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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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Erinnerungen, denen er sich nicht hingeben durfte. Was zwischen ihm und Grace gewesen war, war schon so lange her, dass es ihm fast wie in einem früheren Leben vorkam. Er war damals ein anderer Mensch gewesen, hatte andere Ziele gehabt, andere Wünsche und Träume. „Natürlich kenne ich dich. Genau darum möchte ich ja, dass du vorsichtig bist.“
    „Du bist doch nicht mein Vater. Was ist mit dem J. C. von früher?“
    „Er ist erwachsen geworden.“ J. C. trat vom Auto zurück. „Willkommen in Beckett’s Run, Grace. Und denk daran: Hier bewegt sich alles etwas langsamer als du.“
    Damit drehte er sich um und ging zu seinem Geländewagen zurück. Grace war in der Stadt. Das verhieß jede Menge Ärger.

2. KAPITEL
    Grace hielt vor dem hellblauen Haus im Neuengland-Stil. Auch wenn sie seit Jahren nicht mehr hier gewesen war, war ihr das Haus immer noch bis in den letzten Winkel vertraut. Sie wusste, welches Brett auf der Veranda verräterisch knarrte, wenn man zu spät nach Hause kam. Wie man die Tür am Hintereingang ein wenig anheben musste, wenn sie klemmte. Wie viele Schritte es von ihrem Zimmer zu Faith’ waren – und wie viele von dort zu Hopes Zimmer.
    Die beiden waren bestimmt noch nicht eingetroffen. Die verantwortungsbewusste Hope, die sich ständig Sorgen um ihre beiden jüngeren Schwestern machte, und die stets vorsichtige Faith, die mittlere der drei, der nie ein Unfall passieren würde wie Grace vorhin.
    Grace war die Wilde, die Aufsässige.
    Beinahe jeden Sommer und alle Schulferien hatten die drei in dem kleinen Haus mit seinen vier Schlafzimmern verbracht, während ihre Mutter wieder mit irgendeinem Mann in den Urlaub geflogen war oder sich mit irgendetwas beschäftigte, von dem sie steif und fest behauptete, das sei jetzt wirklich ihre Berufung. Man werde schon sehen, sie werde damit noch viel Geld verdienen. Währenddessen wusste sie ihre drei Töchter bei deren Großmutter in guten Händen.
    Grandma hatte sich wieder einmal selbst übertroffen bei der Weihnachtsdekoration. Den Treppenabsatz zierte auf beiden Seiten ein Topf mit einem kleinen Tannenbaum, geschmückt mit weißen Lichtergirlanden, die sich von den Bäumen aus an den Verandasäulen emporrankten und die ganze Breite der Veranda einnahmen. An der Eingangstür hing ein imposanter Adventskranz mit einer herrlichen roten Schleife, und im Garten waren an allen Büschen bunte blinkende Lichter angebracht. Ein Traum oder ein Albtraum, ganz wie man wollte.
    Grace stieg aus und besah sich das Auto von vorne. Zum Glück entdeckte sie keinen Schaden. Irgendwelche kostspieligen Reparaturen, dazu noch an einem Mietwagen, konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen! Es war nichts passiert, und dennoch hatte J. C. ihren kleinen Ausrutscher fast zu einem Kapitalverbrechen aufgeblasen.
    Er war kräftiger geworden und ganz offensichtlich auch reifer. Sie hatten verschiedene Wege eingeschlagen, und was auch immer früher zwischen ihnen gewesen war, lag nun weit zurück in der Vergangenheit.
    Es gab keinen Grund, überhaupt über ihn nachzudenken. Sie würde nicht lange bleiben, jedenfalls nicht lang genug, um ihm noch einmal zu begegnen. Und das war auch gut so. Er war nicht mehr als eine Erinnerung, ein Teil der Vergangenheit, die sie schon lange zurückgelassen hatte. Und dennoch überlegte sie, was er wohl in der Stadt machte. Wie er lebte. Ob seine Erinnerung an sie noch genauso lebendig war wie ihre an ihn.
    Sie schüttelte die Gedanken ab und ging zum Haus. Noch bevor sie an der Treppe angekommen war, kam ihre Großmutter heraus, drahtig und energiegeladen, mit weißen Haaren und einem breiten Lächeln im Gesicht. Eine Schürze mit Rentieren um die Hüften gebunden, eilte sie Grace mit ausgestreckten Armen entgegen.
    „Grace, da bist du ja!“
    Grace fiel ihrer Großmutter in die Arme. Ein Gefühl von Heimat überkam sie. Wie immer, wenn sie Grandma sah. Grace hatte Beckett’s Run zwar gehasst, weil den Leuten nichts so wichtig war wie ihre Traditionen und alles so furchtbar eng war, aber ihre Großmutter hatte sie immer geliebt. „Hallo, Grandma“, flüsterte sie.
    „Schön, dass du da bist.“ Mary McKinnon lächelte Grace an, und ihre Falten glätteten sich. In ihren freundlichen blauen Augen funkelten ein paar Tränen. „Ich habe dich furchtbar vermisst.“
    „Ich dich auch.“ Grace hob die rechte Schulter, um ihren Rucksack zurechtzurücken, der heruntergerutscht war. Sie wich der unausgesprochenen Frage in den Augen ihrer

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