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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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Geschichte in Grace’ Kopf Form an. Es war nicht die Art von Text, die sie gewöhnlich schrieb, darum war sie sich nicht sicher, wie Paul vom Reisemagazin reagieren würde. Der Artikel, der ihr vorschwebte, war wohl eher etwas für Im Blickpunkt .
    War sie wirklich bereit dafür? Sie zitterte innerlich.
    Doch nach einem Blick zu Henry, der ihr all seine Hoffnungen und Sorgen offenbarte, fühlte sie sich sicher. Seine Geschichte war eine, die die Leser packen und nicht wieder loslassen würde. Für einen Autor gab es nichts Schöneres. Und sie würde die richtigen Worte dafür finden.
    „Toller Schneemann.“
    Grace fuhr herum, als sie J. C.s Stimme hörte. Jedes Mal, wenn sie ihn sah, setzte ihr Herz einen Schlag aus, und sie vergaß zu atmen. „Das ist ganz allein Henrys Werk. Ich habe lediglich umgesetzt, was er gesagt hat.“
    Henry strahlte. „Ich habe ihm Haare gemacht, Onkel Jace. So wie deine.“
    „Haare? Daran haben die da hinten nicht gedacht. Vielleicht solltest du den ersten Preis bekommen.“
    „Das meinst du gar nicht“, sagte Henry und freute sich trotzdem. „Kann ich zur Schneerutsche gehen?“ Auf einem kleinen Abhang hatte man Schnee aufgeschüttet und so glatt gewalzt, dass die Kinder dort auf dem Hosenboden ihrer dicken Schneeanzüge herunterrutschen konnten.
    „Aber sicher doch. Sei vorsichtig!“
    Doch da war Henry schon davongelaufen. J. C. lachte. „Er ist völlig überdreht mit dem ganzen Rummel und Weihnachten vor der Tür. Abends krieg ich ihn kaum ins Bett.“
    „Ich erinnere mich noch gut, wie jemand anders an Weihnachten immer ganz aufgeregt war.“ Grace stieß ihn mit dem Ellbogen an.
    „Im Gegensatz zu dir.“
    Grace sah ihn ernst an. „Ich hatte auch selten etwas, worauf ich mich freuen konnte. Entweder war meine Mutter schon weggefahren, oder sie war drauf und dran, es zu tun.“
    „Sodass du dich also nur vor der kommenden Enttäuschung geschützt hast?“
    „Wahrscheinlich.“
    „Ich verstehe“, sagte er leise. „Bist du darum die letzten Jahre nicht nach Beckett’s Run gekommen? Wegen des Gefühls, dass man dich früher hierher abgeschoben hat?“
    „Es war nicht nur das, und das weißt du.“
    „Du bist von hier weggelaufen, Grace, ohne dich noch einmal umzudrehen.“
    Sie wirbelte herum, um ihm ins Gesicht zu sehen. „Das glaubst du also? Du glaubst, dass ich nicht verletzt war von dem, was du gemacht hast? Dass ich einfach fröhlich von dannen gezogen bin und alles Geschehene vergessen habe?“
    „Verletzt? Du von mir?“ Er runzelte die Stirn. „Du warst es, die gegangen ist, Grace. Ohne ein Wort.“
    „Weil du mich dazu aufgefordert hast.“ Sie schüttelte den Kopf. Verstand er es wirklich nicht? Waren so viele Jahre vergangen, dass er es vergessen hatte? Oder war er einfach nur eiskalt? „Nach dem Anruf …“
    „Welchem Anruf?“
    „Den Anruf, den dein Vater für dich erledigt hat. Du konntest es mir noch nicht einmal selbst sagen, J. C.“ Sie verfluchte die Tränen, die ihr in die Augen stiegen. Verdammt, sie hatte das Ganze doch schon lange überwunden. Sehr lange.
    Warum war es dann so schmerzvoll wie am ersten Tag?
    „Vergiss es einfach.“ Sie wollte gehen, doch J. C. hielt sie am Arm fest.
    „Ich habe niemanden gebeten, dich anzurufen“, sagte er. „Ich dachte, du wärst aufgebrochen, weil ich nicht aufgetaucht bin, als wir fahren wollten. Am nächsten Tag wollte ich mit dir sprechen und dir alles erklären, aber da warst du schon weg. Du warst nicht für mich da, als ich dich so sehr brauchte. Also gib nicht irgendeinem erfundenen Anruf die Schuld.“
    „Was meinst du damit, dass ich nicht für dich da war?“
    „Weißt du es etwa nicht?“
    Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte Beckett’s Run Hals über Kopf verlassen und seither nur hin und wieder einen kleinen Zwischenstopp bei Grandma eingelegt, war aber nie in die Stadt gegangen. Und ein Thema war bei ihren Besuchen stets tabu gewesen: J. C. Carson.
    „Was soll ich wissen?“
    „Mein Vater hatte damals einen Herzinfarkt. Ich bin nicht gekommen, weil meine Mutter mit ihm ins Krankenhaus gefahren ist und ich auf Emily aufpassen musste.“
    Sein Vater einen Herzinfarkt? Reue erfüllte Grace, und sie legte ihm die Hand auf die Schulter. Noch durch ihre dicken Handschuhe und seinen Wintermantel spürte sie seine Anspannung. „Ich hatte keine Ahnung, J. C. Absolut nicht.“
    „Du wusstest es wirklich nicht?“
    „Nein!“ Am liebsten hätte sie es ganz laut geschrien. „Dann

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