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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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studierte die Karte und stellte ein Menü zusammen. Cherry nickte automatisch und stimmte seinen Vorschlägen zu. Es war egal, was sie aß, Caterina hatte ihr den Appetit verdorben. Nur am Rande nahm sie wahr, wie der Ober zurückkehrte, einen Teller mit Antipasti brachte und die Bestellung aufnahm. Die Musik der Band, die auf einer kleinen Bühne am Rand der Tanzfläche spielte, drang wie durch Watte an ihr Ohr.
    Erst als Vittorio aufstand und sie zum Tanz aufforderte, holte die Wirklichkeit sie wieder ein. Cherry war sich unsicher, wie in Italien getanzt wurde, und hätte am liebsten abgelehnt, doch Vittorio einfach stehen zu lassen wäre grob unhöflich gewesen.
    Umständlich schob sie ihren Stuhl zurück und erhob sich. Vittorio führte sie zur Tanzfläche und legte ihr den Arm um die Taille.
    „Entspann dich, lass dich einfach führen, ich bin ein guter Tänzer“, sagte er ihr leise ins Ohr. „Vertraue mir einfach, okay?“
    Nichts war okay. Da sich nur wenige Paare auf der Fläche befanden, waren alle Augen auf sie gerichtet. Sie würde sich blamieren, das wusste Cherry ganz genau.
    Doch als sie Vittorios Arme um sich spürte, die Wärme seines Körpers fühlte und der Duft seines Rasierwassers ihr in die Nase stieg, war jegliche Beklemmung vergessen. Cherry fühlte sich plötzlich beschwingt, fast schwerelos leicht. Instinktiv schmiegte sie sich an ihn, folgte der kleinsten seiner Bewegungen. Nur noch Vittorio existierte, die Umgebung war vergessen.
    Er war wirklich ein ausgezeichneter Tänzer. Wie er es ihr versprochen hatte, brauchte sie nichts weiter zu tun, als sich seiner Führung anzuvertrauen. Als eine langsame, verträumte Melodie erklang, zog Vittorio sie noch enger an sich. Als wäre es das Natürlichste der Welt, legte sie ihm die Arme um den Nacken und ließ den Kopf an seine Schulter sinken. Sie war berauscht, nicht vom Champagner, sondern von Vittorios Nähe. Überwältigt schloss sie die Augen.
    Vittorio ging es nicht viel anders als ihr, das spürte sie an seiner Erregung. Wenn dieser Tanz doch ewig dauern würde! Doch die Musik endete und der Traum zerriss. Vittorio führte sie zurück zum Tisch, und Cherry ließ sich mit weichen Knien auf ihren Stuhl sinken.
    Der Ober schien das beobachtet zu haben, denn kaum saßen sie, wurde auch schon der erste Gang serviert. Blicklos sah Cherry auf ihren Teller. Sie atmete unregelmäßig, und ihr Körper schmerzte vor unerfüllter Sehnsucht.
    So hatte sie sich noch nie gefühlt, und dabei hatte sie doch nur getanzt. Wie mochte es erst sein, wenn …
    „Iss, es schmeckt wirklich gut“, drang Vittorios Stimme in ihr Bewusstsein.
    Sie hob den Kopf und sah, wie er ein Stück gegrillte Aubergine zum Mund führte. Am liebsten hätte sie ihm wütend gegen das Schienbein getreten. Sie schwebte in nie gekannten Sphären, und er wusste nichts Besseres zu tun, als sich über sein Essen herzumachen!
    Doch als sich ihre Blicke zufällig kreuzten, traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag. Vittorio empfand wie sie, in seinen Augen stand Verlangen. Vittorio begehrte sie ebenso wie sie ihn, er war lediglich geschickter darin, es zu verbergen. Sollte sie sich darüber ärgern oder freuen?
    Nachdem Cherry sich einen Ruck gegeben und ebenfalls zum Besteck gegriffen hatte, ging es ihr schnell besser. Sie war mit ihren Gedanken wieder in der Gegenwart und genoss den Augenblick. Vittorio war ein geistreicher Gesprächspartner und das Essen, das er ausgewählt hatte, schmeckte wirklich vorzüglich, denn ihr Appetit hatte sich erstaunlicherweise zurückgemeldet.
    Sie lachte über seinen trockenen Humor, genoss seine Aufmerksamkeiten und drehte den Kopf so, dass sie nicht über die Tanzfläche genau in Caterinas Gesicht blicken musste.
    Als der Espresso serviert wurde, lehnte sich Cherry zufrieden zurück. „Ich glaube, ich habe noch nie so gut und so reichlich gegessen“, gestand sie. „Ich kann mich wahrscheinlich überhaupt nicht mehr bewegen.“
    „Versuch es, lass uns tanzen.“ Er stand auf, verbeugte sich und reichte ihr beide Hände, um sie vom Stuhl hochzuziehen. „Ich kann es kaum erwarten, dich wieder ganz nah zu spüren“, sagte er ihr leise ins Ohr. Arm in Arm betraten sie die Tanzfläche.
    Auch Caterina und Lorenzo wirbelten an ihnen vorbei, Vittorio gelang es jedoch stets, einen Abstand zu halten, der nicht mehr als ein flüchtiges Kopfnicken erlaubte.
    Kurz nach Mitternacht jedoch geschah das, was Cherry schon den ganzen Abend befürchtet hatte. Caterina

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