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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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Großmutter aus, der Frage, warum sie sich so lange nicht hatte sehen lassen. „Was gibt es zu essen?“
    Lachend ging ihre Großmutter voraus zur Tür. „Woher wusste ich nur, dass du das fragen würdest?“
    „Weil einfach alles, was du kochst, fantastisch schmeckt.“ Grace legte sich die Hand auf den Magen. „Ich habe einen Mordshunger. Lange kann ich nicht mehr warten.“
    „Musst du auch nicht. Und beim Essen können wir uns dann unterhalten.“ Sie nahm Grace’ Mantel und hängte ihn an die kleine Garderobe, an der noch alte Jacken der drei Schwestern von früher hingen. Als würde irgendjemand sie noch einmal anziehen. Nichts änderte sich in Grandmas Haus, und genau das liebte Grace daran so. Sie ließ ihren Rucksack auf den Boden fallen und ging ins Wohnzimmer.
    Wenn die Weihnachtsdekoration draußen schon beeindruckend gewesen war, so war sie nichts gegen das Wohnzimmer. In einer Ecke stand ein Tannenbaum wie aus dem Bilderbuch: saftig grün, mit dichten Zweigen, unten ausladend und oben spitz zulaufend. Vor allem aber war er über und über geschmückt mit Weihnachtskugeln, Kerzen, Strohsternen und allem anderen Erdenklichen.
    Auf dem Kaminsims hatte Grandma ihre Sammlung an Weihnachtsmännern aufgestellt, und da der Platz nicht reichte, verteilten sie sich auch noch über das Bücherregal und die Kommode daneben. Statt der gewohnten blauen Kissen lagen nun grüne und rote auf dem Sofa, und Grandmas liebste rosa Häkeldecke war durch eine mit Rentieren bestickte ersetzt worden, von Tante Betty einst mühevoll handgefertigt. An den Fenstern leuchteten elektrische Kerzen, und die Vorhänge waren mit breiten roten Schleifen zusammengebunden.
    War Grace am Kamin erst nur die Weihnachtsmannparade aufgefallen, so blieb ihr Blick nun an etwas anderem hängen. „Du hast die Weihnachtsstrümpfe aufgehängt.“
    „Soll ich deinen Rucksack nach oben bringen?“
    „Grandma, warum hast du die Strümpfe aufgehängt?“
    „Weil Weihnachten ist, du dummes Ding. Ich habe dein Zimmer schon vorbereitet und dir eine extradicke Daunendecke bezogen. Bei all deinen Weltreisen hast du vielleicht vergessen, wie kalt die Nächte in Neuengland werden können. Und wenn eine Decke nicht reicht, dann findest du noch eine im Schrank.“
    „Man hängt Weihnachtsstrümpfe nur für die Menschen auf, die an Weihnachten auch da sind. Wieso also hast du für Hope, Faith und mich einen aufgehängt?“
    Ihre Großmutter zuckte die Schultern und wich Grace’ Blick aus. „Ich dachte, wir könnten endlich einmal wieder ganz traditionell Weihnachten feiern.“
    Ganz traditionell hieß: Alle versammelten sich wie in der Kindheit um einen Tisch und taten, als wäre alles wunderbar und als wären sie alle ganz furchtbar glücklich. Grace hatte sich schon lange von dieser Vorstellung verabschiedet. Sie wollte auch nicht so tun, als wäre zwischen ihr und ihren Schwestern alles in Ordnung. Mit der einen redete sie gerade nicht, und die andere lebte am anderen Ende der Welt. „Sind Hope und Faith etwa in der Stadt?“
    „Nein.“ Ihre Großmutter suchte nach einer Beschäftigung und griff nach einem Kaffeebecher. „Im Augenblick nicht.“
    „Was soll das heißen?“
    „Dass ich sie ebenfalls eingeladen habe.“
    Grace unterdrückte ein Stöhnen. Wahrscheinlich wusste ihre Großmutter nichts von dem Streit mit Hope.
    „Ich kann aber nicht lange bleiben“, sagte sie. „Ich hatte mich nur auf ein paar entspannte Tage mit dir gefreut, ohne den ganzen Weihnachtsstress.“
    „Warum? Hast du einen Auftrag?“
    Grace überlegte, Ja zu sagen, nur konnte sie ihre Großmutter noch nie anlügen. Ihr verdankte sie, was sie geworden war. „Nein. Erst einmal nicht.“
    „Gut.“ Ihre Großmutter lächelte und schlug die Hände zusammen. „Denn ich möchte dich um etwas bitten.“
    J. C. kam am Dienstagmorgen kurz nach zehn in den Steaming Mug Coffee-Shop. Er grüßte die junge Frau hinterm Tresen. „Hey, Macy, wie geht’s?“
    „Bestens, Mr Carson.“ Sie lächelte und offenbarte ihre Zahnlücke, die sie als Ron Martins Tochter auswies. J. C. kannte Ron schon, solange er denken konnte, und erinnerte sich an Macy noch als Baby. Jetzt war sie tatsächlich schon im College, wenn nicht, wie gerade, Ferien waren.
    „Ach Mr Carson, was ich Ihnen noch erzählen wollte: Professor Smith ist wirklich großartig.“
    „Schön, dass du ihn magst. Bringt er immer noch selbst das langweiligste Thema spannend rüber?“
    Sie lachte. „Das tut er.

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