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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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vergessen?“
    „Aber du reitest immer weiter darauf herum! Du hoffst und drängst weiter! Deshalb hast du mir ja auch mein Lieblingsessen gekocht.“
    Sie lachte. „Das ist dein Lieblingsessen?“ Und kopfschüttelnd fuhr sie fort: „Dann hab ich rein zufällig ins Schwarze getroffen!“
    „Zufällig?“ Er deutete auf die grünen Bohnen wie auf ein Corpus Delicti. „Sogar die grünen Bohnen!“
    „Woher zum Teufel soll ich wissen, was dein Lieblingsessen ist, wenn du es mir nie verraten hast? Mensch, Jared, dabei hast du mich selbst heute Morgen daran erinnert, dass ich dich überhaupt nicht kenne.“
    Die Erinnerung an den Tag seiner Anwaltszulassung kehrte zurück. Im Geiste hörte er MacKenzies Stimme, ihr Lachen, als er ihr am Telefon die freudige Nachricht überbrachte. Er roch förmlich das Festessen, das sie für ihn gekocht hatte, spürte die freudige Erregung, als er die Stufen zu ihrem Apartment hochrannte, um ihr zu sagen, dass er seinen Job beim Bezirksstaatsanwalt behalten könne.
    Doch plötzlich änderte sich die Szene, und er roch immer noch das Brathuhn, doch diesmal trat er aus dem Lift in einen eleganteren Korridor zu dem neuen Apartment, das sie sich zwei Jahre später leisten konnten. Er sah sich die Tür aufschließen, den Duft seines Lieblingsessens tief einatmen und in die Küche eilen, um die Frau zu sehen, die er liebte … und sie dort in einer Blutlache liegen zu sehen.
    Er sprang auf. „Du willst wirklich mehr über mich erfahren? Schön. Dann erzähle ich dir meine Geschichte. Meine Eltern waren Arbeiter. Sie wohnten in einem Haus wie diesem hier.“ Er schaute sich um und sah die Ähnlichkeit zwischen den beiden Küchen, und weitere Erinnerungen stiegen auf. „Sie wollten, dass ich es mal besser habe als sie, daher schufteten und sparten sie, damit ich mich für mein Studium nicht verschulden musste. Aber die Studiengebühren waren horrend, und ich musste es selber schaffen.“
    „Jared, hör auf damit!“
    „Oh nein! Du wolltest es erfahren … Also erzähle ich es dir. Ich habe ein Mädchen kennengelernt, und wir waren so verliebt, dass wir mit dem Heiraten nicht warten wollten, bis ich mit dem Studium fertig war. Wir waren arm wie die Kirchenmäuse, aber das war ihr egal.“
    Elise stand auf. „Wenn du nichts isst, dann räume ich ab.“
    „Was? Auf einmal willst du nicht zuhören?“ Er packte sie am Arm. „Die ganze Zeit warst du neugierig und hättest mich am liebsten mit Fragen gelöchert, und jetzt, wo ich bereit bin, dir alles zu erzählen, willst du es nicht mehr wissen?“
    „Nicht so. Nicht, wenn du wütend bist.“
    „Ach, und was meinst du, soll ich empfinden, wenn ich eines Abends von der Arbeit heimkomme und meine Frau ermordet vorfinde? Soll ich da glücklich sein?“ Sein Griff um ihren Arm wurde noch fester. „Insbesondere da es meine Schuld war. Ich hätte ebenso gut den Schuss abgeben können, als ich vor der Presse damit prahlte, dass ich kurz davor stand, Tommy Hernandez ins Kittchen zu bringen. Ein schöner Staatsanwalt war ich! Aber das organisierte Verbrechen machte kürzeren Prozess mit mir als ich mit ihm.“
    Er sah, dass Elise kreidebleich wurde, und ihm wurde plötzlich klar, was er angerichtet hatte. Er ließ ihren Arm los und wandte sich ab. „Ich muss jetzt gehen.“
    Sie hielt ihn nicht zurück. Sagte kein Wort, und Jared nahm es ihr nicht übel. Nach ihrem Gesichtsausdruck zu schließen, bekam er jetzt, was er immer gewollt hatte: ihr Misstrauen. Sie würde ihn nie mehr mögen können.

10. KAPITEL
    Am nächsten Morgen kam Jared eine Stunde später als üblich, und nach dem Zuschlagen der Wagentür hörte ihn Elise die Leiter zum Dach hochklettern.
    Er tat ihr schrecklich leid. Nicht nur weil seine Frau ermordet worden war, sondern weil er sich die Schuld dafür gab. Er war noch immer so tief in seiner Trauer versunken, dass der Schmerz über den Verlust aus jedem seiner Blicke und Worte sprach. Und es gab nichts, was sie ihm sagen oder für ihn tun konnte.
    Also trank Elise eine Tasse Kaffee und fütterte Molly. Und während Molly danach mit ihren Spielsachen beschäftigt war, räumte sie die Küche auf.
    Zu ihrer Überraschung klopfte es an der Hintertür, und als sie sich umwandte, trat Maude herein. „Hallo?“
    „Maude, was machst du denn hier? Wirst du nicht im Bed and Breakfast gebraucht?“
    „Ach, Dave schafft das schon alleine. Er mag es manchmal, wenn ich weg bin.“ Sie zog den Mantel aus. „Ich dachte, vielleicht

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