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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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die frisch geernteten Oliven zerquetschten, bevor mit der eigentlichen Pressung begonnen wurde. Ein gutes Dutzend Menschen war hier beschäftigt, ausschließlich Verwandte Vittorios, wie Frederizio erklärte.
    „Wir alle arbeiten hier mit Liebe zu dem, was wir tun“, meinte er stolz. „Deshalb gehört unser Öl zu einem der besten der ganzen Welt.“
    Cherry musste unwillkürlich lächeln. Es schien in Italien nichts zu geben, das ohne amore lief.
    Nach Beendigung der Tour trafen sie Vittorio an der Bürotür. Frederizio schlug seinem Cousin auf die Schulter. „Deine Cherry ist nicht nur hübsch, sie hat auch äußerst kluge Fragen gestellt.“
    „Freut mich, dass sie dir gefällt“, antwortete Vittorio trocken. „Ich habe die Briefe unterschrieben und zu den Versandpapieren gelegt. Wenn sonst nichts mehr ist, sehen wir uns morgen wie üblich.“
    „Was? Du willst Cherry schon wieder entführen?“, protestierte Frederizio.
    Vittorio lachte. „Vor diesem feurigen Kavalier muss ich Sie leider warnen, Cherry. Zu Hause warten nicht nur eine Frau, sondern auch ein halbes Dutzend Kinder auf ihn. Er ist ein Casanova der schlimmsten Sorte.“
    Obwohl Frederizio temperamentvoll protestierte, verabschiedete sich Vittorio und ging mit Cherry zum Auto. Er fuhr noch nicht gleich los, sondern legte den Arm über die Rückenlehne des Beifahrersitzes und sah sie an.
    „Wir haben Zeit, nichts zwingt uns, direkt zur Casa zurückzufahren.“ Versonnen betrachtete er ihr Haar, das im Sonnenlicht seidig glänzte. „Es zusammenzustecken ist ein Verbrechen.“ Geschickt öffnete er die Spange. „Was für wunderbare Farbtöne – gold, rot und kupfer.“
    „Bitte nicht.“ Sie streckte die rechte Hand nach der Spange aus. „Es ist viel zu heiß, um es offen zu tragen.“
    „Ist das der einzige Grund, weshalb Sie so viel Schönheit vor meinen Blicken verbergen wollen?“, fragte er, ohne ihre Hand zu beachten.
    Cherry sah ihn an. Machte er sich etwa über sie lustig? An ihrem Haar war nichts Besonderes, auch Gesicht und Figur waren lediglich durchschnittlich. Geschickt zurechtgemacht konnte man sie vielleicht als apart bezeichnen, mehr jedoch nicht. Über ihr Aussehen machte sich Cherry keine Illusionen, die hatten ihr Mutter und Schwester schon in der Kindheit ausgetrieben.
    „Ich wüsste nicht, was an meinem Haar außergewöhnlich sein sollte. Außerdem trage ich es, wie es mir gefällt.“
    „Sind Sie von Natur aus so unzugänglich, oder ist das eine Folge Ihrer enttäuschten Liebe?“
    Seine Unverschämtheit ließ Cherry den Atem stocken, doch unbeirrt redete er weiter. „Sie sind nach Italien gekommen, um Ihren Liebeskummer zu vergessen. Streiten Sie das bitte nicht ab, Sophia hat mir die Geschichte erzählt.“
    Die Enttäuschung über Sophias Verrat schien sich in ihrem Gesicht zu spiegeln, denn er beschwichtigte sie sofort. „Seien Sie beruhigt, Sophia hat nicht aus dem Nähkästchen geplaudert. Sie hat mich lediglich über den Grund Ihrer Reise informiert, damit ich nicht … ins Fettnäpfchen trete. So sagt man doch bei Ihnen, oder?“
    Cherry, die sich wieder gefangen hatte, legte den Kopf zurück und sah ihn wütend an. „Als ob das ausgerechnet Ihnen etwas ausmachen würde!“
    „Sie haben recht, es macht mir wirklich nichts aus, mia piccola .“ Ungerührt ließ er die Spange in einem Fach der Fahrertür verschwinden. „Ein Mann, der dumm genug ist, Sie durch die Finger schlüpfen zu lassen, verdient keinerlei Berücksichtigung. Jetzt gehen wir in Locorotondo essen, und anschließend zeige ich Ihnen die Barockkirche. Sophia wird diesen Tag sowieso verschlafen, und die Ruhe vor dem Sturm sei ihr gegönnt, denn bereits morgen werden die Hochzeitsvorbereitungen auf Hochtouren laufen. Nutzen also auch wir die Zeit, um uns noch einmal zu entspannen.“
    Entspannen – und das an seiner Seite! Cherry hätte sich viel lieber mit ihrem Buch an den Pool gesetzt, sah jedoch davon ab, ihn darum zu bitten. Ein Blick in sein Gesicht zeigte ihr, wie sinnlos jeder Widerspruch war.
    Wäre das Zusammensein mit Vittorio für sie nicht so gefährlich, hätte sie gegen das Programm nichts einzuwenden gehabt, denn sie wollte ja möglichst viel von Apulien zu sehen bekommen. Vielleicht legte sie auch einfach zu viel in Vittorios Komplimente hinein. Er war ein in der Liebe erfahrener Mann, der sich mit ihr auf angenehme Weise die Zeit vertreiben wollte. Die Frau, die er einmal lieben würde, musste ganz anders aussehen und ihm

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