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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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ich einfach hineingegangen.“
    „Aber ich habe dich nicht hinausgeworfen. Ich habe dein Eindringen akzeptiert, und genau in dem Moment habe ich schon mitgespielt. Ich habe dir etwas Kleines gewährt – meine Aufmerksamkeit –, und dann hast du Schritt für Schritt mehr verlangt. Ein paar Stunden meiner Zeit für die Delfine. Noch mehr Zeit, um auszuarbeiten, wie ich es kostengünstig schaffen kann. Dann hast du mein Konkurrenzdenken ausgelöst, sodass ich mich noch weiter habe hineinziehen lassen. Und jetzt sitzen wir auf einem Containerschiff, unterwegs in ein anderes Land.“
    „Ich wollte dich nicht manipulieren.“ Shirley wurde rot.
    „Doch, du hast es nur nicht beim Namen genannt. Niemand tut das.“ Hayden zuckte die Schultern. „Ich habe ein Geschäft daraus gemacht, es beim Namen zu nennen.“ Daraus, seine Seele zu verkaufen. Für Spitzenpreise.
    Shirley beobachtete ihn. Deutete ihn richtig. „Und warum tust du es immer noch?“
    „Weil ich es kann?“
    „Ist das Grund genug?“
    „Und weil andere es tun würden, wenn ich aufhöre.“
    „Warum überlässt du es ihnen nicht?“
    „Weil sie nicht so gut wären wie ich.“ Er hatte diesen Beruf gewählt, und er war gut darin. Der Beste. Es war inzwischen die einzige Selbstbestätigung, die er bekam.
    Neugierig blickte Shirley ihn an. Sie versuchte, aus ihm schlau zu werden. Er hätte noch mehr sagen können – Dinge, die ihre Verwirrung nur vergrößern würden. Sie würden nach Rechtfertigung schmecken, deshalb ließ er es sein.
    „So wird es jedenfalls gemacht. Im Leben. In der Liebe. In allem.“
    „In der Liebe doch wohl nicht?“
    „Liebe funktioniert auch nicht anders. Man muss nur den Punkt finden, wo man ansetzen kann. Etwas Kleines.“
    „Das klingt, als wäre dabei alles bloß Berechnung.“
    Hayden zog die Augenbrauen hoch. „Was sonst ist denn Verführung?“
    „Wir sprechen über Liebe, nicht Verführung.“
    „Wo ist der Unterschied?“ Plötzlich ging es ihm auf. „Glaubst du etwa, dass Liebe einfach von selbst passiert?“
    Shirley runzelte die Stirn. Ihre Wangen röteten sich.
    „Wie kann sich Shiloh mit jedem anderen Aspekt des heutigen Lebens kritisch auseinandersetzen und die ganzen romantischen Liebesmärchen dennoch für wahr halten?“
    „Du hältst es nicht für möglich, dass man sich einfach in jemanden verliebt?“ Shirley wurde wütend.
    „Das wäre ein unkontrollierbares schicksalhaftes Ereignis. Liebe ist ein Ziel, zu dem man sich bewusst emporarbeitet.“
    „Sprichst du aus Erfahrung?“
    „Ich spreche aus Jahrhunderten von Erfahrung.“ Die Erfahrung anderer Leute.
    „Und die Jahrhunderte sagen dir, dass Verführung und Liebe dasselbe sind?“, fragte Shirley spöttisch.
    „Sie gehören zusammen. Verführung ist der beste Teil der Liebe.“
    „Zwei Menschen müssen sich doch zumindest zueinander hingezogen fühlen?“
    „Nicht unbedingt. Es ist ein Pluspunkt“, erwiderte Hayden.
    „Und wie würdest du vorgehen, wenn ich mit der Frage zu Molon Labe komme, wie ich einen völlig Fremden verführen kann?“
    „Du musst mit dem höchsten Ziel anfangen. Willst du begehrt werden? Heiraten? Geliebt werden?“ Hayden blickte ihr in die Augen. „Oder willst du einfach deine rasende Lust befriedigen?“
    Shirley schluckte. „Lassen wir das Gespräch nicht geschmacklos werden. Sagen wir: heiraten.“
    Also errötete Shirley Marr wie ein Schulmädchen bei dem Gedanken, sich ein Zimmer mit ihm zu teilen, und sie wollte begehrt und geliebt werden, mochte das aber nicht zugeben. Interessant, dachte Hayden.
    „Heirat ist eine Bindung. Deshalb ist der erste Schritt, den Mann dazu zu bringen, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, eine Bindung einzugehen.“
    „Wie?“
    „Fang ein gemeinsames Projekt an. Verreis mit ihm. Kauf einen Welpen, und schick ihn Gassi gehen. Leg ein Gemüsebeet an, und lass ihn ernten. Bring ihn dazu, dir bei ihm zu Hause einen Platz für deine Zahnbürste zu geben. Alles, was von ihm verlangt, sich in etwas verwickeln zu lassen. Wenn er sich erst einmal gedanklich auf eine feste Bindung eingestellt hat, ist nur noch eine Reihe von Steigerungen nötig, bis er völlig dafür ist.“
    Starr sah Shirley ihn an. „Kein Wunder, dass du so zynisch bist, Hayden. Wenn du glaubst, dass Menschen so handeln.“
    „Ich behaupte ja nicht, dass sie es absichtlich tun.“
    „Wenn sich der andere dessen bewusst ist, funktioniert es doch sicherlich nicht?“
    Er lachte. „Du wolltest, dass ich

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