassen“, ergänzte er in einem Ton, den sie nicht ganz deuten konnte.
    Sie dachte an Dominics Asche, die noch immer in einer Urne auf ihrem Bücherregal in ihrer Londoner Wohnung stand, und an ihr Versprechen, das sie ihm und auch sich selbst gegeben hatte, nämlich seine sterblichen Überreste dem Wind und Meer zu übergeben. Das war die letzte Ehre, die sie ihrem geliebten Bruder erweisen konnte. Dru wusste, dass sie diesen Abschied und diese Zeremonie brauchte, um seinen Tod vollends verarbeiten zu können.
    „So ungefähr“, murmelte Dru.
    Er glaubte ihr nicht. Sie sah es an der Art und Weise, wie er seine Brauen hob.
    „Klingt nach einem ausschweifenden Lebensstil.“ Sein offensichtlicher Spott traf sie empfindlich, und ehe Dru sich versah, hatte sie ihm schon geantwortet.
    „Nun, das trifft wohl eher auf Sie zu, Mr Vila.“
    Stille.
    Die Luft schien plötzlich zum Zerreißen gespannt, so als würde sich in Kürze ein furchtbares Gewitter entladen. Drus Herz schlug schneller, und es fiel ihr schwer, den Blick von seinem schön geschwungenen Mund zu lösen.
    „Wollen Sie mich vielleicht herausfordern, Miss Bennett?“, fragte er mit so sanfter Stimme, dass ihr ein wohliger Schauer durch den Körper rieselte. „Nun, ich werde bestrebt sein, Ihre Fantasien wahr werden zu lassen.“
    Kann er Gedanken lesen?
    Dru spürte, wie sie errötete. Wusste er etwa, wie sehr sie sich nach ihm sehnte und dass sie Nacht für Nacht von ihm träumte? Von seinen Küssen, von seinen Berührungen und von noch viel mehr.
    „Aber zuerst“, sprach er weiter und griff schon wieder nach seinem Mobiltelefon, „bringen wir den Taiwan-Deal unter Dach und Fach.“
    Als sie endlich auf Bora Bora landeten, war tiefste Nacht, sodass Dru kaum etwas von der fremden Umgebung erkennen konnte. Sie und Cayo stiegen aus dem klimatisierten Helikopter, in den sie auf Tahiti umgestiegen waren. Tropische Wärme schlug

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