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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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war sie ins Du gefallen, worauf Sophia sofort einging.
    „Nein, Cherry, ich fühle mich nicht jung, ich war schon immer anders als meine Freundinnen. Ich sehe meinen Lebensweg ganz klar vor mir, das musst du mir einfach glauben! Ich habe nur einen Wunsch, nämlich mit Santo eine Familie gründen. Etwas anderes gibt es für mich nicht.“
    Cherry wusste nicht so recht, wie sie diese Aussage einschätzen sollte. Obwohl Sophia fast noch ein Kind war, hatte sie mit dem Ernst und der Entschlossenheit einer Erwachsenen gesprochen. „Wenn du es dir so fest wünschst, wird es auch geschehen“, sagte sie schließlich. „Wenn Santo wirklich der Richtige für dich ist, wird er auf dich warten.“
    „Er hat sich nie für eine andere interessiert, das weiß ich ganz genau, und auch ich wäre nie in der Lage, einen anderen zu lieben. Uns warten zu lassen ist nicht nur Zeitverschwendung, sondern auch grausam, das sage ich Vittorio immer wieder. Aber er lässt sich nicht umstimmen, er hat ein Herz aus Stein.“
    Um Sophia auf andere Gedanken zu bringen, erzählte ihr Cherry noch etwas von ihrem Studium und ihrem Marketing-Job. Sophia hörte zwar höflich zu, aber an Beruf und Karriere hatte sie kein Interesse, das war offensichtlich. Schließlich legte sich Cherry wieder in ihre Hängematte, und Sophia rückte ihren Liegestuhl daneben. In der Nachmittagshitze war es unter den Bäumen angenehm schattig. Langsam verstummte das Gespräch, und die beiden Frauen hielten Siesta.
    Cherry konnte kaum glauben, dass sie ausgerechnet mit Sophia, einer völlig fremden Person, über Liam und Angela gesprochen hatte. Aber vielleicht lag es ja gerade daran, dass Sophia eine Fremde war. Daran – und an dieser unglaublich schönen, fast unwirklichen Umgebung!
    Dieses ganze Zwischenspiel hat etwas Unwirkliches, dachte Cherry schläfrig, kurz bevor sie einschlummerte. Es kam ihr vor, als wäre sie in einer anderen Welt – einer Welt, regiert von einem dunklen Herrscher mit einem Herzen aus Stein.

3. KAPITEL
    Eine innere Stimme riet Cherry, besser wieder aufzuwachen.
    Als sie noch schlaftrunken die Lider öffnete, sah Cherry direkt in die faszinierenden rauchgrauen Augen, von denen sie gerade noch geträumt hatte.
    „Endlich! Dornröschen ist aus dem Schlaf erwacht.“ Vittorio stand vor der Hängematte und blickte sie lächelnd an.
    Cherry fand nicht, dass sie viel Ähnlichkeit mit einer Märchenprinzessin hatte – Vittorio dagegen wäre für die Rolle des Märchenprinzen eine Idealbesetzung gewesen. Offensichtlich war er gerade schwimmen gewesen, denn Wasser tropfte ihm aus dem Haar und funkelte auf seinen breiten Schultern in der Sonne.
    Das schwarze und dicht gelockte Brusthaar lief zum Nabel hin schmal aus, um schließlich unter dem Bündchen der Badehose zu verschwinden. Auf seinem flachen Bauch zeichneten sich deutliche Muskeln ab, und seine Beine waren schlank und muskulös wie die eines klassischen Athleten.
    Vittorio Carello wirkte aber nicht nur kraftvoll und geschmeidig, sondern auch … gefährlich.
    Cherry schluckte. In der Nähe dieses Mannes wurde sie sich ihrer weiblichen Seite sehr bewusst. Was sie nicht störte, schließlich war sie ja eine Frau! Die Selbstzweifel dagegen, die sie in seiner Gegenwart überfielen, und ihr unsicheres Benehmen ihm gegenüber ärgerten sie. Deshalb nutzte sie die Gelegenheit, ihren guten Vorsatz zu verwirklichen und sich bei ihm zu bedanken.
    „Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, Signor Carella. Sie haben mir Ihre Gastfreundschaft angeboten, und ich habe mich mit keinem Wort dafür erkenntlich gezeigt. Normalerweise weiß ich, was sich gehört.“
    Er betrachtete sie nachdenklich und zog sich dann den Liegestuhl heran, in dem vorhin auch Sophia gesessen hatte. „Und weshalb haben Sie sich nicht normal verhalten?“
    Sie verkniff sich die bissige Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag, und blieb ruhig. „Sie haben mich einfach auf dem falschen Fuß erwischt.“
    „Auf dem falschen Fuß? Sagt man das in England?“ Er lachte. „Soll ich Ihnen den Grund für Ihr Benehmen verraten?“
    Wortlos sah sie ihn an.
    „Ich bin Ihnen unsympathisch. Sie können mich nicht ausstehen, si ?“
    Vittorio schien das Wortgefecht Vergnügen zu bereiten, und er genoss es, mit ihr Katz und Maus zu spielen. Cherry wurde wütend und vergaß alle guten Vorsätze. Statt sich höflich distanziert zu verhalten, ging sie auf sein Spiel ein.
    „Sie haben mich durchschaut“, erwiderte sie und lächelte

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