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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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eine eng verbundene Familie waren, in der jeder jedem beistand.
    Nach einem kurzen Augenblick, der ihm wie eine kleine Ewigkeit vorkam, lief Izzy zu ihm und warf sich ihm förmlich in die Arme. Er atmete erleichtert auf, als er sie fest an sich drückte.
    „Wo warst du so lange?“, fragte sie dann und trat einen Schritt zurück. „Du besuchst mich gar nicht mehr.“
    Verzweifelt suchte Archer nach Worten, die nicht nach lahmer Ausrede klangen.
    Tom legte seiner Tochter die Hand auf die Schulter. „Du weißt doch, dass dein Onkel viel reisen muss. Wir können froh sein, wenn er wenigstens ab und zu Zeit für uns übrig hat.“
    Der Seitenhieb saß! Archer zuckte leicht zusammen.
    „Wenigstens bringt er mir immer ein Geschenk mit.“ Izzy drückte sich an ihm vorbei und lief im Wohnzimmer zum Schachbrett, das in einer Ecke auf einem kleinen Tisch aufgestellt war.
    „Benimm dich, Izzy!“, ermahnte Tom sie und folgte ihr, wobei er sich gründlich umsah.
    „Du konntest wohl den Mund nicht halten.“ Archer versetzte Travis einen Rippenstoß. „Hast du mir nicht neulich beim Surfen versprochen, nicht zu verraten, dass ich dieses Jahr etwas früher nach Torquay komme?“
    Travis grinste. „Tom hat mir körperliche Strafen angedroht, und da er öfter mit mir zusammen ist als du, bin ich schwach geworden.“
    Der neuerliche Seitenhieb auf seine ständige Abwesenheit behagte Archer gar nicht.
    „Und? Wo steckt sie?“, erkundigte Tom sich.
    „Wer denn?“
    „Die geheimnisvolle Besucherin, natürlich! Wenn du pflichtbewusst zu Weihnachten herkommst, übernachtet deine Begleiterin doch üblicherweise in Torquay im Hotel. Dass sie dieses Mal bei dir im Haus ist, spricht Bände.“
    Wie schnell sich doch so etwas herumsprach! Er hatte seinen Brüdern schließlich nichts verraten. Man musste ihn und Callie am Strand gesehen haben oder bereits auf der Herfahrt im Ort.
    „Wir wollten mal nachsehen, ob sie nicht zwei Köpfe hat“, fügte Tom hinzu. „Nur eine seltsame Kreatur wäre doch verrückt genug, bei dir hier zu wohnen.“
    Bei dem scherzhaften Ton ließ Archers Anspannung nach. „Möchtet ihr ein Bier?“, fragte er seine Brüder, obwohl er eigentlich vermeiden wollte, dass sie Callie noch trafen, die gerade einen Spaziergang am Strand machte.
    „Ja, gern“, antworteten sie gleichzeitig.
    Er holte drei Bier und für Izzy eine Flasche Limonade aus der Küche.
    „Ich bringe doch jedes Jahr eine Frau mit“, meinte er beiläufig und reichte seinen Brüdern die Flaschen. „Da ist nichts Besonderes dran.“
    „Was, du lässt so ein plastifiziertes, künstliches, klapperdürres Wesen in dein Versteck vor der Welt?“ Tom schnaubte. „Wer’s glaubt, wird selig.“
    Archer hätte gern die armen Frauen verteidigt, die sein Bruder hier verunglimpfte, nur teilte er zufällig dessen Meinung. Sie waren genau so, wie Tom sie beschrieben hatte. Also ganz anders als Callie.
    „Die Frau gibt’s gar nicht, oder?“, meinte Tom weiter. „Du hast sie erfunden, damit Mum dich nicht wieder mit einem der hiesigen netten Mädchen zu verkuppeln versucht. Stimmt’s?“
    „Oh, sie ist durchaus real. Ihr werdet sie bei der Hochzeit kennenlernen“, versprach Archer und hielt seine Flasche hoch.
    Tom stieß mit ihm an. „Hat sie wirklich nur einen Kopf und ist auch sonst normal?“
    „Glaub mir, Callie ist einfach großartig und …“
    „Callie? Etwa die Callie?“ Tom starrte ihn unverhohlen neugierig an.
    Wieso habe ich nicht aufgepasst? fragte Archer sich und fluchte insgeheim. Er hatte ihren Namen erst nennen wollen, wenn er sie bei dem Fest allen vorstellte. Nun hatte er ihn ausgerechnet Tom verraten, dem er einmal erzählt hatte, wie nahe er dran gewesen war, Callie zuliebe seinen Traum von einer Profikarriere als Surfer aufzugeben.
    Das war vor vier Jahren gewesen, an dem Tag, als Toms Scheidung rechtskräftig wurde. Es war eine gefühlsgeladene Nacht gewesen. Tom hatte sich elend gefühlt, Travis hatte sich sinnlos betrunken, Archer hatte sich wie ein Outsider gefühlt. Alle drei waren also übelster Laune, und beinah wäre es zu einer richtigen Schlägerei gekommen.
    Zum Glück war es bei einer Rangelei mit Tom geblieben. Damit hatten sie etwas von dem Druck abgelassen, der sich jahrelang aufgebaut hatte, und endlich war ein klärendes Gespräch zustande gekommen.
    Tom und Travis erzählten ihm, dass ihr Vater von ihnen verlangt hatte, seinen Zustand geheim zu halten. Sie fanden es nicht richtig, hatten aber

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