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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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Andere haben sich zumindest bemüht.“
    „Hättest du nicht inzwischen loslassen sollen?“, fragte er.
    „Ja, hätte ich.“
    Ihre Ehrlichkeit überrumpelte beide. Shirley runzelte die Stirn.
    „Wenn du zum Beispiel damit beschäftigt gewesen wärst, Waisenhäuser in Kambodscha zu bauen, könnte ich das akzeptieren. Aber du hast keine Entschuldigung.“
    „Ich brauche keine Entschuldigung, Shirley. Ich muss dir keine Rechenschaft ablegen.“
    Sie presste das Handtuch fester an ihre Brust. „Ich dachte nur, du würdest vielleicht …“ Er sollte es nicht aus schlechtem Gewissen tun. Er sollte es tun, weil er tief im Innern ein wundervoller Mann war. Insgeheim.
    „Leider muss ich dich enttäuschen.“
    „Dann lösch zumindest deinen Namen von der Liste.“
    „Warum trägst du deinen nicht ein, um meine lausige Leistung auszugleichen und allen zu zeigen, wie man es richtig macht?“, schlug Hayden vor.
    „Vielleicht mache ich das sogar!“ Sichtlich enttäuscht über seinen Sarkasmus wandte sich Shirley ab.
    Süße, ich habe in meinem Leben schon viel Schlimmeres getan, als jemanden im Stich zu lassen, der seit zehn Jahren tot ist. Du kannst dich mit deiner stummen Kritik einfach hinten anstellen.
    Dann drehte sich Shirley wieder um. „Molon Labe.“
    „Was?“
    „Dein Firmenname. Dein Tattoo. Warum Molon Labe?“
    Hayden zuckte die Schultern. „Widerstand leisten. Wie die Spartaner. Es heißt so viel wie ‚Nimm den Kampf auf‘.“
    „Ich weiß. Aber warum dieser Satz?“
    „Weil ich von den Spartanern begeistert bin. Von ihrem Mut. Ihrer Todesverachtung.“
    „Findest du die Ironie nicht herrlich?“
    Ihm stockte der Atem. „Welche Ironie?“
    „Du hast dein Unternehmen danach benannt. Du hast dir die altgriechischen Buchstaben eintätowieren lassen. Aber im Leben hast du bei der ersten Hürde kapituliert. Du bist völlig abgetaucht.“ Shirley ging zu den Umkleideräumen. Weg von Hayden. Weg von der Enttäuschung.
    Hayden holte mühsam Luft und erinnerte sich daran, dass Shirley keinen blassen Schimmer hatte, wovon sie da sprach.
    Wie könnte sie?
    Dennoch hatte er genug Kampflust übrig, um es nicht unwidersprochen hinzunehmen.
    „Shirley“, rief er.
    Sie blieb stehen und drehte sich um. So tropfnass und trotzig sah sie lächerlich normal aus. Aber auch sehr jung.
    „Indem du mich angreifst, lenkst du nur von dir selbst ab. Da nur wir beide hier sind und dir offensichtlich egal ist, was ich denke oder empfinde …“
    Ihr Blick flackerte.
    „… solltest du dich vielleicht fragen, von was du abzulenken versuchst. Und im Interesse von wem.“
    Ihre Augen weiteten sich, dann senkte sie den Blick.
    Hayden stieg die Dünen hoch zur Straße, um allein nach Hause zu finden. Shirley würde ihn bestimmt nicht wieder in ihr Auto lassen. Und selbst wenn, er würde keinesfalls einsteigen.
    Dieser Tag war ein einziger Irrtum.
    Es war dumm von ihm gewesen zu glauben, dass er irgendeinen seiner Fehler wiedergutmachen konnte.
    So einfach ging das nicht.
    Und noch etwas wusste Hayden: Er würde Carol-Anne Marrs verrückte, anstrengende Tochter nie wiedersehen.

3. KAPITEL
    „Du warst in der Antarktis.“
    Shirley holte tief Luft. „Hallo, Hayden.“ Diese tiefe, abschätzig klingende Stimme würde sie überall sofort erkennen.
    Sie war gestern Abend wieder eingeflogen und hatte die Website abgezeichnet, bevor sie erschöpft ins Bett gefallen war.
    Zwiesprache mit den Pinguinen in der Antarktis halten.
    Angekreuzt.
    „Das war eine große Sache.“
    „Sicher.“
    Ihr frostiger Ton entging ihm nicht. „Hör mal, wegen neulich …“
    Vor drei Monaten.
    „… möchte ich mich entschuldigen.“
    Zu spät. Shirley lehnte sich in ihrem Schreibsessel zurück. „Nicht nötig. Ich hatte kein Recht, dich zu kritisieren.“
    „Ich hätte an dem Tag diplomatischer sein können. Es tut mir leid, wenn ich dich gekränkt habe.“
    Es hatte wehgetan, aber nicht, weil Hayden sie hatte abblitzen lassen. Alles wieder aufzurühren hatte wehgetan. Ihre Gründe zu überprüfen, war schwer gewesen.
    „Ich habe die Brücke bestiegen“, sagte Hayden mitten in ihre Gedanken hinein.
    Die Sydney Harbour Bridge! Tief im Innern flammte ein kleines bisschen Hoffnung in Shirley auf.
    Hayden hatte mit der Liste angefangen.
    „Ich war für eine Aktionärsversammlung in der Nähe und dachte, ich könnte es ebenso gut erledigen.“
    Die Flamme erlosch wieder. Sagte er das, damit sie auch ja wusste, wie wenig Mühe er sich gegeben

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