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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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gemeinsam.“
    „Ja, das und die Bekanntschaft mit Michael Feeney.“
    „Michael ist ein guter Freund von mir.“
    Jared nickte. „Von mir auch.“ Er war froh, dass sie kein schlechtes Gewissen mehr hatte, weil er sie zum Busbahnhof gefahren hatte. „Dann wünsche ich Ihnen eine gute Reise.“
    „Und ich Ihnen einen angenehmen Flug.“
    Jared nickte und drehte sich um. Im selben Moment hörte er eine Lautsprecherdurchsage: „Meine Damen und Herren, leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass der Bus Nummer …“
    Der Lautsprecher knackte und rauschte, und Jared konnte die Nummer nicht verstehen, aber er hörte auch gar nicht genau hin, sondern ging zielstrebig zum Ausgang.
    „… die Abfahrt des Busses nach Raleigh, North Carolina, verschiebt sich aufgrund technischer Probleme auf morgen zehn Uhr.“
    Elise schaute auf ihr Ticket, dann schloss sie entnervt die Augen. So ein Mist! Das Haus ihrer Großmutter zu erben, war ihr wie ein großer Glücksfall vorgekommen. Dennoch schien bei dieser Reise alles schiefzugehen, was nur schiefgehen konnte. Was sollte sie jetzt vierundzwanzig Stunden mit einem Baby in einem Busbahnhof anfangen? Vielleicht könnte sie ja auf einen anderen Bus umbuchen?
    Aber natürlich war sie nicht die Einzige, die diese Idee hatte, und ihr Mut sank, als sie mitbekam, dass Passagiere und Gepäckstücke bereits den Schalter blockierten. In dem Moment packte sie jemand am Arm.
    Jared.
    „Ist das Ihr Bus, dessen Abfahrt da verschoben wurde?“
    „Ja, aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich rufe ein Taxi und gehe ins Hotel. Michael ist ja jetzt wieder in der Wohnung, also kann ich nicht dorthin zurück. Aber Molly und ich kommen schon zurecht.“
    „Das glaube ich kaum.“ Er sah zu dem Gedränge hinüber. „Als Ihr Baby vorhin geweint hat, haben mir diese drei Frauen dort drüben böse Blicke zugeworfen. Und sehen Sie diesen Kerl da im grauen Mantel, der so aussieht, als hätte er Wodka statt Kaffee zum Frühstück getrunken? Als Molly quengelte, hat er seine Zeitung auf die Bank geknallt. Die wollen alle nicht mit einem Kleinkind im Bus sitzen, das sie wahrscheinlich als Ruhestörung empfinden.“
    Elise wusste, die Fahrt würde endlos und langweilig werden. Vermutlich würden die Mitreisenden wirklich nervös und ungehalten werden, denn an deren Reaktionen auf ein quengelndes Baby hatte sie gar nicht gedacht.
    Erstaunt blickte sie Jared an. „Das kann Sie doch kalt lassen, was mit uns passiert.“
    „Ich dachte nur, wir könnten zusammen fahren.“
    „Sie haben einen Flug gebucht.“
    „Aber ich habe gerade beschlossen, lieber mit dem Auto zu fahren.“
    „Verstehe. Sie fahren lieber eine Woche lang Auto, statt ein paar Stunden zu fliegen.“
    „Ja, genau das will ich.“ Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Ich nehme Sie einfach bis dahin mit, wo Sie weiter nach Süden müssen, und bringe Sie dort zum nächsten Busbahnhof.“
    Der Vorschlag klang gut. Doch es hatte sich damals auch vollkommen logisch angehört, als Patrick zu ihr gesagt hatte, er fahre in die Stadt, um Arbeit zu suchen, nachdem sie ihm mitgeteilt hatte, dass sie schwanger war. Sicher war es ein Fehler gewesen, Patrick damals voll zu vertrauen, und diesen Fehler würde sie nicht noch einmal machen.
    „Nein, danke. Ich komme schon klar.“
    „Aber ich will nicht vier Wochen in New York bei meinen Eltern verbringen, die mir gute Ratschläge geben, wie ich mein Leben führen soll. Als ich den Busfahrplan gesehen habe, kam mir die Idee, dass ich mir davon zehn Tage sparen könnte, wenn ich mit dem Auto hinfahre.“
    Sie seufzte. „Entweder ist Ihr Leben noch elender als meins, oder das ist eine lahme Entschuldigung, um zu verbergen, dass Sie Mitleid mit mir haben.“
    Er musste lachen. „Wenn Sie meinen, ich habe Mitleid mit Ihnen, dann kennen Sie mich nicht sehr gut. Gute Taten vollbringe ich nur zur Buße. Aber ich fühle mich Ihnen nicht verpflichtet. Meine gute Tat zum Ausgleich dafür, dass ich Sie unfreundlich angefahren habe, habe ich bereits vollbracht.“
    Elise dachte kurz nach, dann lächelte sie. „Ihr Leben ist wirklich noch elender als meins. Sie wollen zur Ihren Eltern fahren, können aber nicht einfach selbst bestimmen, wie lange. Sie brauchen eine Ausrede gegenüber Ihren Eltern, um den Aufenthalt kurz zu halten.“
    „Genau das habe ich Ihnen doch gerade erklärt.“
    „Aber nur irgendwie verklausuliert.“ Sie lachte. „Molly und ich dienen Ihnen als Ausrede. Sie sagen dann Ihren

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