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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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eine tolle Wohnung zu kaufen?“
    „So ungefähr, ja.“
    Sie beschrieb mit dem Zeigefinger einen Kreis um seine Brustwarze und kostete sein instinktives Luftholen aus. „Die meisten Leute ahnen gar nicht, wie zäh sich das mit den Tantiemen gestaltet“, erklärte sie ernst. „Die liegen nämlich nicht sofort über Nacht auf deiner Türschwelle, sondern es dauert ewig, bis da mal was ankommt. Aber mich betrifft das sowieso nicht, weil ich unsere Songs nicht getextet, sondern nur gesungen habe. Die Texte hat Justina verfasst, deshalb geht das ganze Geld an sie.“
    Er zog ihre Finger an die Lippen, damit sie ihn nicht ablenkten. „Und warum hast du nicht darauf gedrängt, dass eure Band ein Comeback wagt?“, fragte er. „Ihr hättet wieder auf Tour gehen und vielleicht viel Geld verdienen können.“
    Roxy schwieg eine Weile. Sie musste zugeben, dass sie tatsächlich einen Moment lang mit dem Gedanken gespielt hatte. „Weil dann der ganze Zirkus wieder von vorn angefangen hätte“, erwiderte sie leise. „Mir wurde klar, dass ich darauf einfach keine Lust mehr habe. Die Tourneen waren schon mit neunzehn anstrengend genug, aber mit fast dreißig sind sie wahrscheinlich ein Albtraum. Außerdem wäre es ein Schritt zurück in die Vergangenheit gewesen, und das wollte ich nicht. Ich wollte meine Zukunft gestalten.“ Wieder schwieg sie einen Moment, weil ihr klar wurde, dass ihre Zukunft vor ein paar Stunden noch völlig anders ausgesehen hatte. Aber es war wichtig für sie, sich daran zu erinnern, dass sie eine Zukunft für sich geplant und diese Pläne auch energisch in Angriff genommen hatte, wild entschlossen, voranzukommen und ein erfülltes, sinnvolles Leben zu führen, auch ohne Titus.
    „Ich habe mir nämlich überlegt zu studieren“, sagte sie lächelnd. „Etwas Nützliches wie Sprachtherapie.“
    Er sagte eine ganze Weile nichts, während er über ihre Worte nachdachte. „Auch wenn eine Duchess früher andere Aufgaben hatte, ich unterstütze dich in allem, was du tust.“
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Das weiß ich, mein Liebling“, flüsterte sie.
    Er hob ihre Hand und betrachtete den glitzernden Brillantring, den er ihr an den Finger gesteckt hatte. „Du ahnst gar nicht, wie sehr ich dich liebe, Roxanne Carmichael“, sagte er, während er jede ihrer Fingerspitzen einzeln küsste. Als er ihr leises Auflachen hörte, runzelte er die Stirn. „Du benutzt doch nicht etwa ein neues Parfüm, oder?
    „Nein, warum?“
    „Weil deine Finger so nach Schokolade riechen.“
    Abrupt hob Roxy den Kopf und schaute quer durch den Raum, wo ihre Schürze zusammen mit ihren Kleidern auf einem unordentlichen Haufen lag. Und sah direkt über dem eingestickten „G“ des Hotellogos einen dunklen Fleck, den feinste belgische Schokolade hinterlassen hatte. Sie schaute ihrem Verlobten lächelnd tief in die Augen.
    „Tja, ich fürchte, da wirst du wohl für eine neue Schürze aufkommen müssen, Titus.“

EPILOG
    Roxy hätte eine Trauung im kleinsten Kreis in der Valeo-Kapelle bevorzugt, mit einem anschließenden unkonventionellen Picknick am familieneigenen Strand von Norfolk. Aber sie wusste, dass sie als neue Duchess von Torchester gewisse Opfer bringen musste und dass in Zukunft ihre Pflichten öfter Vorrang haben würden vor ihren Wünschen. Trotzdem war sie fest davon überzeugt, dass sie diesen Pflichten mit Freude und Stolz nachkommen würde. Obwohl es natürlich kein großes Opfer war, Titus in der herrlichen normannischen Kathedrale von Norwich das Jawort zu geben.
    Nachdem sich die hysterische Berichterstattung über ihre Verlobung gelegt hatte, hatte es viele Spekulationen bezüglich der Gästeliste gegeben. Titus’ Stiefmutter hatte einer bekannten Boulevardzeitung bereits ein sehr „offenherziges“ Interview gegeben, in dem sie penibel all die Grausamkeiten aufgelistet hatte, die der neue Duke ihr angetan hatte. Titus hat mich obdachlos gemacht! titelte der Daily View . Was, wie Titus Roxy versicherte, eine dreiste Lüge war. Immerhin hatte er seiner Stiefmutter nicht nur ein großes Anwesen im Herzen der Cotswolds gekauft, sondern darüber hinaus auch noch ein elegantes Loft mitten in London. Aber am Ende war es ihre Bemerkung über Roxy, der sie schlicht die Eignung zur Duchess absprach, die ihm die perfekte Ausrede bot, seine Stiefmutter zur Hochzeit nicht einladen zu müssen.
    Titus’ Mutter hingegen hatte Roxy mit spontaner Herzlichkeit in die Familie aufgenommen. Sie war eine

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