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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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Eltern, dass Sie eine junge Mutter und ihr Baby nach Hause bringen müssen, weil ihr Bus gestrichen wurde, und das werden die beiden schlucken.“
    Er widersprach ihr nicht, aber das musste er auch gar nicht, denn seine schuldbewusste Miene bestätigte ihren Verdacht.
    Elise blickte auf das Gedränge im Busbahnhof. Die Vorstellung, hier einen Tag zu warten und obendrein noch ein Hotelzimmer bezahlen zu müssen, drängte sie förmlich dazu, sein Angebot anzunehmen.
    „Und woher weiß ich, dass ich Ihnen trauen kann?“
    „Mir trauen?“
    „Genau, woher soll ich wissen, dass Sie mich nicht irgendwo auf freier Strecke aussetzen oder dergleichen?“
    „Warum sollte ich das tun, wenn ich Sie doch so dringend als Ausrede brauche, wie Sie behaupten.“
    Sie seufzte ungeduldig. „Weil mich meine Mutter davor gewarnt hat, zu Fremden ins Auto zu steigen.“
    „Ich bin doch kein Fremder. Wir haben uns mindestens einmal pro Woche beim Warten auf den Fahrstuhl gesehen.“
    „Ja, aber wir haben noch nie miteinander gesprochen.“
    „Wenn Sie Bedenken haben, dann rufen Sie doch Michael an. Er wird sich für mich verbürgen. Abgesehen davon …“ Er blickte auf das Baby auf ihrem Arm. „Ich flirte, spiele oder rede noch nicht einmal mit Frauen, die kleine Kinder haben. Und selbst wenn, dann wären Sie nicht mein Typ. Sie sind klein und ziemlich mager. Ich mag die Frauen lieber etwas üppiger.“
    Der Mann war so unverblümt ehrlich, dass Elise nicht wusste, ob sie lachen oder gekränkt sein sollte. Sie sah Molly an, die auf ihrem Arm ganz friedlich war, aber acht Tage lang in einem Reisebus könnte die Kleine ihre Sanftmut sicher nicht aufrechterhalten. Dann wanderte ihr Blick zu dem dunkelhaarigen, gut aussehenden Jared mit seinen markanten Gesichtszügen und den Augen, die so dunkelgrau waren wie der Himmel vor einem Gewittersturm. Sie hielt ihn für den attraktivsten Mann, der ihr je begegnet war – aber wie er zugegeben hatte, war sie nicht sein Typ. Außerdem hatte Michael ihr gesagt, sollte sie jemals Probleme haben, dann wäre Jared derjenige, an den sie sich immer wenden könnte. Obgleich die Verschiebung ihrer Busfahrt kein unüberwindliches Problem war, wäre sie ja wirklich schön blöd, sein Angebot nicht anzunehmen.
    „Geben Sie mir fünf Minuten, dann rufe ich Michael an.“
    „Lassen Sie sich Zeit. Je länger Sie brauchen, desto später komme ich bei meinen Eltern an.“

2. KAPITEL
    „Michael meint, Sie sind so vertrauenswürdig wie die Heiligen Drei Könige.“
    „Wunderbar. Dann fahren wir los.“ Jared schnappte sich ihren Koffer, die Fläschchen-Kühlbox und die Wickeltasche. Sie legte Molly in die Babytrage, und er ging ihr voraus. Am Wagen angekommen, wollte sie die Babytrage wieder auf dem Rücksitz befestigen, doch Jared tauchte plötzlich neben ihr auf. „Lassen Sie das mich doch machen.“
    Gleichzeitig mit Elise griff er nach dem Anschnallgurt. Ihre Schultern berührten sich, dann ihre Arme und zuletzt ihre Finger. Elise war wie elektrisiert. Sie erstarrte, und Jared ebenfalls. Er wandte ihr leicht den Kopf zu, und ihr Blick traf sich mit dem aus seinen ernsten grauen Augen.
    Sie zeigte keinerlei Reaktion. Jared war ein sehr attraktiver Mann mit einem unwiderstehlichen Sex-Appeal. Natürlich fühlte sie sich von ihm angezogen. Aber sie würde diesem Gefühl nicht nachgeben, ebenso wenig wie er. Vielleicht war sie ja doch ein bisschen sein Typ, anders als er behauptet hatte, aber er würde sicher nichts mit ihr anfangen. Vor allem deshalb nicht, da sie von jetzt an einige Tage auf engstem Raum miteinander verbringen müssten.
    Sobald Jared die Babytrage festgeschnallt hatte, öffnete er für Elise die Beifahrertür, ließ sie einsteigen und setzte sich dann hinters Steuer. Er startete den Wagen, und ohne ein weiteres Wort begannen sie ihre Reise.
    Kurz darauf waren sie auf dem Highway. Als er die Route 5 Richtung Norden einschlug, fragte sie stirnrunzelnd: „Und warum fahren wir nicht Richtung Osten?“
    „Die Fünf bringt uns auf Route 80, die direkt nach New York führt. Wenn ich mich recht erinnere, waren wir uns doch einig, dass Sie bis Pennsylvania mit mir fahren und dann einen Bus Richtung Süden nehmen könnten.“
    „Stimmt.“ Sie hatte die Route nicht genau im Kopf, aber er offenbar durchaus. „Klingt gut.“
    Jared rutschte auf seinem Sitz herum, aber sie glaubte nicht, dass er sich wegen ihres Schweigens unbehaglich fühlte. Jemand, der beim Warten auf den Lift neben ihr

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