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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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könnte sie ihn durchschauen, sah Shirley ihn scharf an. Und einen verrückten Moment lang wünschte Hayden, es wäre so. Damit alles ans Licht kam und nicht mehr an ihm nagte. Aber sein Verderben hatte schon angefangen, lange bevor er samstags zu den Treffen gegangen war.
    „Es ist nicht zu spät, etwas zu unternehmen.“
    „Meine Zeit, dieses Versprechen zu erfüllen, ist längst abgelaufen.“ Er drehte sich um und ging aus dem Zimmer.
    Shirley holte ihn in der Küche ein, packte ihn am Arm und ließ ebenso schnell wieder los. Hatte sie denselben kleinen Stromschlag gespürt wie er?
    Ihre ruhige Stimme verriet nichts. „Komm morgen mit zu den Delfinen.“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Kein Interesse.“
    „Ich hole dich morgen früh um sechs ab.“
    „Ich werde nicht hier sein“, log er.
    „Trotzdem bin ich um sechs hier.“ Sie ging zur Tür.
    „Shirley“, rief Hayden ihr nach.
    „Shiloh.“
    „Warum machst du das?“
    Sie blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. „Weil es etwas ist, was ich tun kann .“
    „Deine Mutter wird nicht wissen, was du für sie getan hast.“
    „Nein. Aber ich. Und du auch.“

2. KAPITEL
    „Komm schon, Hayden“, murrte Shirley. Um ihren Nagellack zu schützen, schlug sie mit dem Handballen an die Tür.
    Was ärgerte sie mehr? Dass Hayden tatsächlich in aller Herrgottsfrühe sein Haus verlassen hatte, nur um sie nicht wiedersehen zu müssen? Oder dass sie auf der Fahrt hierher ein Dutzend Mal daran gedacht hatte, umzukehren, und es dann doch nicht getan hatte?
    Weil sie ihm eine Chance geben wollte. Dem Hayden von damals.
    „Blödmann!“, schrie sie und ging weg.
    Die Haustür öffnete sich mit einem Klicken, als sie gerade den Fuß auf die unterste Stufe der Verandatreppe gesetzt hatte. Shirley drehte sich um.
    Er lehnte am Türrahmen. Ohne Hemd, barfuß. Eine grüne Jogginghose saß tief auf den Hüften. Man sah ihm an, dass er niemanden erwartet hatte.
    Hundertprozentig absichtlich. Er wollte sie aus der Fassung bringen.
    „Gut. Du bist fertig“, sagte Shirley schnell. Sie bemühte sich, normal zu atmen und nicht auf seine nackte Brust zu starren. Keine übertriebenen Muskelpakete, sondern ein durchtrainierter Oberkörper, der zeigte, dass sich Hayden gut in Form hielt.
    Und er wusste es.
    Shirley lächelte tapfer und machte auf der Treppe Platz. „Wollen wir?“
    „Glaubst du wirklich, dass ich so gehe?“, fragte er spöttisch.
    Nein. Aber sie würde seine Spielchen nicht mitspielen. „Das hängt davon ab, ob du eine Badehose darunter hast.“
    Sein Grinsen wurde breiter. „Nein. Überhaupt nichts.“
    Ihr Puls fing an zu rasen. „Dann musst du dich umziehen.“
    „Bist du so empfindlich, Shirley?“ Er senkte das Kinn und blickte sie unter langen dunklen Wimpern hervor an.
    Er war wahnsinnig sexy. Sie holte tief Luft und erinnerte sich daran, wer sie war. Und gegen wen sich Shiloh schon durchgesetzt hatte. „Die Delfine. Ich möchte nicht, dass sie dich mit einem Köderfisch verwechseln.“
    Ein spannungsgeladenes Schweigen knisterte zwischen ihnen, und Shirley fragte sich, ob sie zu weit gegangen war. Aber dann lachte Hayden laut auf.
    „Gib mir fünf Minuten“, sagte er und verschwand im Haus.
    Als er zurückkehrte, trug er Sneakers ohne Socken, Surfshorts und ein T-Shirt, dessen Ärmel das Tattoo auf seinem Bizeps nur halb verdeckten. Sie hatte es flüchtig sehen können, als er vorhin den Arm am Türrahmen hochgestreckt hatte.
    Altgriechische Schriftzeichen.
    Sie ging zur Straße.
    „Da steige ich nicht ein“, sagte Hayden mit unnachgiebiger Miene.
    „Warum nicht?“
    Er musterte ihr Auto. „Das sieht aus, als könnte der Boden herausfallen, wenn sich eine zweite Person reinsetzt. Wir nehmen meinen Porsche.“
    „Kommt nicht infrage. Das hier ist ein neunundfünfziger Karmann Ghia. Der Vorläufer deines Porsche.“
    „Es ist lila. Ich fahre das Ding nicht.“
    Shirley schnaubte verächtlich. „Du fährst sowieso nicht.“
    „Tja, du ganz bestimmt nicht.“
    „Weil …?“
    „Weil ich immer selbst fahre.“
    „Du hattest einen Chauffeur.“ Sie hatte ihn auf vielen Internetfotos in und aus Limousinen fallen sehen.
    „Das ist etwas anderes.“
    „Du kannst gern hinten sitzen, wenn du dich da mehr wie zu Hause fühlst.“ Und wenn er sich so verrenken konnte, dass er hineinpasste.
    Hayden sah wütend den winzigen Rücksitz an und kam zum selben Schluss. „Ich glaube nicht.“
    Er zwängte sich auf den Beifahrersitz und

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