Julia Extra Band 370
in den Pool gekommen?“, fragte er statt einer Begrüßung.
„Ich schwimme nicht gern. Landsportarten sind mir lieber“, erklärte sie und senkte den Blick.
„Möchtest du ein warmes Frühstück? Ich könnte dir ein Omelett machen.“
Überrascht sah sie ihn an. „Hast du denn keine Haushälterin, die sich darum kümmert?“
„Nein. Ich bin hier lieber ganz für mich, ohne Heerscharen von Bediensteten. Nur eine Putzfrau macht zweimal die Woche sauber.“
„Ach, es ist schon ein hartes Los, so reich zu sein“, spöttelte sie und schob sich eine Erdbeere in den Mund.
„Du hast es gerade nötig.“ Angelo lachte. „Schließlich bist du auch im Wohlstand aufgewachsen. Dein Vater hat mir erzählt, wie er mit einigen geschickten Investitionen der Finanzkrise entgangen ist. Er ist wirklich sehr clever.“
„Kann schon sein.“ Sie ließ sich noch eine Erdbeere schmecken.
„Du magst ihn nicht, oder? Beim Empfang gestern ist mir aufgefallen, wie du jedes Mal zusammengezuckt bist, wenn er auch nur in deine Nähe kam.“
„Unser Verhältnis ist ziemlich angespannt. Aber er hat dir ja erzählt, wie schwierig ich bin, nicht wahr?“
„Ich kann mir vorstellen, dass dich das ärgert.“
„Klar ärgert mich das. Mit seinem Charme wickelt er alle ein. Niemand würde jemals auf die Idee kommen, seine Ansichten zu hinterfragen. Er ist ja der perfekte Ehemann und Vater. Wenn du wüsstest, wie er wirklich ist, Angelo. Du machst dir ja keine Vorstellung, wozu er imstande ist. Kalt lächelnd sticht er dir das Messer in den Rücken. Nimm dich bloß vor ihm in Acht.“
Erleichtert und besorgt zugleich, dass das nach all den Jahren nun endlich mal gesagt war, wartete sie auf Angelos Reaktion.
Er sah sie ernst an. „Hast du Angst vor ihm, cara ?“
„Jetzt nicht mehr.“ Zur Abwechslung suchte sie sich eine Blaubeere aus.
„Hat er dir je wehgetan?“
„Und wenn es so wäre? Gibst du ihm dann bei nächster Gelegenheit eins auf die Nase, Angelo?“ Sie lachte verächtlich.
Sein Blick wurde hart vor Entschlossenheit. „Wenn dir jemand auch nur ein Härchen krümmt, cara , kann er was erleben“, stieß er finster hervor.
Entsetzt stellte Natalie fest, wie tief ihr seine beschützende Reaktion unter die Haut ging. War das Angelos Taktik? Wollte er sie in Sicherheit wiegen und sie verlassen, wenn sie am verletzlichsten war?
„Das klingt aber ziemlich altmodisch, Angelo“, sagte sie leise.
„Es ist mein Ernst. Solange du meinen Ring am Finger trägst, stehst du unter meinem persönlichen Schutz. Du brauchst keine Angst mehr zu haben, cara .“ Beschützend umschloss er ihre Hand.
Die innige Verbundenheit zwischen ihnen, die Angelo mit wenigen Worten und Gesten hergestellt hatte, machte Natalie Angst. Vorsichtig zog sie ihre Hand zurück und griff nach einem Brötchen. „Was steht heute auf dem Programm?“, fragte sie schnell, um das Thema zu wechseln. „Wie willst du unsere angeblichen Flitterwochen verbringen?“
Angelo sah ihr tief in die Augen. „Sag mal, wie lange willst du eigentlich noch so tun, als wäre ich dir vollkommen gleichgültig?“
Sie lachte – auffällig schrill. „Du hättest mich gestern Nacht auf die Probe stellen können. Aber du wolltest ja nicht.“
„Du täuschst dich. Ich war drauf und dran“, widersprach er und lächelte so sexy, dass sich in ihrem Inneren sofort alles lustvoll zusammenzog. „Aber ich will, dass du den ersten Schritt machst. Du sollst zugeben, dass du scharf auf mich bist. Denn das bist du, cara . Es ist dir anzusehen. Leugnen ist zwecklos.“
Sie sprang auf und fauchte: „Das muss ich mir nicht anhören.“
„Lauf ruhig wieder vor deinen Gefühlen davon.“ Angelo lächelte provozierend und stand auf. „Das tust du ja immer.“
„Hältst du mich etwa für feige?“ Entrüstet ballte sie die Hände zu Fäusten.
„Nein. Aber du kannst nicht vor deinen Gefühlen weglaufen. Sie holen dich immer wieder ein. Du musst dich ihnen stellen.“
„Ich empfinde nichts für dich“, behauptete sie leise.
„Schon klar, Tatty.“
„Und hör auf, mich so zu nennen!“
„Wie willst du das verhindern?“
Wütend packte sie ihn am Hemd und wollte ihn zurückstoßen. Doch er bewegte sich nicht vom Fleck.
„Was Besseres fällt dir nicht ein?“, fragte er mokant und fing ihre Hand ab, bevor sie ihm eine Ohrfeige versetzen konnte. „So nicht, cara . Aber wie wär’s hiermit?“ Er drängte sich an sie, sodass sie seine Erektion spüren konnte. Sofort
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