Julia Extra Band 369
auch mir selbst beweisen, wer weiß.“ Er stützte das Kinn auf ihr Haar. „Ich habe aus all den falschen Gründen geheiratet und damit meine Ehe von Anfang an zum Scheitern verurteilt.“
„Du kannst nicht dir allein die Schuld geben.“
„Genau wie du. Wir müssen unsere Verantwortung akzeptieren und nach vorn sehen.“ Er hob ihr Gesicht an, Wärme und Liebe strahlten in seinem Blick. „Ich liebe dich, Freya. Ich wünsche mir eine echte Ehe mit dir. Eine wirkliche Familie. Wünschst du dir das auch?“
Tränen saßen in ihrer Kehle, sie konnte nicht sprechen, so nickte sie nur.
Sacht strich er ihr mit dem Daumen die Tränen von der Wange. „Du weinst.“
„Das scheine ich in letzter Zeit ständig zu tun.“ Sie versuchte sich an einem Lachen. „Dabei habe ich lange nicht geweint.“
„Als ich dich zum ersten Mal traf, hielt ich dich für so kühl und beherrscht. Du schienst überhaupt keine Emotionen zu haben. Und ich stand da und kochte vor Wut und Angst und Verlangen.“
Freya lachte leise. „Verlangen?“
„Ja, nach dir. Vom ersten Moment an, als ich dich in diesem schlichten schwarzen Rock sah. Du warst so sexy.“
„Ja, fast hatte ich mich davon überzeugt, dass ich nichts fühle. Ich wollte es nicht mehr, weil es nur wehtat“, gestand sie leise. „Doch als ich dich sah … Du hast mich so vieles fühlen lassen. Es war furchterregend.“
„Ein wenig ist es das immer noch“, meinte er trocken. „Ich hatte Angst, dir meine Liebe zu gestehen. Deshalb habe ich heute Morgen so grimmig dreingeblickt.“
„Und jetzt?“
„Jetzt bin ich ein glücklicher Mann.“ Rafe hob ihr Kinn an und küsste sie zärtlich.
Dieser Kuss war das Versprechen, dass die Vergangenheit hinter ihnen lag und sie einer leuchtenden Zukunft entgegengingen – zusammen.
– ENDE –
Heirate meine Familie!
1. KAPITEL
„Was tun Sie denn hier?“, entfuhr es Casey.
Um elf Uhr abends kam sie müde und erschöpft von der Arbeit nach Hause und blieb schockiert im Türrahmen stehen, als sie den Mann dort völlig ungerührt im Sessel sitzen sah. Die einzige Lichtquelle, die kleine Leselampe auf dem Tisch, warf Schatten auf sein Gesicht, und obwohl sie ihn nur zweimal kurz getroffen hatte, erkannte sie ihn sofort. Dunkles, etwas zu langes Haar, breite Schultern, große schlanke Gestalt … Xander Frasers beeindruckende Erscheinung schmückte häufig die Titelseiten der gehobenen Gesellschaftsmagazine, wenn er die Premieren der unzähligen Filme besuchte, deren Produzent er war.
Ihr war nicht klar gewesen, dass er ihre Adresse kannte.
Sicher, sie beide wohnten in Surrey, aber an entgegengesetzten Enden der Immobilienskala. Seine Villa lag direkt am Fluss, umgeben von mehreren Hektar bewaldeten Landes, während ihr Haus sehr viel bescheidener war.
Wäre der Schock nicht so groß, hätte es vielleicht eine angenehme Überraschung sein können, diesen Mann in ihrem Heim anzutreffen. Immerhin war er der erste attraktive Mann, in dessen Nähe sie kam, seit ihre Ehe vor einem Jahr zu Ende gegangen war.
Oder auch nicht. Sie musste unmöglich aussehen. Ihr Haar roch nach dem Essen, das sie in der Restaurantküche zubereitet hatte, sie trug die ältesten Sachen, die sie besaß, und sie war ungeschminkt.
Außerdem war es bestimmt keine gute Idee, sich zu dem Exmann der Frau hingezogen zu fühlen, die ihr den Ehemann gestohlen hatte.
Xander Fraser zuckte die Schultern und musterte sie mit blauen Augen. „Ich habe gewartet, dass Sie nach Hause kommen.“
„Das ist mir klar“, erwiderte sie ungeduldig. Aber sie würde gern den Grund dafür erfahren. „Wo ist Hannah?“, fragte sie alarmiert.
„Heißt so die Babysitterin?“ Er zog eine dunkle Augenbraue in die Höhe. „Ich habe sie nach Hause geschickt, wo ich schon mal hier bin.“
„Und sie ist einfach gegangen? Sie kennt Sie nicht einmal. Da hätte ja jeder kommen können!“
„Etwa ein Massenmörder?“ Er lächelte humorlos. „Oder ein Kidnapper?“
„Zum Beispiel.“ Auch wenn Xander in Designerjeans und dunkelblauem Seidenhemd weder wie das eine noch das andere aussah, war Casey über Hannahs unverantwortliches Handeln verärgert.
Er runzelte die Stirn. „Glauben Sie mir, die Probleme, die ich mit einem Kind habe, reichen mir vollauf.“
Lauren, seine Tochter, war sechs. Genauso alt wie ihr Sohn Josh. Damit hörten die Gemeinsamkeiten aber schon auf. Lauren war die Tochter des millionenschweren Filmproduzenten Xander Fraser, während Josh der Sohn
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