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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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hinter dem Kopf verschränkt, in die Kissen zurücklehnte. Seine Roxy! Eine angemessene Ehefrau sah anders aus.
    Er zog seinen Reißverschluss hoch. „Ich wünschte, ich könnte dich auch zu der Party einladen.“
    Roxy schüttelte den Kopf. „Schwindler! Das wünschst du dir doch gar nicht … nicht wirklich jedenfalls. Von dir wird erwartet, dass du eine ganz bestimmte Rolle spielst, und dabei würde ich nur stören, das weißt du genauso gut wie ich.“ Als sie sich unwillkürlich auszumalen begann, wie er mit all den schönen reichen Frauen tanzte, wurde ihr das Herz schwer. Da war es besser, sich in den leisen Groll zu flüchten, den sie seit kurzem verspürte, weil er sie wie ein schmutziges Geheimnis versteckte. Auch wenn das für sie natürlich kein Grund war, die Affäre zu beenden, weil das Ende ja ohnehin absehbar war.
    „Und nach dem Fest bin ich sowieso weg“, sagte sie.
    Titus nickte und griff nach seinem Pullover, unfähig, den hoffnungsvollen Unterton in ihrer Stimme zu überhören. Warum sollte er ihr nicht geben, wonach sie so offensichtlich hungerte? Eine Art öffentlicher Anerkennung, verbunden mit dem Eingeständnis, dass es bei ihrer Affäre nicht ausschließlich um Sex gegangen war? „Vielleicht können wir ja vorher noch einmal einen kleinen Abstecher in die Umgebung machen“, stellte er vage in Aussicht, während er einen Blick auf die Uhr warf. „Würde dir das Spaß machen?“
    Da es das war, was einem Date am nächsten kam, und er ihr so etwas noch nie angeboten hatte, nickte Roxy. Obwohl es ihr gleichzeitig fast das Herz brach, weil sie wusste, dass er es wahrscheinlich nur aus Mitleid machte. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, wild entschlossen, sich keine Blöße zu geben. Sie wollte, dass er sich an sie als eine starke Frau erinnerte. Er sollte es bedauern, sie nicht mehr in seinem Leben zu haben, statt erleichtert zu sein, dass er sie endlich los war. „Oh, ja!“, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln. „Das wäre wunderbar!“
    Doch nachdem unten die Haustür hinter ihm ins Schloss gefallen war und Roxy die Kerze ausgepustet hatte, lag sie noch eine ganze Weile mit weit offenen Augen im Dunkeln. Dabei erinnerte sie sich daran, dass Titus’ schönes hartes Gesicht völlig unbewegt geblieben war, als sie erwähnt hatte, dass sie bald weg sein würde. Da war kein Fünkchen Bedauern gewesen.

8. KAPITEL
    Vier Tage später, nach einem gestohlenen und sehr erotischen Moment in einer der dunkelsten Nischen der Bibliothek, löste Titus sein Versprechen ein, indem er Roxy zu dem versprochenen Ausflug einlud.
    „Es ist eiskalt draußen, also zieh dich warm an“, riet er ihr.
    Roxy nickte, erfreut darüber, dass er ihr zum ersten Mal vorschlug, sich möglichst dick an-, statt sich nackt auszuziehen. Vielleicht, weil seine Bemerkung ausnahmsweise zumindest ein gewisses Maß an Empathie ausdrückte und nicht nur Verlangen. Und ihre übertriebene Vorfreude hatte möglicherweise damit zu tun, dass so ein Ausflug mitten am Nachmittag eher etwas für normale Liebespaare war.
    Der Schnee hatte sich in einen zähen grauen Matsch verwandelt. Roxy mummelte sich dick ein und lieh sich aus der Stiefelkammer ein Paar wasserdichte gefütterte Stiefel. Als Titus wenig später am Ende der Auffahrt neben ihr hielt, schlug ihr Herz wie wild.
    „Ich komme mir wie eine Geheimagentin oder so vor“, sagte sie atemlos, während sie in das mit Matsch bespritzte SUV kletterte. „Als würde ich an einer verdeckten Operation teilnehmen, nur damit Vanessa nichts spitzkriegt.“
    Titus fuhr durch den steinernen Torbogen auf die Hauptstraße. „Und was ist, wenn sie trotzdem Wind bekommt?“, fragte er gutgelaunt.
    „Keine Ahnung. Auf jeden Fall will ich nicht, dass sie mir irgendwann mal nachsagt, ich sei hinter dir her gewesen, obwohl es doch genau andersherum war.“
    „Ich kann mich nicht erinnern, dass du dich sehr energisch gewehrt hättest, Roxanne.“
    „Wie sollte ich? Du gibst mir ja gar keine Gelegenheit dazu! Aber ganz davon abgesehen, würde dich das denn gar nicht stören? Oder ist so was für dich normal?“
    „So was? Was meinst du damit?“
    „Na ja, dass du mit Hausangestellten schläfst.“
    Er grinste. „Dass ich auf dem droit de seigneur bestehe, meinst du?“
    „Was ist das?“
    „Das Recht der ersten Nacht. Das nahm sich im Mittelalter der Lehnsherr gegenüber seinen Leibeigenen heraus – angeblich jedenfalls, denn in Wirklichkeit gibt es keinen Beweis dafür, dass so

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