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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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unbekannten Besucher abzuweisen? Natürlich nicht. Das Wort reich war das Schlüsselwort gewesen, danach hatte ihre Stimme vor Gier gezittert. Es gab Frauen, die käuflich waren, und sie war eine davon. Plötzlich hatte er einen gallebitteren Geschmack im Mund, aber er schluckte und machte einen Schritt nach vorn.
    „Sie können …“, begann Margaret, doch Titus war bereits in der winzigen Garderobe.
    Roxy riss überrascht die Augen auf, als sie im Spiegel hinter sich die hochgewachsene Gestalt sah, die den vollgestopften engen Raum fast ganz ausfüllte. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander, während der Mann die Tür hinter sich schloss. Als sie sich der immensen Energie bewusst wurde, die er ausstrahlte, fühlte sie sich für einen kurzen Augenblick richtig schwach . Es war, als würde sie in ein Magnetfeld gezogen, und als sie zum ersten Mal seinem eisigen Blick begegnete, war da noch etwas. Etwas, das sie sofort wieder vergessen wollte, es aber nicht konnte.
    Verlangen.
    Sie schluckte. Verlangen war das Letzte, was sie jetzt brauchte. Sie spürte hilflos, wie es sich, einem Strom glühender Lava gleich, durch ihre Adern wälzte, und plötzlich bekam sie in dem engen Raum klaustrophobische Ängste. Sie wollte nur noch raus hier, ganz weit weg von diesen Empfindungen, die er in ihr auslöste. Sie wollte davonlaufen vor diesem stahlgrauen Blick, der sie durchbohrte und ihr Herz zum Rasen brachte. „Ich kann mich nicht erinnern, Sie gebeten zu haben, die Tür zuzumachen“, sagte sie scharf.
    Titus schaute sie an. Um seine Mundwinkel zuckte ein hartes Lächeln, als er registrierte, dass sich – wenig überraschend – ihre Pupillen geweitet hatten. Er wusste, dass Frauen so auf ihn reagierten. „Vielleicht wissen Sie es ja zu schätzen, wenn das, was ich Ihnen zu sagen habe, unter uns bleibt“, erwiderte er mit samtiger Stimme.
    Roxy, eigentlich fest entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen, brachte plötzlich kein Wort heraus. Ob das an seinem Aussehen, seinem Auftreten oder an der arroganten Färbung seiner Stimme lag, die ihn unüberhörbar als ein Mitglied der feinen Gesellschaft auswies, wusste sie nicht. Was immer es auch sein mochte, sie war machtlos dagegen. Ihr Blick klebte an ihm, und sie schaffte es nicht, ihn loszureißen.
    Der Mann war ungefähr ein Meter fünfundachtzig groß, vielleicht sogar größer. Eingehüllt in seinen eleganten dunklen Kaschmirmantel, der ihn bestimmt traumhaft wärmte, strahlte er mehr Charisma aus als jeder andere Mann, der ihr bisher begegnet war. Und das wollte im Musikgeschäft schon etwas heißen.
    Sein atemberaubender Körper war mit Sicherheit ein Grund, dass ihm die meisten Frauen einen zweiten Blick zuwarfen, aber die edlen Stoffe, in die er diesen Körper hüllte, garantiert auch. Sein Gesicht war das faszinierendste Gesicht, das sie jemals gesehen hatte. Hohe, wie gemeißelt wirkende Wangenknochen, die in einem scharfen Kontrast zu den sinnlichen Lippen standen. Das Haar glänzte und erinnerte an die Mähne eines Löwen. Und es gab noch mehr Ähnlichkeiten mit dem König des Dschungels. Er bewegte sich mit der geschmeidigen Anmut eines Raubtiers, wobei er alles, was seine kalten Augen erfassten, als sein Eigentum zu betrachten schien.
    Roxy reagierte nicht auf seinen durchdringenden Blick, zumindest nicht offensichtlich. Auch wenn sie angesichts seiner verheerenden Ausstrahlung unweigerlich Herzklopfen bekommen hatte, würde er das niemals erfahren. Sie war es gewohnt, ihre Gefühle vor ihren Mitmenschen zu verbergen. Nein, mehr noch … sie war eine Expertin .
    Sie drehte ihm immer noch den Rücken zu, während sie erneut den Wattebausch ergriff und sich mit ihm den blutroten Lippenstift von den Lippen wischte und ihn dabei im Spiegel unauffällig im Auge behielt. Weil ihr sehr schnell klar geworden war, dass das kein Impresario war. „Es wäre nett, wenn Sie sich erst einmal vorstellen würden“, sagte sie kühl.
    Titus verschlug es für einen Moment die Sprache. So eine Behandlung war er nicht gewohnt und von einer Frau schon gar nicht. Er schluckte, runzelte die Stirn. „Mein Name ist Titus Alexander“, sagte er schließlich, wobei er ihr Gesicht im Spiegel genau beobachtete, aber sie verzog keine Miene. Sie war immer noch damit beschäftigt, sich diesen knalligen Lippenstift abzuwischen. Und plötzlich ertappte er sich bei der Frage, wie diese Lippen wohl schmecken mochten. Ob sie dieselbe Magie entfachen konnten wie ihre Stimme

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