Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
hätte!“
    „Ihre Mutter und Ihre Schwester scheinen wirklich keine netten Menschen zu sein“, bemerkte Sophia kopfschüttelnd.
    Cherry stimmte ihr zu. „Nur mein Vater war anders. Solange er lebte, hat er mich stets unterstützt – er war der beste Freund, den ich je hatte.“
    „Eine in zwei Lager gespaltene Familie, das ist nicht gut! Es muss sehr schmerzlich für Sie gewesen sein.“
    Erstaunt zog Cherry die Brauen hoch. Sie konnte Vittorios Einschätzung seiner Schwester beim besten Willen nicht teilen. Für ihre sechzehn Jahre war Sophia erstaunlich reif und verständig.
    „Ich kann mich an meine Eltern nur noch schattenhaft erinnern, ich kenne sie eigentlich nur von alten Videoaufnahmen“, führte Sophia aus. „Nach Vittorio wollte meine Mutter natürlich noch weitere Kinder, doch sie wurde nicht wieder schwanger, und die Ärzte waren ratlos. Dann, als sie schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, geschah das Unerwartete: Pünktlich zu Vittorios einundzwanzigstem Geburtstag kam ich auf die Welt.“
    Strahlend lächelte sie Cherry an. „Vittorio sagt, so ein schönes Geburtstagsgeschenk würde er im ganzen Leben nie wieder bekommen! Jedenfalls hat es damals ein rauschendes Fest gegeben, das mehrere Tage und Nächte dauerte.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“ Cherry lachte.
    „Doch dann passierte der schreckliche Unfall, und plötzlich war alles anders. Ich war gerade sechs Jahre alt, und der Termin für Vittorios Hochzeit mit Caterina stand bereits fest. Doch Caterina weigerte sich, Vittorios Bitte zu folgen und mit ihm hier in der Casa Carella zu leben. Also überließ Vittorio ihr das Haus in Matera, in das er mit ihr hatte einziehen wollen, und trennte sich von ihr. Caterina hat inzwischen einen anderen geheiratet. Ich mag sie nicht.“
    „Sie stehen also noch in Kontakt?“
    „ Si. Caterina hat nämlich Lorenzo, Vittorios besten Freund, geheiratet. Lorenzo ist ein netter Mann, viel zu schade für diese Frau.“
    „Und Vittorio? War es nicht schlimm für ihn, Caterina ausgerechnet an seinen besten Freund zu verlieren?“
    Sophia zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Ich weiß nur noch, wie heftig sich die beiden über mich gestritten haben. Caterina wollte mich unbedingt in die Obhut meiner Großeltern geben, doch Vittorio lehnte das ab, weil es nicht im Sinne unserer Eltern gewesen wäre.“
    Vittorio hatte sein Glück also seiner Schwester geopfert. Cherry schluckte, denn es passte überhaupt nicht in das Bild, das sie sich von ihm gemacht hatte. Sie runzelte die Stirn. „Er muss Sie sehr gernhaben.“
    „ Si , und ich habe ihn gern! Er ist der beste Bruder der Welt, wenn er nur nicht so …“ Es folgte ein lautstarker Redeschwall auf Italienisch, den Cherry zwar nicht verstand, dessen Sinn sie jedoch leicht erraten konnte.
    „Er macht mich verrückt“, schloss Sophia auf Englisch, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte. „Für ihn bin ich immer noch das kleine bambino , obwohl das schon längst nicht mehr stimmt. Ich weiß, was ich will – und das ist bestimmt nicht das Mädchenpensionat, in das er mich schicken will, um mir den letzten gesellschaftlichen Schliff zu geben.“
    „Und was wollen Sie?“
    Sophia warf den Kopf zurück. „Ich will Santo heiraten, aber Santo ist arm – jedenfalls verglichen mit uns. Seine Familie besitzt ein kleines Weingut, das genau neben unserem liegt, dort wird eine ganz besondere Rebsorte angebaut, die von Kennern hoch geschätzt wird. Vittorio hat mir verboten, Santo zu treffen.“
    Cherry fand das verständlich. Mit ihren sechzehn Jahren wusste Sophia noch viel zu wenig von der Welt, um eine Bindung fürs Leben einzugehen. „Vielleicht hält er Sie für zu jung, um schon zu heiraten“, wandte sie vorsichtig ein.
    „Ich kenne Santo schon mein ganzes Leben. Wir lieben uns, und für uns wird es nie einen anderen Partner geben, das wissen wir beide. Santo ist auch kein dummer Junge mehr, er ist neunzehn. Er ist ein Mann, und er ist freundlich und gut!“
    Sophia standen die Tränen in den Augen. „Ich würde mit ihm durchbrennen und ihn heiraten, aber davon will Santo nichts wissen.“ Sie wischte sich mit der Hand über die Augen. „Auf alle Fälle bringe ich mich lieber um, als mich in dieses schreckliche Mädchenpensionat schicken zu lassen.“
    „Ach, Sophia!“ Cherry glitt aus der Hängematte, kniete sich neben Sophia und drückte ihre Hand. „Wenn ihr euch wirklich liebt, wird alles gut werden, ihr seid noch so jung!“ Unwillkürlich

Weitere Kostenlose Bücher