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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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verantwortlich! Seit der Party bei Lucs Schwester träumte sie von Hayden, wie er halb nackt in dem Liegestuhl gelegen hatte. Und trotz seines atemberaubenden Anblicks hatte ihr an jenem Tag seltsamerweise vor allem gefallen, wie entspannt er gewesen war. Sie hatte neben ihm gesessen und freundschaftliche Gefühle für den Mann gehabt, mit dem sie sich bis dahin hauptsächlich gestritten hatte. Freundschaft war eine nette Abwechslung zu den Auseinandersetzungen und der brandgefährlichen Anziehungskraft zwischen ihnen. Das Beste daran, mit Hayden zusammen zu sein, war … einfach mit ihm zusammen zu sein.
    Aber Shirley wusste, was ihren Puls so heftig rasen ließ.
    Sie legte den Zeigefinger an die Lippen.
    Hayden hatte sie geküsst. Na und? Er wollte nur seine Meinung beweisen. Und er hatte schon immer gut argumentieren können. Sie hatte sich von seinem Kuss überzeugen lassen.
    Bis er sie verspottet hatte und hinausgegangen war.
    Sie musste weg von seinem Duft, der noch in der Kabine hing, von der atemberaubenden Erinnerung an diesen sensationellen Kuss.
    Eine halbe Stunde in der frischen Luft der Tasmansee würde ihr guttun.

6. KAPITEL
    Er hatte seine Ansicht durchgesetzt, ihm war jedoch nicht besonders wohl dabei. Stunden später, weit draußen auf See, stand Hayden am Bug der Paxos und war von diesem Kuss noch immer ganz durcheinander. Dem Kuss, den er angefangen und über den er schnell die Kontrolle verloren hatte.
    Das war natürlich auch früher schon passiert. Aber selbst wenn er sich gehen ließ, galten üblicherweise strenge Regeln und er bekam sich jederzeit wieder in den Griff.
    Bei Shirley hatte er den Verstand verloren. Sein Körper hatte ihm nicht mehr gehorcht. Eine nette kleine Strafe dafür, dass er sich wie ein Mistkerl benommen und sich Shirley gefügig gemacht hatte.
    Nur weil du es kannst …
    „Hayden“, hörte er Shirley hinter sich, leise und zögernd.
    Dass er der Grund für ihre Verunsicherung war, machte ihn noch wütender. Langsam drehte er sich um. Sie war von Kopf bis Fuß in Schwarz, aber sie trug bloß ein T-Shirt und Leggings, und abgesehen von ein wenig Mascara hatte sie sich nicht geschminkt. Unverwandt sah Hayden sie an. Wenn er nicht von dramatisch betonten Augen und glänzenden dunkelroten Lippen abgelenkt wurde, konnte er ihre feine, glatte Haut bewundern. Er hatte sie ihrem stark deckenden Make-up zugeschrieben, doch sie schien von Natur aus so schön zu sein.
    Er räusperte sich. „Du hast unsere Vereinbarung eingehalten.“
    „Dachtest du, ich würde nicht?“
    „Ich dachte, ich hätte sie vielleicht zunichtegemacht.“ Indem er sie geküsst hatte.
    Shirley sah kurz weg. „Du hast meine Frage beantwortet. Es wäre nicht richtig, mein Versprechen zurückzunehmen.“
    „Die meisten Leute würden es tun.“
    „Ich bin nicht die meisten Leute.“
    Nein. War sie nicht.
    „Jedenfalls bin ich gekommen, um dich zu holen. Da ist etwas, was du dir ansehen musst.“
    „Wo?“
    „Hinten am Heck.“
    Was sollte es dort zu sehen geben, ein Mosaik aus Containern? Aber was sonst hatte er mit seiner Zeit anzufangen? Schon eine halbe Stunde in der stickigen kleinen Kabine hatte ihn völlig geschafft.
    Shirley ging voran, und erst als sie neben einem Container stehen blieb und einen Schuh anzog, wurde Hayden bewusst, dass sie barfuß zu ihm gekommen war.
    „Ich hatte Angst, dass ich es nicht wiederfinde“, erklärte sie.
    Dort, wo ihr zweiter Schuh lag, bogen sie ab. Hayden begann zu verstehen, warum sie Wegmarkierungen brauchte. Dies war ein Labyrinth.
    Sie ging weiter, dann drehte sie sich strahlend zu ihm um. „Hier um die Ecke ist es. Was hältst du für am allerwenigsten wahrscheinlich?“
    „Dass meine Eltern dort beim Abendessen sitzen?“
    Flüchtig verschwand ihre Freude, als sie die Stirn über ihn runzelte. Shirley wusste ja nichts von ihnen, davon, warum es ein derart grotesker Gedanke war – ob auf See oder an Land. Aber sie war klug genug, zwischen den Zeilen zu lesen.
    „Tja, das ist es wohl nicht“, sagte Hayden, um das peinliche Schweigen zu überspielen. Um seine plötzliche Qual zu verschleiern.
    Shirley ging rückwärts und streckte die Hand aus, winkte ihn zu sich. Warm. Lockend. Eine Verführerin …
    Er folgte ihr um die Ecke und blieb wie angewurzelt stehen, zum ersten Mal in seinem Leben sprachlos.
    Eine Giraffe!
    Sie blickte ihn neugierig an, während sie zufrieden Heu fraß. Sie war in der größten Lattenkiste untergebracht, die Hayden jemals

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