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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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seiner Augen war unergründlich. „Selbstverständlich“, antwortete er überzeugt.
    „Selbstverständlich!“, wiederholte sie spöttisch. „Wie dumm von mir, überhaupt zu fragen. Es muss toll sein, alles zu durchschauen und zu wissen.“
    Vittorio ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Sie sagen es. Für mich ist es allerdings eine Fähigkeit, über die ich schon lange nicht mehr nachdenke.“
    Das Selbstbewusstsein dieses Mannes war wirklich durch nichts zu erschüttern! Cherry lächelte belustigt.
    „So ist es besser“, meinte er zufrieden. „Nehmen Sie das Leben mit Humor, seien Sie nicht immer so giftig, sonst bekommen Sie nur Magenbeschwerden.“ Er zwinkerte ihr zu. „Und jetzt essen Sie schön, damit wir der Agentur gleich ordentlich einheizen können, damit der Ersatzwagen noch heute hier eintrifft.“
    Cherry spielte mit dem Weißbrot auf ihrem Teller. Vittorio wollte sie nur vorführen, das war klar. Er wusste genau, dass sie Sophia nicht im Stich lassen würde. „Ich brauche heute kein Auto“, meinte sie schließlich. „Ich werde anrufen, und die Lieferung des Ersatzwagens noch einen Tag aufschieben. Ich habe mit Sophia vereinbart, die Angelegenheit noch einmal zu diskutieren, wenn sie ausgeschlafen hat und es ihr wieder besser geht.“
    „Tatsächlich?“ Gespielt erstaunt sah er sie an.
    „Aber ich habe nichts versprochen!“ Kämpferisch legte sie den Kopf zurück.
    „Natürlich nicht!“
    So beruhigend seine Worte auch klangen, Cherry empfand sie als Herausforderung. „Falls ich mich nach dem Gespräch entscheiden sollte, doch noch zu bleiben, dann wirklich nur für kurze Zeit.“
    „Das ist verständlich.“ Er nickte.
    „Sophia ist im Moment nicht sie selbst.“
    „Auch das ist verständlich.“ Wieder nickte er.
    Cherry kapitulierte, senkte den Blick und beschäftigte sich wieder mit ihrem Frühstück. Vittorio schien an einer sachlichen Diskussion nicht interessiert zu sein.
    „Darf ich Ihnen vielleicht einen Vorschlag machen?“, brach er schließlich das Schweigen. „Sophia braucht die nächsten Stunden dringend Ruhe, damit sie sich bis heute Abend erholt hat, dann nämlich findet die Aussprache mit Santos Familie statt. Ich muss heute unsere Ölmühle besuchen, hätten Sie Lust, mich zu begleiten? Sophia können Sie im Moment sowieso nicht helfen.“
    Sie zögerte. Doch ihre Unternehmungslust siegte über die innere Stimme, die sie vor dem trauten Beisammensein mit Vittorio warnte.
    „Ja, gerne“, antwortete sie schließlich.
    Eine Viertelstunde später holte Vittorio sie mit einem schwarzen Geländewagen vor den Stufen zum Haupteingang ab. Auf der Fahrt zur Produktionsstätte erzählte er ihr begeistert von dem flüssigen Gold, wie er es nannte.
    „Olivenöl wird nicht nur zum Kochen benutzt, sondern auch zur Hautpflege im weitesten Sinne“, führte er aus. „Zum Anbau von Olivenbäumen bietet Apulien die besten Bedingungen überhaupt. Auf unserem Gut pressen wir nur extra vergine , Spitzenqualität mit einem verschwindend geringen Säureanteil. Unser Öl ist berühmt für seine helle Farbe, die Farbe der Sonne, wie wir sie nennen.“ Er schwieg und lächelte. „Entschuldigung, ich wollte Sie nicht langweilen.“
    Vittorio und sie langweilen? Das war unmöglich. Cherry betrachtete seine schmalen und doch kräftigen Hände, die locker auf dem Lenkrad lagen, die goldene Uhr am Handgelenk, deren Glas die Sonnenstrahlen reflektierten. Diese Hände hatte sie gestern am Pool auf ihrem Körper gespürt. Sie schluckte.
    „Ganz im Gegenteil“, antwortete sie schnell. „Ich finde das alles sehr spannend. Schon seit Jahrtausenden wird aus Oliven Öl gewonnen, ohne dass die Produktion an Bedeutung verloren hätte – ganz im Gegenteil. Ich habe nie darüber nachgedacht. Ehrlich gesagt habe ich erst hier in Italien gelernt, was für eine sättigende und leckere Mahlzeit frisches Weißbrot mit Olivenöl sein kann.“
    „ Si , und eine gesunde obendrein. Unser ausgezeichnetes Öl schenkt uns Italienern unsere bekannte Lebensfreude und unseren Frauen kräftige und gesunde Babys.“
    Cherry war froh, dieses Thema nicht weiter vertiefen zu müssen, denn in diesem Moment bog Vittorio ab und parkte vor einem weißen, mit roten Ziegeln gedeckten Fabrikgebäude.
    Frederizio, Produktionsleiter und ein Cousin Vittorios, begrüßte sie überschwänglich und führte Cherry durch den Betrieb, während Vittorio sofort im Büro verschwand. Cherry war beeindruckt von den Maschinen, die

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