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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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gibt keine versteckten Absichten.“ Er atmete kurz durch und sprach dann weiter. „Sie sind ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Sicher wissen Sie das.“
    Sie schüttelte den Kopf, unfähig, Worte für das zu finden, was gerade in ihr vorging. Er meint nur sein Berufsleben. Natürlich meint er nur das, sagte sie sich streng. Doch in seinen Augen lag noch etwas anderes. Und wenn Dru sich nicht irrte, dann war es eine verzweifelte Sehnsucht.
    Sie hielt es nicht länger aus.
    „Wovor fürchten Sie sich?“, fragte sie, bevor sie zu viel Angst vor seiner möglichen Antwort bekam. „Warum können Sie nicht einfach zugeben, was Sie getan haben?“
    Er blickte sie finster an, doch er sagte kein Wort, und für einen kurzen Moment erschien ein gequälter Ausdruck auf seinem Gesicht. Die Nacht war so ruhig und nur vereinzelt drangen Geräusche herauf. Fast schien es, als wären sie die einzigen Menschen auf der Welt. Dru kaute auf ihrer Unterlippe herum, so, als könnte der kleine Schmerz, der dabei entstand, sie davon abhalten, die Dinge zu sagen, die ihr auf der Zunge lagen.
    Wieder streckte er seine Hand nach ihr aus, doch diesmal strich er ihr sanft über die Wange. Seine Berührung löste ein zittriges Beben in ihr aus.
    „Sie frieren ja.“
    Wenn er wirklich glaubt, dass ich nur wegen der Kälte zittere, dachte Dru, dann will ich ihn in diesem Glauben lassen und nicht widersprechen.
    „Versuchen Sie, ein wenig zu schlafen“, sagte er leise.
    Dann wandte er sich um und ließ Dru alleine zurück. Mit wild klopfendem Herzen sah sie ihm nach und ihre Gedanken wirbelten wie buntes Herbstlaub durcheinander. Fast fühlte es sich wie ein Traum an. Aber auch nur fast.

5. KAPITEL
    Cayo war am nächsten Morgen nicht gut aufgelegt. Er hatte die restliche Nacht damit zugebracht, die Geister der Vergangenheit zu vertreiben, und war daran kläglich gescheitert. Jetzt nippte er an seinem Espresso, der genauso tiefschwarz war wie seine Laune, und warf über den Rand seiner Tasse hinweg einen Blick auf Drusilla, die soeben zum Frühstück erschienen war; perfekt gekleidet und zurechtgemacht wie immer.
    Im luxuriösen Ambiente der sonnendurchfluteten Suite erschien sie ihm plötzlich ganz fremd in ihrer eleganten Aufmachung. Das war nicht mehr die Frau, der er noch vor wenigen Stunden auf dem dunklen Balkon gegenübergestanden hatte und deren Bild er noch immer vor Augen hatte: kastanienbraunes Haar, das in sanften Wellen über ihre Schultern fiel, der Hauch von Stoff, der ihren Körper so perfekt umspielte. All das war verschwunden, so wie ein flüchtiger Traum.
    Nur eines war noch immer da – sein Verlangen nach ihr.
    Wenn ich wüsste, wie das geht, dachte Cayo in einem Anflug von schwarzem Humor, würde ich jetzt in Panik verfallen. Denn noch nie zuvor hatte er ein derartiges Begehren verspürt. Doch anstatt genauer darüber nachzudenken, schob Cayo Vila seine diffusen Gefühle lieber auf den Schlafmangel.
    Am kleinen Tisch angekommen, nahm Drusilla ihm gegenüber am Fenster Platz.
    „Wir fliegen nach Bora Bora“, sagte Cayo direkt und ohne Umschweife. „Bitte sorgen Sie dafür, dass der Butler sich um passende Garderobe kümmert.“ Sie schenkte ihm einen flüchtigen Blick, den er nur schwerlich deuten konnte. Doch der Moment währte nur kurz, und rasch setzte sie eine neutrale Mine auf.
    Ein Umstand, der ihn ärgerte.
    „Ist etwas in Ihrer Ferienvilla geschehen, das Ihre persönliche Aufmerksamkeit verlangt?“, erkundigte sie sich sachlich und mit ruhiger Stimme. Dabei klang sie so anders als noch vor wenigen Stunden. Ganz so, als wäre in dieser Nacht nichts Außergewöhnliches geschehen, als hätte er sie nie berührt.
    Unvermittelt fiel ihm ihre Frage wieder ein, die sie ihm gestern gestellt hatte. Wovor fürchten Sie sich? Allein der Gedanke daran zerriss ihn fast.
    „Die Villa auf Bora Bora ist Teil des Konzerns“, antwortete er knapp. „Und im Konzern erfordert alles meine persönliche Aufmerksamkeit.“
    Drusilla warf ihm einen wachsamen Blick zu, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem aufgeklappten Notebook zu, das vor ihr auf dem Tisch stand. Sie lächelte, als einer der Hotelangestellten eine große Kanne Tee brachte, winkte das Frühstücksangebot jedoch höflich ab. Aus irgendeinem Grund empfand Cayo ihr Schweigen wie einen Tadel.
    „Wir reisen noch heute Abend ab“, sagte er bestimmt, aber mit einem warmen Ton in der Stimme. Er konnte sich selbst nicht erklären, warum er sie nicht

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